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Aktualisiert: 2. Juni 2025


Kurz und gut, man war enttäuscht, wie die verwitwete Frau Sekretär, welche Althoffs gegenüber wohnte, durch das ärgerliche Zuschlagen ihres Fensters deutlich bewies. „Komische Moden führt die junge Frau da drüben ein,“ sagte sie zu ihrer verblühten Tochter. „Bisher war es Sitte, daß man seinen Gästen entgegenging; wie unpassend, ihnen nicht mal beim Aussteigen behilflich zu sein!

Zögernden Fußes hatte sie den kleinen Vorgarten durchschritten, und blieb vor der Haustür stehenzitternd und zagend! Die Fenster in der Parterrewohnung, welche Althoffs bewohnten, waren bis auf zwei unbeleuchtet. Vergebens spähte Ilse durch die Vorhänge, ob sie nicht eine Gestalt erblicken oder Stimmen hören könne. Aber nichts regte sich, alles blieb still.

Nein, nein, Nellie,“ gab sie zur Antwort, „ich darf keine Minute Zeit verlieren, außerdem ist gegen elegische Gedanken, wie sie jetzt manchmal in mir auftauchen wollen, Arbeit das beste Mittel.“ Sie hatte sich entschieden gesträubt, bei Althoffs zu wohnen, indem sie behauptete, das ginge nicht, es wäre ihr peinlich.

Sie stimmte nicht mit ein in das fröhliche Lachen Althoffs und Ilses, sondern richtete sich noch steifer auf, und ihre Züge blieben unbeweglich. In ihrem Innern dachte sie mit Unwillen: „Nellie ist doch recht burschikos.“ „Ich denke, wir brechen jetzt auf, lieber Adolf,“ sagte sie sanft aber bestimmt und stand auf. „Wir haben eine Menge Besorgungen; es möchte sonst zu spät werden.“

Sie mußte an Doktor Althoffs ›sonderlicher‹ Blick denken. »Ihre Freundin hat ein warmes, tiefes Empfindenbemerkte er endlich, aber es kam gezwungen heraus. Er fühlte das selbst und brach ab. »Fräulein Ilsefuhr er nach einer kleinen Pause ganz ohne Zusammenhang fort, »was würden Sie antworten, wennwenn jemand Sie fragen würde: Haben Sie mich lieb

Sie wollte dabei ein Gespräch anfangen, aber ihre Scherze blieben unbeachtet und auf ihre freundlichen Fragen bekam sie einsilbige Antworten. Ilse vermochte die Furcht vor Doktor Althoffs ironischen Augen, die sie wie zwei Brennpunkte auf sich gerichtet wähnte, nicht zu überwinden. Sie konnte ja nicht wissen, daß sie sich täuschte, daß seine gefürchteten Blicke diesmal nicht spöttischer Art waren.

Man lachte über diesen kleinen Unfall und kam ihr unter Scherzen diensteifrig zu Hilfe. Flora machte denn auch gute Miene zum bösen Spiel. „Ich begreife nicht, wie man über solches Mißgeschick auch noch lachen kann,“ sagte Rosi kopfschüttelnd und ging Althoffs und Gerbers entgegen, welche soeben eintraten. Ilse eilte auf Orla zu.

Es war die Frau Direktor, die ihre Neugierde nicht bemeistern konnte und unbedingt den fremden Gast von Althoffs kennen lernen wollte. „Liebe Frau Doktor,“ redete sie Nellie an, „ich habe Sie ja so lange nicht gesehen, es geht Ihnen doch gut, kleine Frau? Und Sie, liebes Bräutchen,“ wandte sie sich an Ilse, „ist die Sehnsucht nach dem Schätzchen nicht zu groß, halten Sie es so lange ohne ihn aus?

Rosi hat ihn zu Anfang beiseite gezogen und sich fest von ihm versprechen lassen, daß er nicht, wie damals bei Althoffs, zu viel trinken würde. Sie selbst nippte kaum am Glase, indem sie behauptete, keinen Wein vertragen zu können, da er ihr zu Kopf stiege. Ilse war merkwürdig still geworden.

Gehen Sie mit?“ fragte sie. „Ich will zu Althoffs. ÜbrigensSie wissen doch, Ilse ist Braut! Kühlt das Ihre Begeisterung nicht etwas ab?“ Auch er hatte sich erhoben und gab auf Floras spöttische Frage keine Antwort; er dachte nur daran, um jeden Preis mit dem jungen Mädchen zusammenzukommen.

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