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Dass einige vielgereiste Männer, wie Akam Igau, keine Tätowierungen besitzen, ist dem Einfluss der Malaien zuzuschreiben, der am Mendalam bereits so bedeutend ist, dass, wie früher erwähnt, Akam Igau seinem ältesten Sohne in Bunut eine malaiische Erziehung hatte geben lassen. Auch die Männer werden von Frauen tätowiert. Tandjong Karang besass zwei sehr gute Tätowierkünstlerinnen.

Bald nach meiner Ankunft sprach Akam Igau in einem Gespräche unter vier Augen sein Bedauern darüber aus, dass die Frauen seines Stammes sich so viel Geltung verschafft hätten. Der alte Herr war in seinem Leben viel gereist und sah die Zustände seines Stammes mit anderen Augen an als die meisten; die bevorrechtete Stellung, welche die Männer bei den Malaien einnehmen, gefiel ihm weit besser.

Ihm völlig ergeben war nur Obet Lata, der Anführer der Ma-Suling, ein alter unbedeutender Mann, der Tigang als den Schwiegersohn des Ma-Sulinghäuptlings Akam Lasa fürchtete. Die Männer von Uma-Pagong standen, wie auch auf der vorigen Reise, unter Anführung von Jung, einem Adoptivsohn des weiblichen Häuptlings Bulan.

Auf diese Weise suchte sich Tigang als Herrn der Mendalambewohner aufzuspielen, obwohl er sehr gut wusste, dass Akam Igau von mir als Führer angesehen wurde.

Dem Auftreten der jungen Mädchen mit ihrem hudo adjat ging eine obszöne Vorstellung eines Mannes voraus. Mittags hatten mir bereits Paja, die zweite Tochter Akam Igaus, und deren Freundin mit viel Grazie vorgetanzt, um mich bei Tageslicht alles gut sehen zu lassen. Jetzt erschienen aber acht auf gleiche Weise verkleidete junge Mädchen.

Die Familien beider Parteien hatten bereits die Geduld verloren, aber Paja und ihr Liebhaber liessen nicht von einander und widerstanden allen Verlockungen von anderer Seite. Adat und Liebestreue gewannen aber zum Schluss doch den Sieg; denn Tekwan zog in Akam Igaus Wohnung und bei meinem 2.

Etwas weiter aufwärts bemerkten wir Opferpfähle, die Akam Igau und seine Begleiter hier mit der Spitze zum Kapuasgebiet aufgerichtet hatten, um die bösen Geister zu verhindern, sie weiter an den Mahakam zu begleiten.

Auch hierin bringen geregeltere Zustände Veränderungen hervor; so erzählte mir der Kajanhäuptling Akam Igau, der in seinem Leben viele Handelszüge unternommen hatte, dass er seine ersparten Dollars in Bunut nach malaiischer Weise gegen 3% monatlichen Zinses unterzubringen beabsichtige.

Sie wohnten früher gemeinsam in Tandjong Karang, aber neben Seniang, dem Manne der Bulan, die eigentlich allein erbberechtigter Häuptling war, hatte auch Akam Igau, der Gatte von Seniangs verstorbener Schwester, viel Einfluss und Ansehen gewonnen; die beiden Schwäger konnten sich jedoch nicht vertragen.

So gab mir einst ein junger Häuptling seine Entrüstung darüber zu erkennen, dass sein Mädchen sich während seiner Abwesenheit zu viel mit einem andern abgegeben hatte; für ihn war dies Grund genug, mit ihr zu brechen. Als Akam Igau einst das Bedürfnis fühlte, sein bedrücktes Gemüt von einem Teil seiner Sorgen zu entlasten, erzählte er mir die rührende Liebesgeschichte seiner zweiten Tochter Paja.