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Aktualisiert: 27. Juni 2025


Da antwortete Alektryo: "Hier war ich schon lange ein lästiger Gast, Sie haben den redlichen Wächter gehaßt; Oft mußte ich hören den Wiegengesang, Der mir, wie ein Messer, die Kehle durchdrang: "Ha heia, popeia, schlag's Kickelchen todt, Er legt keine Eier und frißt mir mein Brod, Dann rupfen wir ihm seine Federchen aus, Und machen Gackeleia ein Bettchen daraus!" O wär ich gestorben!

Alektryo, der Stammhahn, saß neben dem Schreibtische auf der Raugräflich Gockelschen Erbhühnertrage, welche der berühmte Erwin von Steinbach zugleich mit dem Straßburger Münster erfunden hatte, und wiederholte, da er die ganze Familie wieder in ihren altgräflichen Kleidern sah, sein Krähen mit stolzer Freude. Er hatte einen reichsfreiritterlichen Unmittelbarkeitssinn und war nie gern in Gelnhausen gewesen, wo er nur zu Haus der Hahn im Korb war, am Hof aber nie auf dem Mist krähen durfte, weil dieses ein Regale, ein königliches Recht der Hofhähne war. Er war hier nur Kammerhahn

Nun nahm er den Stammhahn von der Schulter auf die rechte Hand und die Stammhenne auf die linke, und redete sie mit ehrbarem Ernste folgendermaßen an: "Alektryo und Gallina, ihr stehet im Begriff, wie wir, in das Stammhaus eurer Vorältern einzuziehen, und ich sehe an euren ernsthaften Mienen, daß ihr so gerührt seid als wir.

Da zog Gockel einen alten Blechhandschuh an die rechte Hand, in der er sein Schwert trug, und gieng so vor Alektryo, der ihm folgte, im Kreis durch die Kapelle wieder zu den Gebeinen Gallina's zurück. Da trat Alektryo zu den Gebeinen der Gallina und krähte Zeter mit zitternden Stimme. "Ach Herr, schau diese Gebeinlein an, Das war mein Weib und meine Brut, Die Katze zerriß sie und trank ihr Blut.

Alles hatte die kleine Gackeleia in vollem Ueberfluß, nur keine Puppe; denn Gockel bestand streng auf dem Verbot, das er über sie bei dem Tode des Alektryo hatte ergehen lassen, sie sollte zur Strafe niemals eine Puppe haben. Wenn sie nun um Weihnachten oder am St.

Das Geschrei der Gackeleia und der sterbenden Gallina weckte die Mutter, die noch auf dem Lager schlief und mit Entsetzen ihre ganze Hoffnung von der Katze erwürgt sah, die sich, nebst ihren Jungen, bald mit ihrer Beute davon machte. Gackeleia und Hinkel weinten und rangen die Hände, und der arme Alektryo, der das Wehgeschrei der Seinigen wohl gehört hatte, flatterte und schrie in dem Sack.

Als Alektryo gekräht hatte, schauten sie alle noch einmal schweigend nach Gelnhausen zurück. Es lag eine weiße Nebelwolke über der herrlichen Stadt, die Sonne schoß mit ihren ersten Strahlen nach den blinkenden Wetterhahnen auf den Thurmspitzen, welche aus dem Nebel hervorblitzten; hie und da drang ein dunkler dichter Bäckerrauch wie eine dicke braune Schlange durch den Nebel hervor.

Alektryo aber schrie dreimal hinter einander von der Kanzel: "Zum Verlöbniß hier sich melden Die Hochachtbar Wohlbestellten, Majestät Kronovus, König Von Gelnhausen, oberthänig, Mit der zarten Raugräfinn Gackeleia, unterthänig, Grafen Gockels Gau-Erbinn, Wend't Niemand was dawider ein, So sollen sie verlobet seyn!"

Da sah er an der offnen Thüre, durch welche der Mond schien, eine große lauernde Katze, die auch sogleich einen heftigen Sprung herein that. In demselben Augenblick hörte Gockel ein Gepfeife, und fühlte, daß ihm etwas Lebendiges in den weiten Aermel seines Wammses hineinlief. Alektryo und Gallina erhoben ein banges Geschrei wegen der Katze.

Die schriftliche Urkunde davon ist bei der Verbrennung unseres Schlosses verloren gegangen, mein Großvater hat den Spruch aber zum ewigen Angedenken auf die goldene Siegelbüchse stechen lassen. Er lautet ganz klar: "Alektryo bringt dir Glücke selbst um Undank. Gockel Kopf Kropf Siegel Brod gab." Was aber die Worte: Kopf, Kropf, Siegel, Brod gab, bedeuten sollen, weiß ich nicht."

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