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Aktualisiert: 11. Juni 2025
Sämund ging in der Stube auf und ab und was solcher Gang zu bedeuten hatte, das wußte Thorbjörn genau. Der etwas kleine, doch stämmige Mann sah unter den buschigen Augenbrauen manchmal derart Aslak an, daß der hinlänglich spürte, was in der Luft lag; Aslak selbst saß auf dem Bodenrand einer umgekippten großen Tonne und ließ seine Beine herunterbaumeln oder zog sie über Kreuz in die Höhe.
Der Junge wußte nicht mehr recht, was er anfangen sollte, und wurde mit einemmal schrecklich zärtlich mit seinen Schwestern. Gegen Ingrid war er besonders gut und schenkte ihr sogar einen blanken Knopf, den er von Aslak bekommen hatte. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals, und er umarmte sie auch. "Liebes Ingridchen, bist Du mir böse?"
"Weg mit Deiner Hand von meinen Töchtern", rief der Alte. Da liefen die Mädchen fort. "Ja, ich erzähle, was mir paßt," sagte Aslak wieder, "Branntwein ist gut, der schießt ins Blut!" Und er schlug klatschend die flachen Hände zusammen. "Du sollst erzählen, was uns paßt," wiederholte der Mann im Bett; "der Branntwein kommt von uns." "Was meinst Du damit?" fragte Aslak und riß die Augen weit auf.
Als Thorbjörn sieben oder acht Jahr alt war, nahm Sämund einen neuen Jungknecht an; er hieß Aslak und hatte sich, trotz seiner Jugend, schon weit in der Welt herumgetrieben.
»Der Junge und das Mädchen waren einen ganzen Winter hindurch in dem verlassenen Lande umhergezogen, um andere Menschen zu finden,« erzählte Aslak weiter. »Und gegen das Frühjahr stießen sie endlich aufeinander. Da bat das schwedische Mädchen den Lappenjungen, mit ihr südwärts zu ziehen, damit sie wieder zu Leuten aus ihrem Stamme komme.
"Du hast gewiß beidemal das Pferd scheu gemacht", sagte er. "Ich habe ja nur hier gelegen und geschlafen," antwortete Aslak, "und Du hast mich geweckt, wie Du Dein Pferd verrückt gemacht hast." "Du bist es gewesen, vor Dir haben alle Tiere Angst." Und er streichelte den Gaul, von dem der Schweiß herabrann.
Sämund hatte einmal mit Aslak im Feld zusammen gearbeitet; am Abend desselben Tages sagte er zu Thorbjörn: "Daß Du mir nicht mehr mit dem Knecht zusammensteckst!" Aber Thorbjörn achtete nicht darauf. Einige Zeit darauf hieß es wieder: "Find' ich Dich noch mal bei ihm, dann geht's Dir schlecht!" Da schlich der Junge Aslak nach, wenn es der Vater nicht sah.
Die Mädchen schimpften, aber dachten nicht daran, fortzulaufen. "Jetzt erzähle ich, was mir paßt", sagte Aslak. "Schwerenot", murmelte ein älterer Mann, der auf dem Bette lag, rauchte, sein eines Bein herunterbaumeln ließ und mit dem andern wiederholt gegen eine Sonntagsjacke stieß, die über dem Bettpfosten hing. "Weg mit Deinem Bein von meiner Jacke!" rief der Bursche an der Wand.
Und mit dem letzten Worte fiel Aslak rückwärts vom Schemel und weinte heftig los; aber das ging schnell vorüber; denn er schlief ein. "Jetzt ist das Schwein voll," sagte der Mann im Bett, "dann heult er sich immer in den Schlaf." "Das war eine häßliche Geschichte", sagten die Frauen und standen auf, um aus der Stube zu kommen.
Thorbjörn wagte endlich auf den Hof zu gehen, und der erste, den er dort traf, war Aslak, der alle seine Habseligkeiten auf einen Schlitten Thorbjörns Schlitten geladen hatte. Thorbjörn starrte ihn an, er sah gräßlich aus. Sein Gesicht war mit Blut beklebt und beschmiert; er hustete und faßte sich oft an seine Brust.
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