Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 17. Juni 2025
Man fügt dieser sonderbaren Begegnung noch einen Umstand hinzu, welchen die Signora Campireali noch oftmals im höchsten Alter erzählt hat, als fast Hundertjährige in Rom, vor Leuten, die selbst sehr alt waren; sie haben es mir wiedererzählt, als meine große Neugierde sie über diesen Gegenstand und über vieles andre ausforschte.
"Und was wird aus unsrem Kloster, wenn wir den Haß des Signor von Campireali auf uns ziehen? Es waren nicht hundert Piaster, sondern wohl tausend, ohne die Wachskerzen zu rechnen, die er uns gegeben hat, um den Leichnam seines Sohnes vom Schlachtfeld von Ciampi zurückzubringen."
Herr von Campireali hatte auf die Straße gezielt; gerade unter den Steinbalkon, weil Giulio beim Zurückziehen des Rohrs, das beinahe gefallen wäre, etwas Geräusch gemacht hatte. Als Giulio das Geräusch über seinem Kopfe hörte, erriet er, was folgen würde und hatte sich unter dem Vorsprung des Balkons gedeckt.
Giulio wußte wohl, daß er irgend etwas hätte versuchen müssen, wenn er den Ratschlägen seiner Freunde, der jungen Lebemänner Roms, hätte folgen wollen; aber dieser Gedanke entsetzte ihn. Er wurde aus diesem Zustand der Verzückung, vielleicht dem höchsten Glück, das die Liebe geben kann, durch das Bewußtsein aufgeschreckt: die Zeit verfliegt schnell, die beiden Campireali nähern sich ihrem Hause.
Sein Feldprediger erinnerte ihn gerade noch zur rechten Zeit an diese kleine Begebenheit, und Ruiz d'Avalis zog es vor, ein Schiff rüsten zu lassen und übers Meer nach Rom zu reisen. Als der Hauptmann Ranuccio Giulios Erzählung gehört hatte, sagte er ihm: "Beschreibe mir genau diesen Herrn Campireali, damit seine Unklugheit nicht irgend einem guten Bürger Albanos das Leben kostet.
Giulio hatte trotz seiner Armut gar keinen Skrupel, die Tochter des reichen Herrn Campireali zu entführen, weil zu jener Zeit die Väter ganz nach ihrem Belieben über ihr Gut verfügten, und sehr leicht war es möglich, daß Herr von Campireali seiner Tochter nur tausend Taler als einziges Erbe hinterließ.
Sie, die Signora Campireali, würde nach Rom reisen, sie würde ihrem Mann darlegen, daß Helena lange vor dem verhängnisvollen Gefecht von Ciampi mit Giulio verheiratet gewesen sei.
Einer der Soldaten Giulios, der Mönch gewesen war, gewann die Freundschaft des Kaufmanns und versprach ihm eine Zechine für jeden Brief, welcher der Pensionärin Helena Campireali zugestellt würde. "Was!" sagte der Kaufmann bei der ersten Andeutung, die man ihm über diese Sache machte, "einen Brief an die Frau des Briganten?"
Giulios Seele wurde durch die Vorwürfe des Herrn von Campireali so tief erschüttert, daß er sich nicht mehr bei Tage vor seinem Hause zeigte. Wie wir schon sagten, waren die beiden Bögen, Überreste eines alten Aquädukts, welche dem vom Vater Brancifortes erbauten und seinem Sohn hinterlassenen Hauses als Hauptmauer dienten, nur fünfhundert oder sechshundert Schritt von Albano entfernt.
Da ich niemandem schmeicheln will, werde ich nicht verschweigen, daß ein heiliger Mönch des Klosters Monte Cave, der oft in seiner Zelle, gleich dem heiligen Paulus, einige Fuß über dem Erdboden schwebend überrascht worden ist, ohne daß ihn etwas andres als die göttliche Gnade in dieser ungewöhnlichen Stellung hätte halten können, dem Herrn von Campireali prophezeit hatte, daß seine Familie mit ihm aussterben und er nur zwei Kinder haben würde, denen beiden ein gewaltsamer Tod bevorstand.
Wort des Tages
Andere suchen