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Nicht mehr von der Versorgung dieser paar armen Menschen war die Rede. Als sollte Raum werden für ein neues Geschlecht, mitten unter uns, rücksichtslos.“ Marie Holzer holt tief Atem und macht eine Bewegung, als stellte sie etwas in das Dunkel, als Ziel für ihre hellen, seligen Augen. „O Frau Malcorn, ich sehe ihn immer so vor mir. Er war gross geworden, gross.

Unsere Schatten waren auf einmal schwer, fielen uns ab und wir standen da: Licht von seinem Licht, Herz von seinem Herzen ....“ Unter den allzugrossen Wonnen sucht Marie nach etwas Sagbarem, und merkt nicht, wie Frau Malcorn ihr horchendes Gesicht in den Händen verbirgt. Endlich erzählt sie weiter. „.... Und dann, als alle gingen, drängte ich mich durch.

Und fragte: ‚Du willst mir helfen?‘ Da hab' ich mit einemmal weinen können; nie früher hab' ich's gekonnt, auch nicht, als meine Mutter starb. Aber damals. Und es war so gut!“ Hier unterbricht sie ein heftiges Schluchzen. Sie wird fast mütterlich, als sie zu der Weinenden tritt, leise den Arm um ihre zuckenden Schultern legt und bittet: „Aber! Das ist doch eine Freude, Frau Malcorn, nicht?“

Ich hab' Sie doch schon so lieb gehabt, Frau Malcorn, lang, ehe mich Harald zu Ihnen führte. Lang, bevor ich Sie kannte. Woher sollte mir das gekommen sein?“ Ungeduldig und glücklich, bittet die zarte Frau: „Was hat er Ihnen von mir erzählt?“ „O, alles. Von seiner Kindheit. Wie die Tage waren. Und was Sie ihm am Abend vorlasen. Und welches Kleid Sie in die Kirche trugen ...“

Wir sind jung.“ „... und Geduld ...“ „Die hast du.“ „Weisst du das so bestimmt?“ „Weil du die Liebe hast, Harald.“ Beide schweigen. Bis Harald, wie erleichtert, aufatmet: „Dank dir.“ Und gleich darauf versucht er wieder froh zu sein. „So ... du, ... Mama, sag, darf ich mir mal den Läufer ansehen, deine Arbeit?“ Frau Malcorn will es lächelnd verwehren.

Er spricht doch immer ganz laut und froh ...“ Jetzt braucht Harald die Augen zur Zeugenschaft. Er sieht die Mutter fest an. „Und ... er sagt Dir nicht vor der Thür etwas Anderes?“ Frau Malcorn war auf diese Frage vorbereitet. Ruhig hält sie Haralds Blick aus, mit einem leisen, verschwiegenen Vorwurf im Gesicht. „Verzeih, Mama. Aber es könnte ja sein.

Er richtet sich ein wenig im Stuhle auf und zitiert richtig und sicher die betreffende Stelle: „Sigismund Ferdinand, erster österreichischer Graf von Malcorn, Herr auf Tschakathurn und Hallpach u. s. w. Söhne: Ferdinand III., Apel, genannt der Lahme, Christoph. Christoph, nachmals Herr auf Sarnkirchen und Skal, vermählt mit Walpurga, Freiin von Indichar ...“ da haben wir's!

Seine Hilfe ist reif, mühelos, schön ...“ Aber Frau Malcorn steht rasch auf und geht hastig an Marie vorbei und an allen Worten. Schon seit einer Weile weiss sie, dass Harald kommt. Und nun hört auch Marie seine nahen Schritte. „Guten Abend, Mama. Es ist wohl spät? Guten Abend, Marie. Ihr habt wohl schon gewartet?

Ich habe das oft gesehen früher in Häusern, wo Kranke waren. Ich hatte ja bisweilen Gelegenheit ... Aber was wollen wir denn nur Marien sagen?“ Ganz unvermittelt sagt er das. „Was meinst Du?“ staunt Frau Malcorn. „Nun, damit sie nicht mehr wiederkommt.“ „Meinst Du das im Ernst?“ „Ja. Sie wird keinen Raum haben in der Zukunft, die ich mir denke.

Aber gerade damit zwingt er Frau Malcorn zum Reden. Und blindlings, ganz ausser sich vor Scham, wirft sie sich in die Worte: „Nein, Harald ... ich kann nicht lügen ... vor Dir ... ich muss es Dir sagen ... es ist nicht ... nicht ... aus Stolz, ... aus ... Furcht ...“ „Furcht?“ „Ja. Vor der weissen Frau ...“ Harald versteht noch garnicht: „Furcht? Vor Frau Walpurga?