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Vielleicht geht die Paradoxie seiner Lage so weit in's Schauerliche, dass die Menge, die Gebildeten, die Schwärmer gerade dort, wo er das grosse Mitleiden neben der grossen Verachtung gelernt hat, ihrerseits die grosse Verehrung lernen, die Verehrung für "grosse Männer" und Wunderthiere, um derentwillen man das Vaterland, die Erde, die Würde der Menschheit, sich selber segnet und in Ehren hält, auf welche man die Jugend hinweist, hinerzieht.... Und wer weiss, ob sich nicht bisher in allen grossen Fällen eben das Gleiche begab: dass die Menge einen Gott anbetete, und dass der "Gott" nur ein armes Opferthier war!

Abends 5 Uhr lichteten wir die Anker, und bald entschwand die grüne Küste wieder unseren Augen. Anhaltend fallender Regen würde die Fahrt zu einer entsetzlich langweiligen gemacht haben, wenn ich nicht in Mynheer Schmeet, einem holländischen Officier van der Gezondheid, einen sehr unterhaltenden und gebildeten Mann gefunden hätte.

Was ist Anstand? Es ist das Benehmen, wie man es von einem gebildeten, gesitteten und taktvollen Menschen im Verkehr mit seinen Mitmenschen verlangt, entsprechend den durch Gewohnheit und Herkommen festgelegten Sitten und Gebräuchen. Diese Sitten und Gebräuche sind nun in den meisten Ländern verschieden, je nach der Kulturstufe, die die Völker einnehmen. Je weiter eine Nation in der Kultur vorgeschritten ist, um so viel feiner ausgebildet ist auch ihr Gefühl für Anstand und gute Sitte und ihr dementsprechendes Benehmen. Es ist daher Pflicht eines jeden, durch sein eigenes Betragen dahin mitzuwirken, daß seine Nation als auf der höchsten Stufe der Kultur stehend sich vor der Welt zeige. Ich will nun nicht von den verschiedenen Sitten der Kulturvölker sprechen, sondern mich auf diejenigen beschränken, die uns selbst, unser Vaterland berühren. Ich möchte vor allen Dingen vier Haupttugenden als die Grundlage jeder guten Sitte besonders hervorheben: 1.

Doch schien es ihm rätlich, erst eine Weile zu zaudern; denn er wußte nur zu wohl, daß es schwerer sei, gebildeten Menschen bei sittlichen Verworrenheiten zu Hülfe zu kommen als ungebildeten. Er überließ sie deshalb eine Zeitlang sich selbst; allein zuletzt konnte er es nicht mehr aushalten und eilte, Eduarden aufzusuchen, dem er schon auf die Spur gekommen war.

Mehr und mehr gehörte es bei den Gebildeten zum guten Ton, sich von dieser Gesellschaft und damit von der praktischen Politik fernzuhalten. Desto freieres Feld hatten schmeichlerische Demagogen und verleumderische Sykophanten.

Der moralisch-didaktische Gesichtspunkt einem Dichterwerk gegenüber, die religiösen Abstraktionen, der Dualismus zwischen Sinnlichem und Uebersinnlichem, Leib und Seele, Irdischem und Himmlischem, der alle Kunst bis zur Wurzel zerstört, die Flucht aus der vollen Wirklichkeit der Natur und des Lebens, das Unvermögen, in der ersteren den innerlich bildenden Geist, in den Gestalten des letzteren die sie hervortreibende und beseelende Sittlichkeit zu empfinden dies alles ist in der großen Masse der Gebildeten noch so wenig erschüttert, daß es noch vieler und wiederholter Anwendung der Wahrheit auf einzelne Punkte bedarf, ehe sie sich des Sieges wird rühmen dürfen.

Wie immer man über Fechners Resultate urteilen mag, es muß als eine recht unerfreuliche Tatsache bezeichnet werden, daß die stets tiefsinnigen und sinnreichen Betrachtungen dieses seltenen Geistes, die dazu in Stil und Ausdruck für weitere Kreise der Gebildeten geschrieben sind, so sehr wenig gelesen werden.

Die Nachrichten über ihn beruhen auf dem Zeugnis glaubhafter Personen, die ihn als einen Mann von gefälligem Betragen schildern, sehr unterrichtet und voll von Interessen, was eher auf einen gebildeten Abendländer, als auf einen morgenländischen Klosterbruder schließen läßt.

Die hauptsächlich durch Aggregation gebildeten Sprachen erscheinen als ein natürliches Hinderniß der Culturentwicklung; es geht ihnen großentheils die rasche Bewegung ab, das innerliche Leben, die die Flexion der Wurzeln mit sich bringt und die den Werken der Einbildungskraft den Hauptreiz geben.

Warum entsteht der Eindruck der Komik nicht ebenso, wenn ein Mensch durch irgend welchen Vorzug zu dem, was wir zu sehen gewohnt sind, in Gegensatz tritt? Warum lachen wir über den ungewöhnlich Kräftigen und Wohlgebildeten nicht, wie über den ungewöhnlich Fetten oder Hageren? Und warum verschwindet bei uns gebildeten Menschen sogar die Komik der Gebrechen, wenn sie schwer zu ertragende sind?