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Er trat wieder ans Bett; Thorbjörn sah ihn mit großen, klaren Augen an; des Vaters Augen waren immer wieder auf den Sohn gerichtet und wurden feucht. "Ich wußte, es würde solches Ende mit ihm nehmen", sagte er, drehte sich um und ging hinaus. Die Mutter setzte sich auf einen Schemel zu Füßen Thorbjörns und weinte, sprach aber nicht.

Sie ging umher und wirtschaftete, scheuerte Kübel und Töpfe, machte Käse, setzte Milch an, aber ohne rechte Freude an der Arbeit, und Thorbjörns jüngerer Bruder, sowie der andere Junge, die zusammen hüteten, hielten es nun für ausgemacht, daß mit ihr und Thorbjörn etwas los sein müsse, und das gab ihnen oben auf der Weide Stoff für vieles Gerede.

Kaum war die Mutter außer Sehweite, da überlegte Synnöve, woher sie am schnellsten einen Boten nach Granliden bekommen könne; sie rief Thorbjörns jüngeren Bruder, um ihn hinunterzuschicken; aber als er kam, meinte sie, daß es doch zu heikel sei, sich ihm anzuvertrauen, und sagte: "Laß nur, Du kannst wieder gehen."

Thorbjörn wagte endlich auf den Hof zu gehen, und der erste, den er dort traf, war Aslak, der alle seine Habseligkeiten auf einen Schlitten Thorbjörns Schlitten geladen hatte. Thorbjörn starrte ihn an, er sah gräßlich aus. Sein Gesicht war mit Blut beklebt und beschmiert; er hustete und faßte sich oft an seine Brust.

Das Pferd schnaubte, so daß der Schaum Thorbjörns ganze Hand bespritzte; aber er schlug weiter: "Das soll das erste und letzte Mal sein, Du Schinder; da! da! und noch einen! Du sollst parieren lernen, Du Luder!" und er hieb.

Dabei fuhr er an der heruntergefallenen Ladung vorbei; Töpfe und Krüge waren entzwei, der Inhalt größtenteils verdorben. Bisher waren Thorbjörns Gedanken nur auf die Fahrt gerichtet gewesen; jetzt dachte er an die Folgen und wurde wütend; soviel stand fest: zur Stadt konnte er nicht; und je klarer ihm das wurde, um so wütender war er.

"Ich will auch sehen", hörte er eine Stimme hinter sich, und im selben Augenblick wurde er am Bein gepackt und heruntergezerrt, so daß er beinahe hingefallen wäre. Das hatte ein kleiner Bengel zuwege gebracht, der sich jetzt tapfer auf Thorbjörns Platz hinaufarbeitete.

Unterdes war Thorbjörns Pferd angelangt; es wurde vor einen andern Wagen gespannt, da er trotz allen Zuredens weiter wollte. Besonders der Bräutigam gab sich alle Mühe, ihn zurückzuhalten: "Hier ist nicht soviel Freude für mich, wie mancher glaubt", meinte er; und das brachte Thorbjörn auf eigene Gedanken; aber fort wollte er doch noch vor Abend.

Als er auf den Weg gekommen, scheute das Pferd noch einmal, und versuchte wieder einen Seitensprung, um sich loszureißen, und nun brach Thorbjörns Wut los. Mit der linken Hand hielt er es an Zaum und Gebiß fest, mit der rechten versetzte er ihm Peitschenhieb auf Peitschenhieb über die Lenden, so daß es rasend wurde und mit den Vorderhufen nach Thorbjörns Brust schlug.

Doch beide waren überzeugt, daß Thorbjörns Schuld diesmal gering war, und daß er nichts begangen hatte, das sich zwischen ihn und ihr Mitgefühl stellen konnte. Da weinten sich beide frei aus, aber leise, und Synnöve weinte am stärksten; sie saß ganz zusammengekauert auf der Bettkante.