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Möchte man diese schonende und erhaltende Fürsorge, insofern sie neben allen anderen auch dem höchsten, bisher fast immer auch leidendsten Typus des Menschen gilt und galt, noch so hoch anschlagen: in der Gesammt-Abrechnung gehören die bisherigen, nämlich souveränen Religionen zu den Hauptursachen, welche den Typus "Mensch" auf einer niedrigeren Stufe festhielten, sie erhielten zu viel von dem, was zu Grunde gehn sollte.

Der Todte wird anständig begraben, das Grab mit schönen Steinen bedeckt und eine Aloe darauf gepflanzt; dann wird eine Kuh geschlachtet und von den Verwandten verzehrt. Sobald die Aloe ausschlägt, glauben sie, die Seele des Verstorbenen sei zu Wak ins Paradies gekommen. Jedoch meinen sie, daß auch in jener Welt alle Nationen und Religionen ebenso geschieden sein werden wie hier.

Alle abendländischen Religionen haben sich, dem europäischen Drang zu Ordnung und Aufbau folgend, an die Mechanisierungsform der Kirche gebunden. Diese uralte Bindung ist so tief ins Bewußtsein der Völker gedrungen, daß selbst die Gebildeten, und unter ihnen selbst die, welche gläubig aber nicht kirchlich sind, Religion und religiöse Organisation kaum zu trennen vermögen.

Darnach, schön zu sein: wir wähnen, es müsse viel Glück damit verbunden sein. Aber das ist ein Irrthum. Beseelung der Kunst. Die Kunst erhebt ihr Haupt, wo die Religionen nachlassen.

Die Sucht dagegen, sich mit ängstlicher Berathung von Aerzten und peinlichster Lebensart von Tag zu Tage fortzufristen, ohne Kraft, dem eigentlichen Lebensziel noch näher zu kommen, ist viel weniger achtbar. Die Religionen sind reich an Ausflüchten vor der Forderung der Selbsttödtung: dadurch schmeicheln sie sich bei Denen ein, welche in das Leben verliebt sind.

In diesen Barbarenheeren trafen ebenso wie alle Völkerstämme auch alle Religionen zusammen. Man achtete die Götter der andern, denn auch sie erregten Schrecken. Manche mischten fremde Gebräuche unter ihren heimischen Gottesdienst. Wenn sie auch die Sterne nicht anbeteten, so brachten sie ihnen doch Opfer, sobald eine Konstellation Unheil oder Vorteil verkündete.

Die Masse hat im Grunde kein Verständnis, sie hat mit Recht auch keine Teilnahme für die Kämpfe, die ausgefochten werden um Spezialfragen und über die nur die Studierten mitreden können. Das Volk fragt ebensowenig nach den Prinzipien der Kunstauffassungen, wie es nach dogmatischen Einzelheiten der Religionen fragt.

Wer wagt es, solchen drohenden Stürmen entgegen, sicheren Muthes an unsere blassen und ermüdeten Religionen zu appelliren, die selbst in ihren Fundamenten zu Gelehrtenreligionen entartet sind: so dass der Mythus, die nothwendige Voraussetzung jeder Religion, bereits überall gelähmt ist, und selbst auf diesem Bereich jener optimistische Geist zur Herrschaft gekommen ist, den wir als den Vernichtungskeim unserer Gesellschaft eben bezeichnet haben.

Das kann man nur leugnen, wenn man dieses Wesen völlig verkennt oder in sein Gegenteil verkehrt. In allen weltbewegenden Religionen treten Seher, Propheten auf, die sich solcher von Gott empfangener Inspirationen rühmen. Sofern sie eine neue religiöse Bewegung herbeiführen, nennen wir sie Gründer, Stifter der Religionen oder Verbesserer, Reformatoren.

"Sire, meine nicht", fuhr er fort, "dass ich Partei bin und das Blut meiner protestantischen Vorfahren aus mir spreche. Ich bin von einer ehrwürdigen Kirche abgefallen. Warum? Weil ich, Gott vorbehalten, von dem ich nicht lasse und der in meinen alten Tagen mich nicht verlassen möge, über Religionen und Konfessionen samt und sonders denke, wie jener lucrezische Vers... "