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Aesopus hatte ein solches Larvengesicht, daß auch die Rinde am Eichbaum seinem Fell fast an Schönheit vorzuziehen war, und gleichwohl war er der witzigste Mann zu seiner Zeit. Quintus Fabius Maximus, der römische Feldherr, hatte eine so große ungestalte Warzen auf seiner Oberlippe, daß sie ihm schier wie ein Dachel über den Freßladen hing, und dennoch war er der allerfürtrefflichste Mann.

Die Handlung setzet, außer dem Leben und der Wirksamkeit, auch Wahl und Endzweck voraus und kömmt nur vernünftigen Wesen zu." Wenn diese Erklärung ihre Richtigkeit hat, so mögen wir nur neun Zehnteile von allen existierenden Fabeln ausstreichen. Aesopus selbst wird alsdann deren kaum zwei oder drei gemacht haben, welche die Probe halten. "Zwei Hähne kämpfen miteinander.

Ein Mann, den auch die Kinder witzig nennen, Aesopus hats gesagt, Fontaine stimmt mit ein. Wer wird auch so mißgünstig sein, Und Tieren nicht dies kleine Glücke gönnen, Aus dem die Welt so wenig macht? Denk oder denke nicht, darauf gibt niemand acht.

Aesopus machte die meisten seiner Fabeln bei wirklichen Vorfällen. Seine Nachfolger haben sich dergleichen Vorfälle meistens erdichtet oder auch wohl an ganz und gar keinen Vorfall, sondern bloß an diese oder jene allgemeine Wahrheit, bei Verfertigung der ihrigen, gedacht. Diese begnügten sich folglich, die allgemeine Wahrheit, durch die erdichtete Geschichte ihrer Fabel, erläutert zu haben; wenn jener noch über dieses die

Man erzählt ja die neuen Fabeln des Abstemius ebensowohl als die alten Fabeln des Aesopus in Versen; wer weiß, was meinen Fabeln aufbehalten ist und ob man auch sie nicht einmal mit aller möglichen Lustigkeit erzählet, wenn sie sich anders durch ihren innern Wert eine Zeitlang in dem Andenken der Welt erhalten? In dieser Betrachtung also, bitte ich voritzo mit meiner Prosa

IV. Von dem Vortrage der Fabeln Wie soll die Fabel vorgetragen werden? Ist hierin Aesopus oder ist Phaedrus oder ist La Fontaine das wahre Muster? Es ist nicht ausgemacht, ob Aesopus seine Fabeln selbst aufgeschrieben und in ein Buch zusammengetragen hat.

"Weil Aesopus, sagt er, die Fabel zum Unterrichte des gemeinen bürgerlichen Lebens angewendet, so waren seine Lehren meistens ganz bekannte Sätze und Lebensregeln, und also mußte er auch zu den allegorischen Vorstellungen derselben ganz gewohnte Handlungen und Beispiele aus dem gemeinen Leben der Menschen entlehnen: Da nun aber die täglichen Geschäfte und Handlungen der Menschen nichts Ungemeines oder merkwürdig Reizendes an sich haben, so mußte man notwendig auf ein neues Mittel bedacht sein, auch der allegorischen Erzählung eine anzügliche Kraft und ein reizendes Ansehen mitzuteilen, um ihr also dadurch einen sichern Eingang in das menschliche Herz aufzuschließen.

Freilich würde nun auch Plato, der die Dichter alle mitsamt ihrem Homer aus seiner Republik verbannte, dem Aesopus aber einen rühmlichen Platz darin vergönnte, freilich würde auch er nunmehr zu dem Aesopus, so wie ihn La Fontaine verkleidet hat, sagen: Freund, wir kennen einander nicht mehr! Geh auch du deinen Gang! Aber, was geht es uns an, was so ein alter Grillenfänger, wie Plato, sagen würde?

Sa morale n' est qu'une allusion, et n'est fondée que sur un jeu de mots équivoque. Endlich, was läßt sich nicht alles allegorisieren! Man nenne mir das abgeschmackte Märchen, in welches ich durch die Allegorie nicht einen moralischen Sinn sollte legen können! "Die Mitknechte des Aesopus gelüstet nach den trefflichen Feigen ihres Herrn.

Auch Phaedrus, der sich vornahm die Erfindungen des Aesopus in Versen auszubilden, hat offenbar den festen Vorsatz gehabt, sich an diese Regel zu halten; und wo er davon abgekommen ist, scheinet ihn das Silbenmaß und der poetischere Stil, in welchen uns auch das allersimpelste Silbenmaß wie unvermeidlich verstrickt, gleichsam wider seinen Willen davon abgebracht zu haben. Aber La Fontaine?