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Nach Bastides eigener Angabe war er am Nachmittag des neunzehnten März nach Rhodez geritten; um sieben Uhr abends sei er schon bei seiner Schwester im Dorfe Gros gewesen, dort habe er übernachtet, sei am Morgen nach La Morne zurückgekehrt, dann auf die Nachricht vom Tode des Oheims wieder nach Rhodez geritten und habe sich ungefähr eine halbe Stunde lang in Fualdes Haus aufgehalten.

Bastides Gesicht zog sich zusammen wie vor der lästigen Zudringlichkeit einer Fliege und er wiederholte energisch und laut: »Ich kenne die Dame nicht. Ich habe sie niemals gesehenUnd das Aufeinanderpressen seiner Lippen verriet den unerschütterlichen Vorsatz, von nun ab zu schweigen.

Dazu das herrische Temperament und herbe Wesen Bastides, der rasche Verkauf von La Morne und eine wohlgegliederte Kette kleiner Verdachtsmerkmale, wer durfte noch zweifeln?

Als das Gericht, der unüberhörbaren Meinung und Anklage des Volkes gehorchend, die Verhaftung Bastides anordnete, wußte dieser schon, was gegen ihn im Werke war. Er saß, mit einer Holzschnitzerei beschäftigt, unter einer mächtigen Platane, als die Huissiers auf dem Hof erschienen.

Sie stellte die Laterne so auf den Boden, daß der Schein sein Gesicht traf, dann kniete sie hin und lauschte den festen Atemzügen. Bastides Mund war ernst geschlossen, die Lider vibrierten nicht, ein Zeichen von Traumlosigkeit; der lange Bart umkränzte Wangen und Kinn wie braunes Buschwerk, der ganze Kopf war etwas hintüber gesunken und die Haare glänzten feucht.

Die Rede des öffentlichen Anklägers sammelte noch einmal die Waffen des Hasses, welche die Fama gegen ihre Opfer geschmiedet; mit abgefeimter Kunst verstand er die Mordnacht in solchen Farben zu malen, daß das Grauen wie zum ersten Mal lebendig wurde. Der Verteidiger Bastides dagegen genügte sich an hochtrabenden Phrasen; ihm wurde warm, die Hörer ließ er kalt. Während er sprach, entstand ein Schieben und Drängen im Hintergrund; einige Damen kreischten, ein mittelgroßer schwarzer Hund lief durch eine

Ein Verwandter Bastides trat zu diesem, um mit ihm zu sprechen; Bastide schüttelte den Kopf und sah den Mann nicht einmal an. Etwas Schlaftrunkenes war in seinen Zügen, jedenfalls hatten Worte kein Gewicht mehr in seinen Ohren. Doch geschah es, daß seine Augen sich noch einmal erhoben und, nachdem sie unermessene Fernen durchlaufen hatten, denen Clarissas begegneten.

Zwei einsame Schiffbrüchige werden durch den unterirdischen Meeresstrom in ein und dieselbe Bahn getrieben, jeder von einer andern Welt, diesseits und jenseits des Meeres, nicht imstande das Brett zu verlassen, woran ihr Dasein hängt, nicht einmal imstande sich die Hand zu reichen, bloß hingetrieben vom allmählich erschöpften Wind zu unbekannten Tiefen. Es liegt etwas Geisterhaftes in dem Erbarmen des einen für den andern. Doch Bastides schmerzliches und finsteres Erstaunen gärte wieder in den Rausch und Traum der Müdigkeit hinüber und die aufmerksamen Augen seines Hundes erschienen ihm wie zwei rötliche Sterne zwischen schwarzen Baumkronen. Er vernahm das Todesurteil, als der Gerichtshof zurückkehrte; er war aufgestanden und lauschte den Worten des Präsidenten; es klang, als ob Regenwasser auf mürbe Blätter plätscherte. Er hörte sich selbst etwas sagen, aber was es war, wußte er kaum. Viele Gesichter sah er in ungenügender Beleuchtung gegen sich gewandt, sie machten ihm den Eindruck wurmstichiger und verwesender

Von vielen Stimmen wurde Charlotte Arlabosse verdächtigt, aber sie konnte ihre Unschuld durch kaum angreifbare Zeugnisse erhärten, auch erschien sie als zu harmlos und zu sehr als das Opfer von Bastides tyrannischer Grausamkeit, um dem dämonischen Bilde der mysteriösen Unbekannten zu entsprechen.