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Benazar, vor Freude halb ohnmächtig, eilte in die Arme seines verlorenen Sohnes. Aber mit eiserner Strenge fragte jetzt der Kalif : "Polizeirichter, hier steht Said, hat er eingestanden?" "Nein, nein!" heulte der Polizeirichter, "ich habe nur Kalums Zeugnis gehört, weil er ein angesehener Mann ist."

Warum hast du denn geglaubt, daß der Beutel diesem Kaufmann gehöre?" "Er hat geschworen", antwortete der Polizeirichter furchtsam. "So hast du falsch geschworen!" donnerte der Kalif den Kaufmann an, der erbleichend und zitternd vor ihm stand. "Allah, Allah!" rief jener.

Jetzt sprach auch Benazar; er schilderte seinen Sohn, wie edel und tugendhaft er sei, und daß er nie habe so schlecht sein können zu stehlen. Er forderte den Kalifen auf, streng zu untersuchen. "Ich hoffe", sprach Harun, "du hast, wie es Pflicht ist, den Diebstahl angezeigt, Kalum-Beck?" "Ei, freilich!" rief jener lächelnd. "Vor den Polizeirichter habe ich ihn geführt."

Als Messour dankend gegangen war, sprach Harun: "Das ist niemand anders als dein Vater, Said, und da ich nun glücklicherweise alles, wie es ist, erfahren habe, will ich richten wie Salomo. Du, Said, verbirgst dich hinter dem Vorhang meines Thrones, bis ich dich rufe, und du, Großwesir, läßt mir sogleich den schlechten und voreiligen Polizeirichter holen; ich werde ihn im Verhör brauchen."

"Man bringe den Polizeirichter!" befahl der Kalif. Zum allgemeinen Erstaunen erschien dieser sogleich, wie durch Zauberei herbeigebracht. Der Kalif fragte ihn, ob er sich dieses Handelns erinnere, und dieser gestand den Fall zu. "Hast du den jungen Mann verhört, hat er den Diebstahl eingestanden?" fragte Harun.

"Du weißt es also nicht gewiß?" fuhr der Kalif mit schrecklicher Stimme fort, "so wollen wir ihn selbst fragen. Tritt hervor, Said, und du, Kalum-Beck, zahlst vor allem tausend Goldstücke, weil er jetzt hier zur Stelle ist!" Kalum und der Polizeirichter glaubten ein Gespenst zu sehen. Sie stürzten nieder und riefen: "Gnade! Gnade!"

"Ich habe ihn auf eine wüste Insel geschickt", sprach der Polizeirichter. "O Said! Mein Sohn, mein Sohn!" rief der unglückliche Vater und weinte. "So hat er also das Verbrechen bekannt?" fragte Harun. Der Polizeirichter erbleichte. Er rollte seine Augen hin und her, und endlich sprach er: "Wenn ich mich noch recht erinnern kann ja."

Mir gehörte dieser Beutel, und ich gab ihn, mit hundert Goldstücken gefüllt, einem braven jungen Mann, der mich aus einer großen Gefahr befreite." "Kannst du darauf schwören?" fragte der Kalife. "So gewiß, als ich einst ins Paradies kommen will", antwortete der Wesir, "denn meine Tochter hat ihn selbst verfertigt." "Ei! ei!" rief Harun, "so wurdest du also falsch berichtet, Polizeirichter?