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Aktualisiert: 20. Juni 2025


Er hatte einen dichten weissen Bart. Er war alt.“ Frau Malcorn möchte ihre Hand in Haralds Haar legen, aber sie hebt sie nur bis auf seine Schulter; denn ihre feine Hand ist schwer. Und in diesem Augenblick sagt Harald: „Seltsam wilde Hände hatte er ...“ „Harald!“ Es ist wie ein Schrei, aber Harald kann ihr Gesicht nicht sehen.

Frau Malcorn beeilt sich teilzunehmen. „Ich war so froh, sie hier zu haben. Mir war schon bange nach dir, Harald.“ „Ja, Mama, du weisst ja: ich bin nicht Herr meiner Zeit.“ Haralds Stimme und seine Bewegungen haben noch die Maasse des Saales und es fällt ihm schwer, sie an die kleine Stube zu gewöhnen. Deshalb wendet er sich an Marie. „Aber, wollen wir das nicht gleich durchsehen?..“

Dabei erinnert sich Frau Malcorn: „Das hat Harald auch immer gesagt: Ich habe so viel Kraft in mir.“ „Das hat er! Das hat uns zusammengeführt! Zusammengetrieben! Dieses Gefühl von Kraft.“ Und Marie erzählt atemlos: „Gleich damals, als ich ihn zum erstenmal sprechen gehört habe, in der Versammlung. Viele hatten vor ihm gesprochen.

Er ist die Seele von allem. Begreifen Sie das?“ „Ja,“ sagt Frau Malcorn, wie gestrafte Kinder ja sagen. „Er ist reicher als wir alle. Er nimmt Ihnen nichts fort, auch wenn er hundert Andere beschenkt. Fühlen Sie das?“ Dasselbe Ja. „Er ist ein König ...“ „Aber er meidet mich.“ Und trotz Mariens abwehrender Geste beharrt sie, die zarte Frau. „Ja, ja, ja, er meidet mich, Marie.

Frau Malcorn erschrickt, auch deshalb, weil sie seindanngleich versteht. Unwillkürlich zieht sie ihre Hand zurück. „O“ macht Harald, als ob er etwas Gläsernes fallen gelassen hätte, und auf seinem Gesichte ist eine ängstliche Spannung, es aufklirren zu hören an dem harten Boden.

Ja, ja, Marie,“ und Harald ist es, als ob man etwas ausgedacht hätte, um ihn zu quälen. „Ihr habt alle ein Recht auf mich, ich weiss. Alle, alle, alle ...“ Frau Malcorn ist sehr erschrocken. „Komm, setz dich da an den Ofen, du musst ganz durchgekältet sein.“

Ich werde es nie wollen. Ich will nicht erziehen. Ich will nicht den Erfolg, keinen Erfolg auf keiner Seite. Ich will einfach: Schönheit ...“ „Jasagt Frau Malcorn, wie zu sich selbst. „Du fühlst das?“ Und beinahe überrascht sieht Harald sie an. „Ja ...“ wiederholt sie leiser und wagt kaum die Augen zu heben.

Marie ist schon fort?“ nickt er nur, sagt aber dann unbestimmt: „Sieh mal.“ Mit dem geübten Verständnis der Pflegerin wendet sich Frau Malcorn den Fenstern zu, bemerkt aber nichts. Und so erklärt Harald: „Die Wolken ... Es ist ein wundersames Bild. Und ich habe es so lange nicht gesehen.

Jeden Tag nur ein paar Zeilen, aber vollendet, schön ... Einmal ersinn' ich vielleicht ein Lied, dann musst Du es spielen. Und wenn es mir mal einfällt, ein Haus zu bauen, dann musst Du darin wohnen natürlich ... das heisst: wir, denn wir werden nie voneinander gehen ... Nicht wahr?... Sag!...“ Frau Malcorn lächelt zerstreut: „Du wirst heiraten ...“ „Heiraten?“ „Nun doch einmal ...“

Ich fühle mich manchmal älter, wie Ihre ältere Schwester.“ „Und sind doch so jung?“ lächelt Frau Malcorn und küsst sie auf die Stirn. „Ja, ich bin jung. Und ich bin dessen froh. Ich fühle so viel Kraft in mir. Ich möchte so vieles thun.“ Und da ist eine Ungeduld in ihren Händen, als ob sie sie gleich an alles Werden legen wollte, das zu langsam geht.

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araks

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