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Du wirst es niemals verstehen können, wie ein Mann sich im Innersten seiner Seele verletzt fühlt, wenn er von der Treulosigkeit der Frauen hört. Gedenkst du selber, den schlüpfrigen Weg zu wandeln, da du eine solche Frau in Schutz nimmst?« »Aber Henrik

Es wäre besser für ihn gewesen, dort als armer Missetäter zu stehen, als oben im Chor zu sitzen und Lob und Ehren in Empfang zu nehmen, weil er sich hatte mit Gott versöhnen wollen. Ach, Graf Henrik! Gott hatte dich sicher auf der Armenbank erwartet! Er ließ sich nicht dadurch betören, daß die Menschen dich nicht zu tadeln wagten.

Sie erzählte alles, was sich in dem kleinen blauen Kabinett zugetragen hatte, und wie ihr Gewissen sie getrieben, den zu retten, dem sie unrecht getan. »Ich hatte ja kein Recht, ihn zu verurteilensagte sie, »und mein Mann hat mich selbst gelehrt, daß kein Opfer zu groß ist, wenn man ein Unrecht wieder gutmachen will. Nicht wahr, HenrikGraf Henrik wandte sich an seine Mutter.

Als Graf Henrik Dohna in Italien reiste, war er in dem Hause des Edelmanns gastlich aufgenommen worden und hatte mit den Töchtern Bekanntschaft gemacht und schließlich eine von ihnen als Gattin nach Schweden heimgeführt. Sie, die stets Schwedisch gesprochen hat und so erzogen ist, daß sie alles liebt, was schwedisch ist, befindet sich sehr wohl hier oben im Bärenland.

Fing man nur an, ihr die technischen Ausdrücke und die einzelnen Teile des Webstuhls zu nennen, so lief ihr schon alles rund im Kopf herum, geschweige denn, wenn man von »Gerstenkorn« und »Gansauge« und »Drillich« sprach. Niemand, der die junge Gräfin sieht, kann umhin, sich darüber zu wundern, daß sie sich hat mit dem dummen Grafen Henrik verheiraten können.

»Henrik möchte so gern, daß ich eine tüchtige Hausfrau würde«, sagte sie. »So wie seine eigene Mutter. Lehrt mich doch webenDa seufzten die Alten zweimal tief auf; einmal über Graf Henrik, der glauben kann, daß seine Mutter eine tüchtige Hausfrau war, und dann über die Schwierigkeit, dies junge, unerfahrene Kind in so verwickelte Sachen einzuweihen.

Ihre Angst, die harte Behandlung ihres zarten Körpers von seiten der Kavaliere, der wilde Gesang, die wilden Worte, die wilden Küsse, sollte das alles gar nicht stattgefunden haben? »Aber Henrik

Gräfin Märta hat ein Wort gesagt, das alle Liebe in ihm ertötet hat: »Sie hat dich deines Geldes wegen genommenSo etwas kann wohl kein Mann ertragen. Das löscht alle Liebe aus. Jetzt war es ihm einerlei, wie es dieser jungen Frau erging. Wenn seine Mutter sie auf den Weg der Pflicht zurückführte, so war das gut. Graf Henrik hegte eine große Bewunderung für seine Mutter.

Er hatte bisher keinen Grund gehabt, es zu glauben. Sie war ja lauter Tanzlust und Frohsinn. Und dann hatte sie ja das Unglaubliche tun und sich mit dem dummen Grafen Henrik verheiraten können. Ja, nun würde er bis an den Tod ihr Sklave sein: Hund und Sklave, wie Hauptmann Christian zu sagen pflegte, und nichts anderes.

Es ward ihr auch ein Brief von ihrem eigenen Vater an den Grafen Henrik gesandt; der mußte wenige Tage nach ihrer Flucht auf Schloß Borg angekommen sein. Vielleicht hatte gerade dieser Brief, in welchem ihr Vater den Grafen bat, die Legalisierung der Ehe zu beschleunigen, Graf Henrik den leichtesten Weg gezeigt, auf dem er sich seiner Gattin entledigen könne.