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Man zahlte ihnen im voraus auf sechs Monate den Sold. Man brauchte unbedingt ein Heer. Gleichwohl nahm er nicht, wie Hanno, jeden Bürger an. Zunächst wies er alle Leute mit sitzender Lebensweise zurück, ferner solche, die einen dicken Bauch oder ein ängstliches Aussehen hatten. Dagegen nahm er Ehrlose, Vagabunden aus Malka, Barbarenabkömmlinge und Freigelassene.

Die Tempel waren allnächtlich erleuchtet, und die Hetären der Göttin zogen nach Malka hinunter und errichteten an den Straßenecken Bühnen aus Sykomorenholz, auf denen sie sich preisgaben. Man bewilligte Ländereien für die Sieger, Brandopfer für Melkarth und dreihundert Goldkronen für den Suffeten. Obendrein stellten seine Anhänger den Antrag, ihm neue Würden und Vorrechte zu verleihen.

Etliche sah man mit Sonnenschirmen in der Hand und Papageien auf den Schultern. Andre wurden von Hunden, Gazellen und Panthern begleitet. Frauen libyschen Stammes ritten auf Eseln. Sie verhöhnten die Negerweiber, die den Soldaten zuliebe die Bordelle von Malka verlassen hatten. Manche säugten Kinder, die in Ledertragen an ihren Brüsten hingen.

Dadurch sahen sich die Bewohner von Malka zwischen der alten Mauer, die Megara von der Altstadt trennte, zur Rechten, den Mauern des Burgbezirks im Rücken und den Barbaren von vorn eingekeilt. Doch man hatte genug zu tun, die Innenmauer am Burgberge instand zu setzen und sie so hoch wie möglich zu machen. Man konnte sich nicht um arme Leute kümmern und ließ sie im Stiche. Sie kamen alle um.

Am Ende ließ man die mit Pfeilen gespickten Leichen stehen, die über den Gräbern wie rote Statuen ragten. Die Erregung ergriff selbst die Leute von Malka, die von der Urbevölkerung abstammten und in patriotischen Dingen sonst sehr gleichgültig waren. Aus Dankbarkeit für das Vergnügen, das man ihnen bot, nahmen sie jetzt am Glücke des Vaterlands Anteil und fühlten sich als Punier.

Da warfen sie sich nach links und vermehrten das fürchterliche Getümmel in Malka. Kompagnien aus kräftigen, eigens dazu ausgewählten Mannschaften hatten drei Tore eingerannt. Hohe Verhaue aus nägelbeschlagenen Brettern hielten sie auf. Ein viertes Tor gab mühelos nach. Man stürmte im Laufschritt durch und stürzte in eine Grube, in der die Karthager Fallen versteckt angelegt hatten.

Da und dort funkelten die Glaskugeln auf den Tempeldächern wie riesige Diamanten, während linienlose Gebäudeteile, schwarze Flächen Landes und Baumgruppen in der Dunkelheit noch massiger und düsterer aussahn. Wo der Stadtteil Malka aufhörte, spannten sich Fischernetze von einem Hause zum andern, wie ungeheure Fledermäuse mit entfalteten Flügeln.

Ferner Unterkunftsräume für viertausend Pferde samt Sattelzeug und Fourage, sowie Kasernen für zwanzigtausend Soldaten mit ihren Rüstungen und allem Kriegsgerät. Aus dem zweiten Stockwerk erhoben sich zinnengekrönte Türme, die an der Außenseite Panzerplatten, an Krampen befestigt, trugen. Diese erste Befestigungslinie schützte unmittelbar Malka, das Viertel der Seeleute und Färber.

Karthagos innerste Kraft ging von den Syssitien aus, das heißt von einem großen Hofe im Mittelpunkte von Malka, an der Stelle, wo nach der Überlieferung einst die erste Barke mit phönizischen Matrosen gelandet war. Seitdem war das Meer weit zurückgetreten. Dort gab es eine Reihe kleiner Blockhäuser von altertümlicher Bauart, aus Palmenholz mit steinernen Ecken.

Die Wasseruhr am Khamontempel zeigte die fünfte Stunde, als man Malka erreichte. Da schlug Matho die Augen auf. Auf den Dächern der Häuser schimmerten so viele Lichter, daß die Stadt in Flammen zu stehen schien. Ungeheures Getöse drang ihm verworren entgegen. Er lag auf dem Rücken und betrachtete die Sterne. Dann schloß sich eine Tür, und Finsternis umhüllte ihn.