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Aktualisiert: 18. Juni 2025


Ach Abdallah, es waren traurige Tage, wenn das junge Morgenroth so glühend heraufstieg und zitternd auf mein schlafloses Auge schien, wenn der goldne Abend über die Berge zog und die traurige einsame Nacht mit hundert neuen Sorgen langsam aufstieg, die Erinnerung dieser Tage, der Mensch muß viel erdulden, aber sein Muth muß ihn nie verlassen. Eine kleine Stille.

Abdallah sahe starr vor sich nieder, dann wollten beide das Zimmer verlassen, Selim kam ihnen zornig entgegen. Fort! Verbannter! rief er aus, so lange der Fluch auf deinem Haupte liegt, so lange hass' ich dein Angesicht! Hinweg! damit ich dich nicht mit neuen Verwünschungen belade!

Vieles ist gestürzt, auf das du bis itzt eingebildet dich für besser als tausend andre hieltest; es ist dir genommen und du sinkst zu den übrigen Menschen hinab. Aus Eigennutz bist du unzufrieden und bildest dir ein, es geschehe der Tugend wegen. Abdallah. Omar, du hast tief in meine Seele geschaut.

Ob ich diese Blätter lese? Oder sie ungesehn in den Strom auf ewig versenke? Kein Verdacht hat dann meine Freundschaft befleckt, dann kann ich ohne Scheu dem zurückkehrenden Omar entgegengehn und ihm den Kuß der Liebe geben. Verdacht? Himmel! was kann dem großen allmächtigen Omar an dem Wurm Abdallah liegen?

Das Liebliche und die Gräßlichkeit sahen sich an und wollten sich die Hand reichen, aber Abdallah trat zwischen beide und ging mit dem Schauder, ein dichter Nebel verfinsterte Zulma's Sonne in seiner Seele, sie ging in ihm auf, aber nur hinter einen Wolkenvorhang, es war die wehmüthige Erinnerung einer Freude, auf die er nicht mehr zu rechnen wagte.

Abdallah stand vor dem Pallast des Sultans und sahe mit brennenden Augen nach den Fenstern des Altans hinauf, er sahe Zulma, sie blickte verstohlen hinter einem zurückgezogenen Vorhang auf die Straße, kaum aber sahe sie Abdallah's Gestalt, als sie sogleich schnell und erblassend zurückflohe.

Sein Körper zitterte in einer fürchterlichen Angst, er wollte sich aufheben, aber er sank wieder kraftlos nieder. Verwegner! sprach Ali zürnend, bist du Frecher hierhergekommen! meiner zu spotten? Du kannst nicht wieder zurückfordern, was du gesagt hast; sprich, oder Foltern sollen die Nachrichten aus dir herausquälen, die du mir verweigerst. Abdallah.

Mein Unglück hat alle Blumen um mich her ausgerissen und in den Wind verstreut, die Freude hat mich in eine düstre Nacht geworfen und mir ewig ihre Thür verschlossen, ach Abdallah, ich sterbe gern: denn welcher Wunsch, welche Hoffnung soll mich in's Leben zurückhalten? Abdallah. Wer würde nicht wenigstens hoffen? Raschid.

In der Sterblichkeit ist keine Rettung und Gott o dieser Grundstein ist versunken, alles ist eingestürzt und die wüsten Trümmern rufen mir wehmüthig zu: es warErst mit der Dämmerung kam Omar zurück. Er fand Abdallah in Gedanken versunken und den Ring betrachtend, den er in der Nacht aus der unterirdischen Grube gebracht hatte.

Wie ist dieser Abdallah so plötzlich jenseit aller Verbrechen und Laster geschleudert? Himmel! wie nahe liegt mir die Zeit, als ich noch vor dem Gedanken Mörder zurückbebte? Und selbst ein Mörder sein und der verworfenste von allen Mördern, Vatermörder! o dürft' ich an die Unmöglichkeit glauben, dürft' ich der Unwahrscheinlichkeit vertrauen und mich keck mit mir selber wieder versöhnen.

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