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Aktualisiert: 12. Juni 2025


Am andern Tag kam ein reitender Bote von Achim Ursanner. Er brachte einen Brief des Inhaltes, daß Sylvester aus Paris geschrieben habe. »Ich will Ihnen die Epistel nicht schickenschrieb Ursanner, »wozu auch? Er versteckt ja nur sein Gesicht.

Achim Ursanner war der Sohn eines Flußbaumeisters, eines angesehenen und in seinem Fach tüchtigen Mannes. Seine Mutter war eine Französin gewesen, aber gerade diesem Umstand verdankte er eine fast trotzige Liebe für sein Vaterland, für deutsches Wesen und deutsches Leben. Er hatte die Rechte studiert und dem Wunsch seines Vaters gehorsam die Laufbahn eines Staatsbeamten gewählt.

Setze Deine spöttischste Mephistomiene auf über den Menschen, den Esel, den Dummkopf, der in einem sechzehnjährigen Kinde, einem Backfisch, einen Schatz gefunden hat, eine Krone, eine Erlösung! Ich bin glücklich! Dein Achim. Herbert Gröndahl an Achim von Wustrow, Templin bei Rathsdorf, Kreis Jüterbog in der Mark. Teurer Parzival! Heute also zu Deiner Epistel von gestern.

Einige Tage später sagte sie zu ihm, der Gedanke schmerze sie, daß Achim Ursanner in einem Massengrab vermodern solle, und Sylvester versprach, dafür Sorge zu tragen, daß der Leib des unglücklichen Freundes eine würdige Ruhestätte erhalte. Er bedachte aber die Schwierigkeiten nicht, die der Erfüllung eines solchen Versprechens begegneten.

Kaum hatte Achim Ursanner den Schrei vernommen, als er hinzueilte. »Sylvesterröchelte er, erhob die Augen und umkrallte mit den Fingern den Hals. Ein Unterjäger, vermeinend, daß der feindliche Leutnant seinem verwundeten Offizier noch zu Leibe wolle, hatte sich mit dem Gewehre in Positur gesetzt und stieß dem nahenden Ursanner das Bajonett mitten durchs Herz.

Wie ich diese Frau verehre, die mir mein Kleinod gewahrt. Ich gelobe, es ihr eines Tages ebenso rein zurückzugeben, wenn Alles rein und licht ist, mein Weib, mein Juwel, meinen Sonnenstrahl! Herbert Gröndahl an Achim von Wustrow. Das Abenteuer fängt an, mich zu interessieren, mehr von der psychologischen als von der persönlichen Seite. Ich bin schon so weit.

»Hat er denn mit Ursanner verkehrtfragte Agathe verwundert. »Nichts natürlicher, als daß einer mit dem Teufel anbindet, wenn er von Gott verlassen istversetzte de Vriendts höhnisch. Agathe versuchte einzulenken. »Sylvester war in früheren Jahren sehr befreundet mit Achim Ursannersagte sie schüchtern. »Das mag ja sein, jeder Verbrecher war einmal unschuldig, Ursanner wahrscheinlich auch.

Es war der blanke Widerspruchsgeist, der ihn zu der Bemerkung veranlaßte: »Es scheint mir aber doch, daß der gute Achim ein wenig wie ein Schwärmer und Starrkopf gehandelt hat. Um mit den Menschen zu leben, muß man sich ihrer zu bedienen wissen, nicht aber sie durch kindischen Trotz in Teufel verwandeln

Sie werden darin große Unterhaltung finden, und es wird Ihnen nicht entgehen, daß die Verfasserin sehr ausgezeichnet ist durch Geist und Talent. Sie ist Witwe des als Dichter berühmten Achim von Arnim und Enkelin der als Schriftstellerin so bekannten Frau von Laroche; ihre Mutter war die Brentano, deren auch in Goethes Leben so oft erwähnt ist, und die mehrere Kinder hinterlassen hat.

Gutmüthig von Natur deckte sie in Bezug auf ihre Kinder manches mit dem Mantel der Liebe zu, was ihres Gatten Ernst und Strenge scharf gerügt haben würde. Eine nie versiegende Quelle heiterer Unterhaltung bot ihr in spätern Lebensjahren der Umgang mit Bettina Brentano, der Schwester des bekannten Dichters und der nachherigen Gattin des Schriftstellers Ludwig Achim von Arnim.

Wort des Tages

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