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Aktualisiert: 20. Juni 2025


Ich weiss nicht, Mama, macht das das Kranksein, dass man so aufmerksam wird auf alles und so dankbar, fast weise .... So unwillkürlich weise, wie man als Kind ist? Man kann garnicht aus der Rolle fallen.“ Pause, dann leise: „Glaubst Du, dass es zu spät ist?“ Frau Malcorn richtet die Kissen, die über die Lehne des Sessels gelegt sind. „Zu spät, Harald, wozu?“ „Zu beginnen.

Sie fühlt, dass die Andere eine bejahende Bewegung macht. „Also, sehen Sie ...“ „Aber auch eine Angst.“ Und Frau Malcorn beschwichtigt ihre Thränen. „Wie?“ „Er war nie so früher. Er war früher viel bei mir ... Früher war er gern zu Hause ...“ „Ja sehen Siesagt Marie rasch mit ihrer breiteren Stimmeda müssen Sie schon freigebig sein. Er hat Reichtum für viele. Alle brauchen etwas von ihm.

Nur unter dem Bart, der wild die Lippen überwuchert, steht ein kleines Lächeln und blüht, wartend, dass ein Wort es mit zu den Menschen nimmt. Aber Harald schweigt. Sogar als Frau Malcorn eintritt, leise, wie man zu Kranken kommt, und fragt: „Schon allein?

Aber Frau Malcorn versteht es anders: „Diese Bücherklagt siediese vielen grossen Bücher!“ Marie lacht. „Ja, das ist seine alte Leidenschaft.“ „Und er liest so lange. Jede Nacht bis eins oder zwei.“ „Er lebt zwei Leben. Eines nach vorn und eines tief zurück in die Vergangenheit. Das macht ihn so, so breit ...“

Das Leben ist eng, und ich muss so vieles darin unterbringen. Marie gehört in das andere, in das Eintagsleben, das ich vergessen habe. Ich will nicht daran erinnert sein. Sie aber mahnt mich an das Vergangene, selbst wenn sie nicht davon spricht, durch ihr blosses Dasein. Sie muss fort!“ Das klingt entschlossen und rücksichtslos, und Frau Malcorn kann es gar nicht gleich fassen.

Frau Malcorn, die noch immer nicht in den Kreis der Lampe kommt, steht irgendwo im Dunkel, unter den Dingen. Sie scheint die letzte Erklärung nicht gehört zu haben. „Ich schleiche oft bis zur Thür und schaue durch die Spalte: immer noch Licht. Ich wage nicht zu rufen. Aber ich horche immer ...“

Wie von einem Märchen, von dem schönsten Märchen, das man als Kind gehört hat und das man wiederfindet in jedem Schönen, immer und immer.“ Ganz weich ist Mariens Stimme jetzt, ganz sanft. „Wirklich?“ Zaghaft hebt Frau Malcorn die verweinten Augen. „Wie von einem Kleinod, das man am sichersten Platz verwahrt hält, wie von einem Feiertag.“ „O, mehr, mehr!“

Aber schnell beschwichtigt Frau Malcorn seine Angst. „Ich bin ja da, Harald.“ „Ja.“ Und er lässt die Augen schlafen und spricht leise, wie um sie nicht aufzuwecken. „Es ist doch gut, dass ich krank geworden bin. Denk nur!

Dieses schreckliche Rot in deinem Stickmuster ... Ja, muss es denn gerade dieses Rot sein, dieses blutige? Was wird es denn überhaupt?“ Frau Malcorn kann so viel Glück gar nicht glauben. „Ein Tischläufer ,“ sagt sie leise, mit vor Rührung zitternder Stimme.

Aber was denn eigentlich, Kind?“ „Alles das: diese Bilder und diese Dinge und Sie, Frau Malcorn, und Harald ja, auch Harald.“ Frau Malcorn schüttelt leise den Kopf. „Sind denn einsame Menschen so anders als “ „Einsame Menschen? Ja. Vielleicht. Aber das ist es nicht allein.“ Marie Holzer geht zu dem anderen Fenster hin. Und dann: „Sie sind nicht einsam eigentlich.

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