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Aktualisiert: 27. Juni 2025


So ward auch hier der dunkle Spruch Aus dein und meinem Schicksalsbuch, Der auch auf deinem Wappen steht, Von Schriftgelehrten bös verdreht; Doch weil ich kräh' nach Tradition, So kann ich noch mein Lektion. Nun las Alektryo ihm folgende Worte von der Marmorplatte: Alektryo bringt dir Glück selbst um Undank.

Die Urkunde ist ein bischen verschmeichelt und aus Menschenfreundlichkeit ein wenig aufgemuntert; so wie man einem alten Roß die Haare aus den Ohren schneidet und die Zähne feilt, daß es jünger aussieht, haben unsre Vorfahren dem damaligen Graf Gockel den Schrecken ersparen wollen und haben ein r aus einem e und aus einem u ein ü gemacht, denn der Spruch heißt eigentlich: Alektryo bringt die Glucke selbst um, o Undank!

Auch die raugräfliche Familie war sehr gerührt. Als nun Alektryo am Schluße seiner Rede ausrief: "ist jemand unter den verehrten Anwesenden, der feierliche Verlöbniß oder Hochzeit zu halten wünscht?" drehte Gackeleia den Ring, ohne zu wissen wie, und sprach ganz heimlich, ohne zu wissen was: "Salomo du weiser König, Dem die Geister unterthänig, Bring' doch den Kronovus her So ganz, wie von ungefähr; Ringlein!

Alles dieses machte ihn gar tiefsinnig und betrübt; er drückte den edlen Hahn Alektryo einmal um das andremal an sein Herz und sagte zu ihm: "nein, du geliebter, ehrwürdiger, kostbarer Alektryo, und wenn du den Stein der Weisen in deinem Kropf hättest, du sollst darum durch meine Hand nicht sterben, und ehe Gockel nicht verhungert, sollst du auch nicht umkommen."

Als es wieder etwas ruhig geworden, rief Alektryo zum drittenmal: "Wendt Niemand was dawider ein, So sollen sie verlobet seyn!"

Gockel wußte nicht viel von dem Urgockel und noch weniger von der Bedeutung der Bilder; die Hauschronik war mit dem Schloß verbrannt. Er wußte nur den alten Familiengebrauch, daß die Grafen Gockel immer den Alektryo in Ehren hielten, und daß er ihrem Haus Glück bringe.

Als sie ihm dieses gesagt hatte, ließ er sich auch keinen Augenblick länger aufhalten, sprang vom Lager auf, nahm das Brod aus dem Hühnerkorb, schnitt ein Stück herunter, das er einsteckte, und sprach zu seiner Frau: "Hinkel räume einstweilen Alles hübsch auf, sieh dich im Schloße und der Umgebung um, und denke dir Alles aus, wie du es gerne zu unserer Haushaltung eingerichtet hättest; besonders gieb auf Alektryo und Gallina acht, weil es, wie du gehört hast, Katzen hier giebt; nach Mittag hoffe ich wieder hier zu seyn," und nun nahm er seinen Reisestab in die Hand.

Gegen Mitternacht rührte sich plötzlich der wachsame Schloßhauptmann Alektryo mit warnender Stimme auf seinem Sitz, und Gockel, der vor allerlei Gedanken, wie er seine Familie ernähren solle, nicht fest schlief, richtete sich auf und blickte umher, was vorgehe.

Da zog Gockel den Hahn aus dem Sack, und sprach weinend: "o Alektryo, Alektryo! welch Leid hast du mir gethan."

Da träumte mir, der Dulder fromm Heiß' mich auf seinem Mist willkomm Und schenk' mir einen schwarzen Hahn Und spräch': "es hat des Hahnen Ahn Bei mir auf diesem Mist gekräht, Zu Gott geklagt, zu Gott gefleht, So klug, daß ich den Spruch erfand: Wer giebt dem Hahnen den Verstand? Leb wohl er heißt Alektryo."

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