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Er hat krauses Haar, kleine, schielende Augen und einen vorstehenden Unterkiefer. Er gleicht einem Bären. Ein wortkarger Mann ist er, er geht am liebsten seine eigenen Wege und kümmert sich nicht um die Welt und ihr Treiben. Das ist Major Samzelius. Er erhebt sich, als er Hauptmann Christians letzte Worte hört, und die Majorin erhebt sich, und alle die fünfzig Gäste tun ein gleiches.

Oft saß er allein und starrte, wie ein Schiffbrüchiger aufs Wasser starrt, das immer ruhiger zu werden droht und sich weigert, selbst den Balken weiterzutreiben, an den er sich hält. Eines Abends gegen die Dämmerstunde, es ging schon tief in den Herbst hinein, suchte er Anna Borromeo auf. Sie zeigte ihm die Berichte Christians und des Arztes aus Podolin.

»Oh, das laß meine Sorge sein«, sagte sie, ohne sich einschüchtern zu lassen. »Du meinst, daß er sich widersetzen wird, und zwar wegen meiner 17000 Taler Kurant; aber Grünlich hat auch nicht gewollt, und man hat ihn gezwungen, da gibt es Mittel, und ich gehe zu Doktor Gieseke; das ist Christians Freund, und der wird mir beistehen ... Gewiß, es war etwas anderes damals, ich weiß, was du sagen willst.

Hatte er nun gut oder schnöde gehandelt, indem er den Leiden Christians, seiner »Qual«, dem nickenden Manne, der Spiritusflasche, dem offenen Fenster, stets nur kalte Verachtung entgegengesetzt hatte?

In diesem Jahre unternahmen Buddenbrooks auch während der Schulferien Christians und Klaras keine Erholungsreise. Der Konsul erklärte, geschäftlich zu sehr in Anspruch genommen zu sein, und die schwebende Frage in betreff Antoniens trug dazu bei, daß man abwartend in der Mengstraße verblieb.

Dann begann er mit vielem Temperament von Bergpartien mit Rucksack und Eispickel zu erzählen, wofür ihn die Konsulin mit mehreren bewundernden »Dausendbelohnte, und bedauerte dann aus irgendeinem Gedankengange heraus mit bewegten Worten die Abwesenheit Christians, von dem er gehört habe, daß er gar so ein lustiger Herr sei.

Frau Stuht aus der Glockengießerstraße, dieselbe, die in den ersten Kreisen verkehrte, war der Braut beim Faltenarrangement ihres weißen Atlaskleides und beim Anlegen des grünen Schmuckes behilflich gewesen, Senator Buddenbrook war erster, und Christians Freund, Senator Gieseke, zweiter Brautführer, zwei ehemalige Pensionsfreundinnen Erikas fungierten als Brautjungfern, Direktor Hugo Weinschenk sah stattlich und männlich aus und trat, auf dem Wege zum improvisierten Altar, nur =ein=mal auf Erikas herabwallenden Schleier, Pastor Pringsheim, die Hände unterm Kinn gefaltet, zelebrierte mit aller verklärten Feierlichkeit, die ihm eigen, und alles verlief nach Brauch und Würde.

Herr Permaneder mußte auch Frau Antonien nochmals den Grund seines Hierseins erklären, aber er legte diesem »G'schäfterl« mit der Brauerei ersichtlich so wenig Bedeutung bei, daß es den Anschein gewann, als habe er eigentlich gar nichts in der Stadt zu suchen. Dagegen erkundigte er sich mit Interesse nach der zweiten Tochter sowie nach den Söhnen der Konsulin und bedauerte laut die Abwesenheit Klaras und Christians, da er »allweil den Wunsch k'habt« habe, »die gonze Famili« kennenzulernen

Das Innere der Kronborg bietet wenig Interessantes. Der Führer zeigt das Zimmer, in welchem die Königin Karoline Mathilde, Gemahlin Christians VII., unerlaubten Umgangs mit Struensee angeklagt, eine Zeit lang gefangen saß, bis sie in die Verbannung nach Celle ging. Von dem flachen Dache des südwestlichen Turmes ist die Aussicht noch umfassender als von der Terrasse.

Am Tage nach dem schweren Todeskampfe der Konsulin hatte der Senator, bei Tische und, wie es schien, geflissentlich in Gegenwart seines Sohnes, gegen seine Gattin mit ein paar harten Worten das Betragen Onkel Christians verurteilt, der, als es der Kranken am schlimmsten ging, davongeschlichen und zu Bette gegangen war. »Das sind die Nerven, Thomas«, hatte Gerda geantwortet; aber mit einem Blick auf Hanno, der dem Kinde keineswegs entgangen war, hatte er ihr in fast strengem Tone zurückgegeben, daß hier kein Wort der Entschuldigung am Platze sei.