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Die verarmten kleinen ernestinischen Staaten besaßen nicht die Mittel, die größeren Bundesgenossen wollten kein Geld vorschießen. Zudem stieß man überall auf preußisches Gebiet; wie sollte die Erfurter Gegend umgangen werden, wo Preußen bereits eine gute Chaussee gebaut hatte?

Sie gingen eben am Hainfall hin, von dem bis zur Kapelle der heiligen Anna zu Seidorf ein wundervoller Pfad hinführt; da seufzte der Erfurter: »Nun kann ich nicht mehr weiter, ich muß ausruhen; geht ihr eure Straße, ich will euch nicht länger eine Last sein

Je mehr ich sie zu überzeugen suchte, desto weniger verstanden sie mich. »Wer so 'ne Erziehung jehabt hat, wie die Jenossin Brandt, für den is das Schreiben doch keen Kunststücksagte eine von ihnen. »Un ieberhaupt: im Erfurter Programm steht haarkleen allens, wat wir wollenfügte eine andere hinzu. »Genosse Bebels 'Frau' und Genossin Orbins Artikel in der 'Freiheit' sind als Grundlage für unsere Bewegung mehr als ausreichendsagte Martha Bartels mit einer Schärfe, die sich steigerte, je älter sie wurde.

Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Aber wie radikal sich Schweitzer auch gebärdete, die Unzufriedenheit mit seiner Diktatur nahm zu. So beantragten die Erfurter Mitglieder: Schweitzer solle spezifizierte Rechnung ablegen über die Gelder, die er seit dem 1. Januar 1868 der Kasse entnommen habe. Der Vorstand solle die Abrechnung prüfen.

Vorzüglich fühlten sie sich verletzt durch seine Ernennung zum ersten Professor der Philosophie. Neue Nahrung erhielt ihre Mißgunst, als Wieland nach einem halben Jahre auch zum außerordentlichen Beisitzer des =Collegii academici= ernannt ward. Auf seinen Freund, den Professor Riedel, beschränkte Wieland seinen Umgang. Mit den übrigen Lehrern der Erfurter Hochschule kam er in wenige Berührung.

»Das sei Ihnen in bezug auf das religiöse Ideal zugegebenwarf mein Mann ein, »aber das ethische, das rassenhygienische?! Die 'Befreiung des gesamten Menschengeschlechts, das unter den heutigen Zuständen leidet', ist doch wohl ein ethisches PostulatRomberg bewegte lebhaft abwehrend die Hände: »Bleiben Sie mir mit der Zukunftsmusik des Erfurter Programms vom Leibe!

Ist es nicht am ehesten von ihm anzunehmen, daß er, der Genosse Riedels, seinen Studenten gegenüber solchen Ton angeschlagen und er, der Erfurter Küchenmeister, mit solcher Dringlichkeit über Logis und Mittagstisch gesprochen habe?

Bald darauf knackte und prasselte es im Gebüsch und ein Reh, ganz mit Schweiß bedeckt, brach durch die Zweige und stürzte nur wenig Schritte vor den drei Gesellen zusammen. »Ei! das gibt auf viele Tage einen Bratensprach der eine, »und für die Haut können wir manch gutes Nachtlager bezahlen.« »Unrecht Gut gedeihet nichtsprach der Erfurter; »lasset das Reh liegen, es ist ja nicht unser

Die Schneeberger erschraken nicht wenig darüber, denn nun kannten sie auf einmal den Jäger und dachten: »Nun wären wir alle Not los, wenn wir nicht das Eingeweide dem Erfurter zugeworfen hättenAber der teilte seinen goldenen Fund gewissenhaft mit den Reisegefährten, und diese trugen das Reh voller Freude einer armen Witwe ins Haus, die sechs hungrige Kinder hatte.

Dabei frage ich mich, ob es nicht viel korrumpierender für den einzelnen und lähmender für die Aktion der Masse ist, wenn immer wieder um der äußeren Einheit willen Resolutionen angenommen werden, die für sehr viele nur auf dem Papiere stehen, und das Erfurter Programm krampfhaft aufrecht erhalten wird, obwohl immer weitere Kreise von Genossen ganze Sätze daraus für unrichtig halten.