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Aktualisiert: 7. Juli 2025
„Herr von Brecken bittet, den Herrschaften aufwarten zu dürfen!“ ließ sich in diesem Augenblick die Stimme der die Thür öffnenden Magd vernehmen, und fast gleichzeitig und höchst ungelegen erschien Tankred unter tiefer, überhöflicher Verbeugung.
Brecken sah, daß er durch diesen unerwarteten Zwischenfall entweder das Spiel ganz verloren habe oder schon jetzt den von ihm für später geplanten Vergleich zur Ausführung bringen müsse. Ja, das war jetzt das einzige, was ihm übrig blieb, nur mit dem Unterschiede, daß, da nicht Tressens mürbe gemacht waren, sondern er, sie ihm nun ihre Bedingungen vorschreiben würden.
„Weshalb, Fräulein Carin,“ fiel Hederich milde ein, „hassen Sie Herrn von Brecken eigentlich so sehr? Hat er Ihnen was Unangenehmes zugefügt?“
Theonie war zwar Erbin des großen Besitzes, aber stand völlig allein in der Welt da. Der einzige Verwandte, den sie besaß, war Tankred von Brecken, derselbe, der eben versteckt ins Krankenzimmer spähte. Aber schon bei der ersten, vor vier Monaten erfolgten Begegnung mit ihm hatte sich ihrer eine unauslöschliche Abneigung gegen ihn bemächtigt.
Daß ich nicht gern mit ihm zusammen bin, wirst Du begreifen, wenn Du Dich nur einen Augenblick in meine durch sein Vorgehen geschaffene Lage hineinversetzest. Bitte, antworte bald und Gutes Deinem Dich herzlich grüßenden und Dir allzeit aufrichtig und dankbar verpflichteten Tankred von Brecken.‘ Nachdem Tankred das Geschriebene noch einmal durchgelesen, bewegte er sehr befriedigt das Haupt.
„Das will ich Ihnen sagen, oder vielmehr ich will Ihnen den Grund darlegen, weshalb ich diesem Menschen nicht noch einen Vermögenszuwachs gönne.“ Und nun erzählte die Pastorin von ihrem Besuch, wie Brecken und Grete sich dabei benommen, und daß er erklärt habe, höchstens hundert Thaler zeichnen zu wollen.
„Ja, Herr von Brecken, dat hev ick,“ entgegnete Klaus mit gutmütiger Bereitwilligkeit und griff eilig in die Hosentasche und zog einen schmutzigen ledernen Beutel hervor. Diesen breitete er fächerartig auf dem Futterkasten aus und holte allerlei Kleingeld hervor, das er, es einzeln betastend, vor Tankred hinzählte.
Die Fenster des Schlosses bis auf die zur Linken im Parterre liegenden waren verhängt, und die Farbe, welche die Winter- und Herbststürme von den Wänden gewaschen hatten, war nicht erneuert worden. Die Instandhaltung des Hofes, des Gartens, des Parks und der Wirtschaftsgebäude kostete Geld, und Geldausgeben war dem völlig zum Geizhals gewordenen Brecken ein Greuel.
Aber da sie Brecken immer mehr verabscheute, ja, nach der Unterredung betreffs ihres Siechenhauses sogar einen untilgbaren Widerwillen gegen ihn gefaßt hatte, knüpfte sie noch einmal an und sagte: „Ihre im übrigen sehr vorsichtig gefaßte und durchaus nicht bindende Zusage gaben Sie doch damals aus Zwang. Auch die Furcht leitete Sie.
Zugleich erfuhr Brecken, daß die Akten zur Prüfung an den Staatsanwalt gegangen seien, und die Möglichkeit vorliege, daß die Anklage wegen Fälschung gegen ihn erhoben werde. Mit dieser konnte, wie der Anwalt ihm nicht verhehlte, der Antrag auf Freiheitsentziehung verbunden sein, dem freilich, wie Brecken hoffte, durch eine Kautionsstellung vorgebeugt werden könne.
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