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Aktualisiert: 18. Juni 2025
Einen ganz fürchterlichen Krach machte sie, wahrend dessen sich Adolf bekümmert auszog und niedergeschmettert ins Bett kroch. Katharina drehte ihm den Rücken zu, blies das Licht aus und schlief ein, ohne seinen zaghaften Gute-Nacht-Wunsch zu erwidern. Ein gehöriger Schnupfen war das erste väterliche Opfer Adolfs. Am nächsten Morgen beim Kaffee hielt er's nicht mehr aus, er mußte Gewißheit haben.
Von seinem Heere wurden dreißig Regimenter abgedankt, der Rest vereinigte sich mit Tilly. Es erhob sich aber jetzt für den gefährdeten Protestantismus ein Retter in der Person Gustav Adolfs von Schweden, der Schneemajestät, wie ihn die Herren in Wien nannten, die freilich noch nicht wußten, was für Hitze ihnen dieser Eiskönig machen würde.
Aber darauf kam es der Offenbächer Circe auch gar nicht an; schon hatte sie Nadel und Faden gezückt und markierte auf Adolfs Kehrseite das Annähen eines Knopfes. Und obwohl er in dieser Situation unmöglich ihr Gesicht sehen konnte, lächelte sie dabei unausgesetzt verführerisch. Ob sie ihn liebte? Nein. Sie war überhaupt keiner Liebe fähig.
Denn bis auf den großen Altersunterschied glichen sich die beiden Ritter auffallend. Die gleiche Gestalt, die gleiche Haltung, die gleichen Bewegungen! Doch war die Kleidung von anderer Farbe, und das gestickte Wappen auf Adolfs Brust zeigte drei goldblonde Mägdelein auf rotem Grunde. Darüber stand sein Wahlspruch: Pulchrum pro patria mori . Schön ist der Tod fürs Vaterland.
Sie verließ den Ritter und kam einige Augenblicke danach mit Maria ins Gemach zurück. Ihre Freude über die Fortschritte in Adolfs Befinden sprach aus ihren Zügen und ihrer ganzen Haltung. Ihre Bewegungen wurden rascher und bestimmter; die Tränen waren versiegt, und der treue Vogel hörte wieder heitere Worte.
Es wurde Adolfs Lieblingsbeschäftigung, dem Schwiegervater beim Bau dieser kleinen Arche Noah zuzuschauen, und schon sah er im Geiste seinen Stammhalter in dem Bretterkasten zappeln. Er gewöhnte sich an, schon jetzt den alten Bindegerst mit »Großvadder« anzureden, und dieser zeigte sich seinerseits durch die Anrede »Herr Babba« erkenntlich.
Bei Adolfs Namen wurden die krampfhaften Züge Machtelds leichter. Ein sanftes Lächeln verscheuchte den schmerzlichen Ausdruck ihres Angesichts, und sie antwortete mit ruhiger Stimme: »Adolf habt Ihr gesagt? Adolf ist fort, um den Löwen zu holen. Habt Ihr ihn gesehen? Er hat Euch von der unglücklichen Machteld erzählt, nicht wahr? O ja, er ist mein Bruder! Er hat ein Gedicht für mich gemacht
Sobald sie mit Maria in das Gemach zurückgekehrt war, hatte sie den Falken vom Stuhl auf ihre Hand genommen und war mit ihm an Adolfs Bett getreten. »Mein teurer Bruder,« rief Maria und küßte ihn auf die bleiche Wange, »du wirst gesund; nun werden die trüben Träume von mir weichen. O, wie bin ich froh!
Sie goß den Trank in die silberne Schale, stützte mit der rechten Hand ein wenig Adolfs Haupt und brachte die Schale an seinen Mund. Weit öffnete der Ritter die Augen und heftete sie voller Staunen auf das junge Mägdelein. Dankbarkeit sprach aus seinen matten Blicken, und ein unbeschreibliches Lächeln verklärte seine bleichen Züge.
So hatte sie bei der Eintragung von Adolfs Eheschließung den Namen Katharina mit lauter großen Buchstaben, den Namen Adolf aber mit kleinem Anfangsbuchstaben getippt, und daher stammte das ganze Unglück der Borgesschen Ehe. Gustav war sechs Jahre alt, in einigen Wochen sollte er in die Volksschule kommen.
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