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Auch diese hatte keine Liebe zu Alektryo, denn, wenn sie sich manchmal über der Gartenarbeit ermüdet auf einen Stein setzte und sehnsüchtig an die Fleischer und Bäckerladen zu Gelnhausen dachte, begann Alektryo, der ihr immer wie ein beschwerlicher Haushofmeister auf allen Schritten nachgieng, auf den zu bestellenden Gartenbeeten zu scharren und zu krähen, um sie an die Arbeit zu erinnern.

Alles was in Gelnhausen kurfähig war, wurde zur gräflichen Tafel gezogen, und sogar der geheime Oberhof-Osterhaas, alle Ritter und Ritterinnen des hohen Eierordens; auch viele reisende Künstler und Gelehrte und Standespersonen, welche gerade zu der Frankfurter-Messe durchpassirten, benutzten die seltene Gelegenheit, alle die Herrlichkeit mit anzusehen.

Gockel und Hinkel grüßten den Kronovus herzlich und dieser sagte sogleich, da sein Herr Vater Eifrasius und seine Frau Mutter Eilegia, das Zeitliche gesegnet hätten und mit Tod abgegangen seyen, erkläre er ihnen, daß, so sie ihm die Hand ihrer Tochter Gackeleia geben wollten, er sie zu seiner Königin von Gelnhausen zu machen Willens sey.

Die meisten giengen ihrer Wege, einige konnten aber gar nicht fertig werden, mir gute Nacht zu sagen, und ich war doch von den vielen Anstrengungen so müde, daß ich schier vergessen hätte, wie ich hier bei weltfremden Leuten war; ja, lieber Vater! ich war so in der Empfindung des Schlafes, daß ich glaubte, ich sey bei Mutter Hinkel in Gelnhausen, und ich rieb mir die Augen und hatte schon angefangen, mit weinerlicher Stimme zu sagen: "Mutter, Mutter, Gackeleia ins Bettchen legen, Gackeleia ist müd, müd!"

Man lief und sprang um die Wette nach aufgestellten Eiern, man warf mit Eiern nach Eiern, man stieß mit Eiern gegen Eier, und wessen Ei eingeknickt wurde, der hatte verloren. Die Kinder von ganz Gelnhausen suchten Eier, welche der große königliche geheime Oberhof-Osterhaas in versteckten Winkeln ins hohe Gras gelegt hatte; kurz die Freude war allgemein.

So lebten Gockel und die Seinigen beinah ein Jahr in einer ganz ungemeinen irdischen Glückseligkeit zu Gelnhausen, und der König war so gut Freund mit ihm und seiner vortrefflichen Küche und seinem unerschöpflichen Geldbeutel, und alle Einwohner des Landes hatten ihn seiner grossen Freigebigkeit wegen so lieb, daß man eigentlich gar nicht mehr unterscheiden konnte, wer der König von Gelnhausen war, Gockel oder Eifrasius.

Nun liefen sie an ein drittes Fenster; "o je, welche Freude!" rief Frau Hinkel aus, "Wir sind in Gelnhausen, da oben liegt das Schloß des Königs, und da drüben, o zum Entzücken! da sehe ich in einer Reihe alle die Bäcker und Fleischerladen; es ist noch ganz stille in der Stadt; horch, der Nachtwächter ruft in einer entfernten Straße, drei Uhr ist es; ach, was wird er sich wundern, wenn er hieher auf den Markt kömmt und auf einmal unsern prächtigen Palast sieht!

Kaum waren sie auf einer nahen kleinen Anhöhe, welche die Stadt überschaut, als Alektryo sich hoch aufrichtete und mit einem trotzigen kühnen Krähen allen Hahnen von Gelnhausen Hohn sprach, die erwachend von Haus zu Haus, von Thurm zu Thurm sich wieder zukrähten, so daß die Gockelsche Familie wo nicht unter dem Geläute aller Glocken, doch unter dem Krähen aller Hahnen die Stadt verließ.

Wir zogen um Gelnhausen herum, denn ich fürchtete den Bettelvogt, Meister Schelm; da ich aber die Hahnen dort krähen und auf den Thurmspitzen in die Ferne blinken sah, ward mir es recht schwer ums Herz, und wenn etwas im Gebüsch raßelte, guckte ich um und meinte immer das Prinzchen Kronovus käme vielleicht auf seinem Schimmelchen zur Jagd geritten. Aber, wer nicht kam, das war er.

Alle Nachforschungen der so ausgezeichneten geheimen Polizei von Gelnhausen haben doch keine entschiedenere Auskunft über sie zu Stande gebracht, als, es heiße, sie solle ein buckliches Fragezeichen hinter einer Leichenrede seyn, man halte sie für eine Art Nachrede, sie gebe sich für ein gewisses Gewissen aus u. dgl. mehr.