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Der alte Adrian war unterdessen in einer viel ärgern Verlegenheit gewesen; gleich nachdem er den ausgestopften Erzherzog verlassen, hatte er sich ernste Vorwürfe gemacht, daß er auf den Gedanken gekommen, die Liebschaft des Erzherzoges zu begünstigen. Er hätte Bella ohne Barmherzigkeit verstoßen, wenn er nicht vorher schon dem Türsteher hätte sagen lassen, das Schloß zu verschließen, er habe das verdächtige Mädchen schon zur Hinterpforte hinausgelassen. Die Nachtposten waren jetzt auf den Gängen verteilt, und es hätte ohne ein böses Gerede nicht endigen können, wenn er so spät noch ein Mädchen aus seinem Zimmer entlassen hätte; er mußte sich also in zagender Geduld fügen und der armen, müden Bella sein eignes Bette zum Nachtlager anweisen, während er sich selbst vornahm, sich durch ein hartes Bußlager von jeder Versuchung frei zu halten. Seine Verlegenheit ging aber bald an, als ihm unwiderstehlich nach dem Wasserglase verlangte, das sich Bella an ihr Bett gesetzt: es war das einzige, und es drängte ihn der Durst, daß er aufstehen mußte und Bella, vom festen Schlafe rötlich angewärmt, schnell atmend in schöner Lage erblickte. Ihm war nie solch ein Anblick vorgekommen, und er konnte es selbst nicht recht begreifen, warum er so langsam trinken mußte und gar nicht fertig werden konnte, die einzelne Fliege abzuwehren, die immer zu dem schlafenden Engel zurückkehrte; endlich stach ihn selbst eine Art Götterverehrung, die bis dahin nur ganz äußerlich aus den römischen Dichtern in seine Rhetorik übergegangen war. Venus war jetzt Fleisch geworden, er rief sie in Horazens Versen leise an, und wer weiß, wozu ihn diese läppische Schulweisheit verführt haben möchte, wenn er nicht mitten in seiner Adonisrolle seine Tonsur und sein graues Haar im Spiegel gesehen hätte. ihm schauderte, es war ihm, als habe er einen Heiligen gesehen, der sich im Nachtmahlwein vor seinem Tode betrunken. Er legte sich seufzend auf die harten Dielen, konnte aber nicht schlafen, denn seine Gedanken waren immer beschäftigt, bald reuig, bald sündig, bald wie er sich aus der Verlegenheit ziehen sollte, wie er Bella fortschaffen und doch für sie sorgen könnte; auch war es ihm zumute, als könnte er sie nicht von sich lassen. Allmählich verweilte sein Auge bei den Kleidern eines Knaben, der ihm lange aufgewartet hatte, und den er wegen seiner Tücken endlich fortgejagt hatte; diese schienen ihm geschickt, das Mädchen unbemerkt aus dem Hause zu führen. Als Bella aufwachte, sich die großen Augen rieb und erschreckend fragte, wo sie sei, und fast weinte, hatte der gute Alte erst genug zu trösten. Er betete ihr ein Ave Maria, das sie ihm fromm nachsagte, dann erst erzählte er ihr, daß sie sich in Geduld fügen müsse, er könne sie nicht zum Erzherzoge führen, das sei gegen sein Gewissen; aber er wolle für sie sorgen, ob sie ihm nicht einen Rat geben könne, wo sie unterzubringen, da er niemand kenne. Sein voriger Knabe, der habe bei armen Verwandten gewohnt und sei morgens und abends gekommen, um sich zu erkundigen, ob er für ihn etwas zu laufen oder sonst zu verrichten habe; wenn sie dessen Kleider anlegen wolle, könne sie ihm dieselben Dienste, welche ihm die vornehmen Hoflakaien immer unordentlich versorgten, in den Kleidern des Knaben verrichten. Bella nahm alles an, was ihr der Alte riet, denn sie sah die Möglichkeit, den Erzherzog in dieser Verkleidung zu sehen, und das war jetzt ihr einziges Verlangen; sie eilte zum Ankleiden des neuen Staates, aber ihr fehlte alle Kenntnis, wie sie diese verschlitzten und vielfach mit Haken und

Seine Schwester bestätigte, daß er die Nacht in ihrem Hause verweilt habe, und fügte hinzu, er sei im Gespräch besonders heiter und liebenswürdig gewesen. Auch die Magd, die ihm aufgewartet und das Bett bereitet hatte, sagte aus, daß er sich um zehn Uhr schlafen gelegt habe. Diesen Zeugen wurde nicht geglaubt, ja sie wurden bald darauf als verdächtig in Haft genommen.

Es wurde ihnen nämlich in den Schranken kalte Küche, Wein und Erfrischungen herumgereicht, wobei freilich auf den Unterschied des Standes gesehen wurde, weil jeder bei seinem Eintritt sich beim Kastellan unsers Johannes gemeldet und von dem eine gewisse Marke seines Standes aufzuweisen haben mußte, nach welcher ihm hernach aufgewartet ward.

Er meldete die Sänfte der Herzogin; dann trug er die Frage vor, ob sie schon morgen bei den Klarissen den Besuch des Herzogs erwarte. Sie verneinte, und dieses Nein mochte wohl für den Herzog bedeuten, daß der Richter seine Gnade von sich stoße. Zuletzt wendete sich der Haushofmeister noch an diesen und ersuchte ihn, das Schloß nicht zu verlassen, ohne dem Herzog im Archiv aufgewartet zu haben.

Von dieser Landesart unterrichtet, hatten wir schon solche Bestecke angeschafft, die man dort flach und zierlich gearbeitet zu kaufen findet. Muntere, resolute Mädchen warteten auf, nach derselben Art und Weise, wie sie vor einigen Tagen ihrer Garnison noch aufgewartet hatten.

Es war Marquis von Bombelles, dem ich vor zwei Jahren in Venedig, der Herzogin Amalie folgend, aufgewartet hatte, wo er, als französischer Gesandter residierend, sich höchst angelegen sein ließ, dieser trefflichen Fürstin den dortigen Aufenthalt so angenehm als möglich zu machen. Wechselseitiger Verwunderungsausruf, Freude des Wiedersehens und Erinnerung erheiterten diesen ernsten Augenblick.

Sie war nur angelehnt, ich öffnete sie und erblickte ein kleines nettes Stübchen, das in der Morgendämmerung recht heimlich aussah. Über einem Stuhl waren Frauenkleider unordentlich hingeworfen, auf einem Bettchen daneben lag das Mädchen, das mir gestern abends bei der Tafel aufgewartet hatte.