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Als ich in des Abtes Gemach trat, saß der, wie er pflegte in Stunden der Muße, im hohen Gestühl, vor sich ein Buch zu heiliger Betrachtung und gelehrtem Fleiß oder, wenn es mit Bildwerk geziert war, auch zu lustsamer Beschauung bestimmt. Doch er hatte das Ansehen nicht, als ob er heute sein Nachdenken da hinein tief versenkt hätte. Denn kaum erblickt’ er mich, als er mich näher winkte, eine kleine Weile prüfend seine Augen auf mir ruhen ließ, seinen Mund aufthat und folgendermaßen anhub: »Wir haben Dir eben heute, Diether, einen Brief zugehändigt, der billigermaßen Dein Gemüth beschwert und in Traurigkeit gesetzt hat. Denn darinnen ist Dir kund geworden, daß Du Deines Vaters Angesicht nicht mehr sehen sollst in dieser Zeitlichkeit

Wenn du, erhabner Fürst, des großen Lebens Beglückte Tage der Beschauung nicht Zu widmen trachtetest, wenn Tätigkeit Fürs Wohl Unzähliger am Throne dir Zum Vorzug der Geburt den herrlichern Des allgemeinen, edlen Wirkens gab, So ruf' ich dich im Namen aller auf: Ermanne dich!

Ihr Fuß berührte die Erde so leicht, als sei er ein banger Flüchtling. Sie hielt die Augen gesenkt, um nicht gestört zu werden in der Beschauung der Herrlichkeit innerer Bilder. Ihre Seele hatte sich schon, als sie noch ein Kind war, von der Erde abgewandt.

In der Absicht, mich übersetzen zu lassen, ging ich zur fliegenden Brücke, ward aber aufgehalten oder hielt mich vielmehr selbst auf, in Beschauung eines österreichischen Wagentransportes, welcher nach und nach übergesetzt wurde. Hier ereignete sich ein Streit zwischen einem preußischen und österreichischen Unteroffizier, welcher den Charakter beider Nationen klar ins Licht setzte.

Sie sind wegen besonderer Vorzüge im Handel beliebt. Eine solche Orangerie wird als ein kleines Kapital in bürgerlichen Familien betrachtet, wovon man alle Jahre die gewissen Interessen zieht. Dieselbigen Fenster, aus welchen man so viel Anmut beim klarsten Himmel ungestört betrachtete, gaben auch ein vortreffliches Licht zu Beschauung malerischer Kunstwerke.

In diesem tritt gleichsam das reine Erkennen zu uns heran, um uns vom Wollen und seinem Drange zu erlösen: wir folgen; doch nur auf Augenblicke: immer von Neuem entreisst das Wollen, die Erinnerung an unsere persönlichen Zwecke, uns der ruhigen Beschauung; aber auch immer wieder entlockt uns dem Wollen die nächste schöne Umgebung, in welcher sich die reine willenlose Erkenntniss uns darbietet.

Recht herzlich danke ich Ihnen für die mir als Probe übersandten wenigen Bogen. Die Erzählung beginnt so ganz zu meiner Zufriedenheit, nur wünschte ich doch hier und da noch mehr Ausführlichkeit. Lassen Sie sich gar keine Furcht angehen, daß Sie zu weitläufig werden könnten, und denken Sie nicht, wie langsam Sie verweilen. Wir leben beide noch sehr lange, wenngleich Sie länger. Gerade die Schilderungen Ihres väterlichen Hauses, bestes Kind! haben ein großes Interesse für mich, und Sie haben wieder völlig wahr gemacht, was ich Ihnen immer sagte, daß Sie sehr gut schreiben, sehr wahr, hübsch und natürlich erzählen. Fahren Sie nur eben so fort, und wenn es Ihnen manchmal beschwerlich wird oder Ihnen Zeit raubt, so denken Sie, daß Sie mir Freude damit machen. Es verlängert und erweitert gewissermaßen das Leben, wenn man so individuelle Schilderungen einer Zeit vor sich hat, die man an ganz andern Orten und in ganz andern Verhältnissen erlebte, und es gibt doch in der Welt nichts Interessanteres für den Menschen, als wieder der Mensch. Man kann eigentlich nie genug sehen und nie genug hören. Es entstehen selbst durch jedes neue Gesicht, möchte ich sagen, neue Ideen. Erhält man nun aber gar bestimmte, ins Detail gehende Schilderungen, so sind es neue Figuren, die sich vor der Seele bewegen, und mit denen man ebenso lebt, wie in der Wirklichkeit. Dieser Hang, sich eigentlich an Menschengestalten zu ergötzen, in ihnen wie unter Anwesenden zu leben, verträgt sich doch sehr gut mit dem entschiedensten Hange zur Einsamkeit. Sobald man mit Menschen umgehen muß, oder noch mehr, sobald man recht gern mit ihnen umgeht, befindet man sich selbst zu sehr in Tätigkeit, will sich auch wohl selbst geltend machen, und wird von bloß reiner Beschauung abgezogen. Lebt man aber mit dem Hange zur Einsamkeit unter Menschen, was man von Zeit zu Zeit nicht vermeiden kann, so gehen sie mehr wie Figuren der Beschauung vor einem vorüber, man richtet seine Aufmerksamkeit ganz auf sie und nicht auf sich selbst. Wie man auf sie wirkt, wie man ihnen gefällt, bleibt einem sehr gleichgültig, wenn man sie nur in ihrer eigentlichen Natur sieht. Kehrt man dann in die wirkliche Einsamkeit zurück, so hat man viele Bilder um sich, und wenn man zu innerer Geistesbeschäftigung geneigt ist und aufgelegt, so entstehen aus den wirklichen Menschen idealische in der Phantasie, denen die wirklichen nur in den äußeren Umrissen zum Grunde liegen. Alle moralischen Fragen, alle tieferen Betrachtungen über Leben und Zweck des Lebens, über Glück und Vollkommenheit, über Dasein und Zukunft gewinnen ein reicheres Interesse, erlauben mannigfaltigere Anwendungen, wenn man sie gleichsam an so vielen Menschengestalten einzeln prüfen kann. Denn in jedem, auch selbst unbedeutenden Menschen liegt im Grunde ein tieferer und edlerer, wenn der wirklich erscheinende nicht viel taugt, oder noch edlerer, wenn er in sich gut ist, verborgen. Man darf sich nur gewöhnen, die Menschen so zu studieren, und man kommt unvermerkt aus einem anscheinend alltäglichen Leben in eine ungleich höhere und tiefere Ansicht der Menschheit überhaupt. Es ist ja eigentlich das, worin das Gepräge jedes größeren Dichters liegt, diese Ansicht überall, und da er nur frei schaffen kann, ganz rein zu geben, oder vielmehr sie mitten aus aneinander gereihten, oft zufällig scheinenden Begebenheiten hervortreten zu lassen. Die Geschichte hat etwas

Hört andre Dinge: Lorenzo, ich vertrau in Eure Hand Die Wirtschaft und die Führung meines Hauses, Bis zu Bassanios Rückkehr; für mein Teil Ich sandt ein heimliches Gelübd zum Himmel, Zu leben in Beschauung und Gebet, Allein begleitet von Nerissa hier, Bis zu der Rückkunft unser beider Gatten. Ein Kloster liegt zwei Meilen weit von hier, Da wollen wir verweilen.

Ich überredete mich, daß die unverrückte Beschauung der Weisheit und Güte, welche so wohl aus der besondern Natur eines jeden Teils der Schöpfung, als aus dem Plan und der allgemeinen ökonomie des Ganzen hervorleuchte, das unfehlbare Mittel sei, selbst weise und gut zu werden. Ich brachte alle diese Grundsätze in Ausübung. Die Liebe in verschiedenen Gestalten

Von Geräten befand sich in dem Zimmer gar nichts als in der Mitte desselben ein langer Tisch, um Bücher darauf legen zu können. In seiner Lade waren die Verzeichnisse der Sammlung. Wir gingen bei dieser allgemeinen Beschauung des Hauses nicht näher auf den Inhalt der vorhandenen Bücher ein. Neben dem Bücherzimmer war ein Lesegemach.