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Aktualisiert: 18. Juni 2025
Die beiden Enden, Größe und Verächtlichkeit, schlängen sich zusammen? Aus einem Samen sproßte der Schierling und die heilende Pflanze? Unmöglich! Omar. Und warum unmöglich? Abdallah.
Omar. Halt ein, Abdallah! Soll der Leichtsinnige der zärtlichen Vaterliebe, der Fürsorge vergessen? Soll er die Sorgen mit kaltem Undank vergelten? Dankbarkeit ist das große Band, das sich unzertrennlich durch alle Wesen webt, jeder handelt für den andern, um sich in seiner Brust einen Pallast zu erbauen, an Dankbarkeit knüpft sich Liebe und Wohlwollen, Wohlthaten und Dank wechseln sich in dem Herzen der
Aufmerksam und traurig hörte Abdallah die Erzählung seines Vaters, dieser sprach dann weiter: Ich besuchte täglich den Kirchhof, auf dem sie ruhte, ich betete andächtig auf ihrem Grabe und flehte um Stärke.
Abdallah. Der Mensch? Wie? der Preis der Schöpfung? Um dessentwillen die Natur ihre reichen Schätze aufthut? Um den sich die Bestimmung alles Erschaffenen dreht? Omar. O des Stolzes! Die Bestimmung alles Erschaffenen? Kein Mensch weiß seine eigne Bestimmung, er taumelt selbst verlassen in der Finsterniß und maßt sich an, den Wesen ihren Rang und ihren Zweck anzuweisen.
Abdallah. Das Leben ist nur eine Wasserblase, die sich aus der Fluth emportaucht und im Auftauchen zerspringt. Omar.
Nur durch Martern will ich zu ihm sprechen, die Folter soll mein Dolmetscher sein. Bebend hörte Abdallah die Worte Ali's, er sahe ihn mit einem stieren Blicke an, kalt und ohne Leben wie das Gesicht eines ehernen Bildes.
O nun erst ist mir dieser Name theuer, von itzt an will ich stolz werden, Abdallah zu sein. O Omar, wäre diese Empfindung nicht so übermenschlich, sie würde mich unglücklich machen, denn nun bleibt mir ja nichts zu wünschen übrig. Omar. Auch nicht sie zu sehen, sie zu sprechen? Abdallah. Zu sehn? Zu sprechen? Zeige nur die Möglichkeit, und ich muß, ich muß sie sehen! Omar.
Ich war und bin dein Freund, wandre durch das weite Asien und du wirst vergeblich ein Wesen suchen, das dich inniger liebte als ich. Abdallah machte sich aus seinen Armen los. O gieb mir zurück, Omar, was du mir genommen hast, sagte er mit klagender Stimme, als ich mit kindlichem, leichtem Herzen noch durch das Leben ging.
Er hatte schon seit langer Zeit auf diesen Augenblick gehofft, schon hundertmal den Kahn losgebunden und wieder befestigt, die Wellen schienen ihn mit ihrem Murmeln einzuladen, die Winde ihm zuzurufen; er war lange ungeduldig auf- und abgegangen, es war fast Mitternacht, der Dampf der Nacht stieg in leichten Streifen dem Himmel und seinen Sternen zum Opferrauch entgegen, und kaum goß sich itzt der erste goldene Schimmer des süßen zauberischen Lichtes über den Fluß aus, so sprang Abdallah rasch in den Nachen, nahm das bunte Ruder und fuhr in den glatten Strom hinein.
Nein, nein, Omar, rief ihm Abdallah heftig nach, bleib! o ich will ja zu dir sprechen. Doch was soll ich dir sagen? Wie wirst du mich verstehn, da ich mich selbst nicht verstehe? Es giebt keine Worte, keine Sprache, in der ich alles so lebendig, so lauter hingießen könnte, wie es hier in meinem Herzen strömt und lebt!
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