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Plötzlich bemerkt Harald, dass er steht und es sich gefallen lässt, dass seine Mutter den nassen Mantel von seinen Schultern nimmt. Er macht eine erschreckte Bewegung, als ob er ihre feinen Hände schützen wollte. „Es regnet?“ fragt Frau Malcorn besorgt. „Nebel ist, greulicher, dicker Nebel. Man sieht nicht drei Schritte vor sich. Das legt sich so in die Kleider und auf die Lunge.

Sehen Sie, Marie, einmal war Harald so wie diese Stimme ... Eh' das ihn erfasste, das Fremde, Neue, Unruhige, das ich nicht begreife ...“ „Eh' er ein Mann wurde, Frau Malcorn; eh' er einen Beruf auf sich nahm, eine Pflicht, eh' er ins Leben sprang, Frau Malcorn.“ „Ja,“ nickt Frau Malcorn traurigins Leben ...“ „O, fürchten Sie nicht für ihn! Er ist Einer, der es über sich hat, das Leben.

Könntest Du Dir denken, Harald ...?“ hört er hinter sich, und weiter, in bangen, merkwürdig leeren Pausendass ... Dein ... Vater .. mich ...“ Da wendet Harald doch den Kopf. Frau Malcorn schaut über ihn fort in die beginnende Dämmerung und schreit fast: „... dass er gethan hätte wie Graf Christoph?...“ Erst begreift Harald nicht.

Na, und wenn sonst nichts zu finden ist, feiert man eben den Läufer selbst, wenn er fertig ist, nicht?“ Aber die andern scheinen ihren lustigen Vorschlag gar nicht gehört zu haben, so ernst und still sind sie beisammen. Und Harald fragt nur, aus Gedanken heraus: Das dauert wohl lang, so eine Decke zu vollenden? “ „Wenn man fleissig ist ...“ seufzt Frau Malcorn.

Als ob viele Menschen von ihrem Leben mitlebten.“ Pause. „Alle diese ....“ Man erkennt schon kaum mehr die furchtsame Bewegung, mit welcher Marie in das Zimmer weist. So dunkel ist es geworden. Und in das Schweigen wirft sich von draussen der Sturm. Aber da beginnt Marie Holzer laut und in anderem Ton: „Sie müssen sich schonen, Frau Malcorn. O, verzeihen Sie, wenn ich so spreche.

Mich und die Stube hier und überhaupt ...“ „Aber, liebe ...“ Frau Malcorn drückt das Gesicht an die starke, bewegte Brust des Mädchens und klagt, wie vor sich selbst beschämt: „O, warum hasst er mich?“ „Um Gotteswillen, Frau Malcorn, Sie versündigen sich ja! Wissen Sie, wie Harald von Ihnen spricht?“ „Wie von einem Traum.

Ja, ja, er liest gern laut,“ sagt Marie oberflächlich, zieht die Fenster-Vorhänge zu und vollendet damit den Abend. Und der Kreis der Lampe wird ruhig und rund. Aber da flüstert Frau Malcorn, als ob das ein Geheimnis wäre: „Er hustet.“ „Namacht die Holzer, „ das Wetter ist auch danach.“ „Nein, nicht so. Schon lange und so, so fürchterlich tief ...“ Da ist auch Marie erschrocken, ohne Fassung.

Siehst Du, Du wirst sehen, es stimmt. Willst Du weiter hören? Ich glaube, jetzt weiss ich Enkel und Enkelsöhne bis ins 18. Jahrhundert herein ...“ „Nein, nein,“ wehrt Frau Malcorn heiser. „Na, ich denke auch, das genügt. Ich begreife überhaupt nicht, warum wir uns so gründlich mit Frau Walpurga beschäftigen. Wenn sie schon mal keine Ruhe hat ...“ „Weisst Du, weshalb?“ „Weshalb sie keine Ruhe hat?

Und hier soll er mir, weiss Gott, nicht heraus, hier nicht!“ Er führt Frau Malcorn sanft zu ihrem Lieblingsplatz bei der Lampe, und seine Stimme findet eine ungeahnte Zärtlichkeit. „Du hast ganz rote Augen, Mama. Wahrhaftig, deine Augen sind ganz rot! Hast du mir auch nicht zu viel gearbeitet? Was?

Ja, aber, was wollte ich doch?... Wovon sprachen wir?“ Und er erinnert sich seiner Zärtlichkeit. „Ja und wozu stickst du denn diesen Läufer, Mama? Wollen wir ein Fest geben?“ Traurig sieht Frau Malcorn ihn an. Aber Marie Holzer weiss Rat. „Gott, man feiert eben mal irgend was. Man kann alles feiern. Den ersten Frühlingstag und den ersten Schnee.