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Immer zu phantasieren, so, als ob es keine Menschen gäbe. Wenn er Kaiser wäre, wie schön würde es auf der Welt sein! Nur dreimal in der Woche würde Schule abgehalten und dann würde er Stolbergs Wilhelm, der ihn immer während der Rechenstunde am Nacken kitzelte, von seinen Leibwächtern durchprügeln lassen. Aber mitten in die herrlichen Gedanken trat wieder die Sorge um die Heimkehr.

Die Tage aber verstrichen, und es wurden Wochen und Monate daraus Langeweile? Ich gebe zu: es ist nicht immer ein Buch zur Hand, das einer Reihe von Stunden den Inhalt verschaffen könnte; übrigens hast du ohne jedes Glück versucht, auf dem Klavier zu phantasieren, du sitzest am Fenster, rauchst Cigaretten, und unwiderstehlich beschleicht dich ein Gefühl der Abneigung von aller Welt und dir selbst; die

An Winterabenden halfen wir Kinder oft der Mutter beim Linsenlesen, und es kam vor, daß ich dabei plötzlich zu phantasieren anfing, in den Linsenhaufen hinein Schrecken, Unbill und Abenteuer dichtete, Gespenstergraus und Wunder, harmlose Nachbarn als Zeugen sonderbarer Begegnungen anführte, mir selbst die höchsten Ehren, höchsten Ruhm prophezeite.

Rüstig, aber vorsichtig schritt man vorwärts, jetzt durch enggedrängtes Jungholz, dann wieder an weiten hochwaldumstandenen Schonungen entlang, darin sich das bleiche Licht wie in großen, dunklen Becken angesammelt hatte. Der Bewußtlose röchelte von Zeit zu Zeit oder begann zu phantasieren. Mehrmals ballte er die Fäuste und versuchte mit geschlossenen Augen sich emporzurichten.

Frau Vogt blätterte in ihrem Postkartenalbum, spielte Klavier, bis es zweimal läutete und Frau Schaa kam. Bei der Musik fang ich immer zu phantasieren an . . .« Frau Vogt aber konnte nicht. Die Schaa brüllte auf . . . Der Gerichtsvollzieher stolperte fluchend die Treppe herauf. Er war besoffen. Er schimpfte auf die Vorgesetzten, er drohte ihnen, er verurteilte sie zum Tode.

Sie werden fragen, woher man denn über das Phantasieren der Menschen so genau Bescheid wisse, wenn es von ihnen mit soviel Geheimtun verhüllt wird? Nun, es gibt eine Gattung von Menschen, denen zwar nicht ein Gott, aber eine strenge Göttin die Notwendigkeit den Auftrag erteilt hat, zu sagen, was sie leiden und woran sie sich erfreuen.

Dabei geriet sie in ein Phantasieren über Liebe und Treue, über Zusammengehörigkeit zweier Menschen, über die stille Festigkeit und den Blick Seckersdorfs, wenn er an Gertrud dachte und an tausend Dinge, die damit zusammenhingen und die bisher für sie nicht auf der Welt gewesen waren.

Und die letzte Schmucknadel flog dahin Meine Wärterin starb und jetzt führte mein Schicksal Ihren Herzog nach Hamburg. Ich spazierte damals an den Ufern der Elbe, sah in den Strom und fing eben an zu phantasieren, ob dieses Wasser oder mein Leiden das Tiefste wäre? Der Herzog sah mich, verfolgte mich, fand meinen Aufenthalt, lag zu meinen Füßen und schwur, daß er mich liebe.

»Heraus damit!« »Ich hörte unlängst ein Vögelchen pfeifen, der König von Preußen hab einen Kapellmeister nötig.« »Oho!« »Generalmusikdirektor, wollt ich sagen. Laß mich ein wenig phantasieren! Die Schwachheit habe ich von meiner Mutter.« »Nur zu! Je toller, je besser.« »Nein, alles ganz natürlich. Vornweg also nimm an: übers Jahr um diese Zeit...« »Wenn der Papst die Grete freit...«

Anders der Erwachsene: dieser weiß einerseits, daß man von ihm erwartet, nicht mehr zu spielen oder zu phantasieren, sondern in der wirklichen Welt zu handeln, und anderseits sind unter den seine Phantasien erzeugenden Wünschen manche, die es überhaupt zu verbergen not tut; darum schämt er sich seines Phantasierens als kindisch und als unerlaubt.