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Aktualisiert: 1. Juni 2025
Eine nun von diesem Volk, eine alte Zigeunerin, die in der Kunst des Cacus bereits ihr Jubiläum gefeiert haben mochte, erzog als ihre Enkelin ein junges Mädchen, dem sie den Namen Preziosa gab und das sie in all ihren Zigeunerstreichen, Gaunereien und Diebeskünsten unterrichtete.
Preziosa und ihre Großmutter führte man sofort der Stadtrichterin vor, die, als sie sie kaum gesehn hatte, schon rief: »Mit Recht preist man ihre Schönheit!« Damit trat sie auf Preziosa zu, umarmte sie und konnte sich an ihr nicht satt sehn und fragte die Großmutter, wie alt die Kleine sei. »Ein paar Monate mehr oder weniger als fünfzehn Jahre,« antwortete die Zigeunerin.
Da erzählte die alte Zigeunerin kurz die Geschichte des Herren-Andres: daß er der Sohn des Don Francisco de Carcamo, Ritters von Sant Jago, sei, Don Juan de Carcamo heiße und denselben Orden trage, wie sie denn seine Ordenstracht, die er gegen die Zigeunerkleider umgetauscht, noch bei sich habe.
Brust, Zehen, Schmuck, Tag des Diebstahls, das Geständnis der Zigeunerin und endlich der freudige Schreck, den die Eltern bei ihrem Anblick empfunden hatten all das ließ in der Seele der Stadtrichterin keinen Zweifel mehr übrig, daß Preziosa ihre Tochter war. Sie schloß sie daher in die Arme und kehrte mit ihr zum Stadtrichter und der Zigeunerin zurück.
Auch eine weitere Beobachtung Nadia’s und Marfa Strogoff’s hielt sie für nutzlos. Offenbar würden die beiden Frauen äußerst vorsichtig sein und Alles strengstens vermeiden, was den Courier des Czaaren nur irgend compromittiren könnte. Die Zigeunerin bewegte nur ein Gedanke, der, Iwan Ogareff Bericht zu erstatten. Sie verließ also sofort das Lager.
»Ja, mein Herr,« erwiderte die Zigeunerin, »aber die Geburt fand so im stillen statt, daß niemand davon weiß als Preziosa und ich und noch jemand; und somit können wir nichts darüber verlauten lassen.« »Wir wollen auch nichts wissen,« sagte einer der Anwesenden; »aber Gott gnade derjenigen, die ihr Geheimnis auf eure Zungen niederlegt und ihre Ehre eurem Beistand anvertraut.«
»Wo, gnädige Frau?« erwiderte die Zigeunerin. »In Eurem Hause habt Ihr sie; dem Zigeunermädchen, das Euch die Tränen in die Augen trieb, gehört der Putz, und sie ist ohne Zweifel Eure Tochter, die ich in Madrid an dem Tage und zu der Stunde, die der Zettel angibt, aus Eurem Hause gestohlen habe.«
Zu den Gefallenen gehörte auch die Zigeunerin Sangarre, welche sich vergeblich mit Iwan Ogareff in Verbindung zu setzen versucht hatte. Die beiden folgenden Tage wagten die Belagerer keinen erneuten Angriff. Iwan Ogareff’s Tod hatte sie entmuthigt.
Diese drückte sie ans Herz und sprach: »Komm zu dir, Kind, alles, was du siehst, wird sich dir noch in Freude und zum Guten kehren.« Sie aber wußte nicht, wie sie sich trösten sollte, da sie von all dem nichts begriff; die alte Zigeunerin war verwirrt und alle andern höchst gespannt, was für ein Ende das nehmen würde.
»Nur die Hälfte dieses Spruches«, sagte Preziosa, »braucht man dem Ohnmächtigen zuzuflüstern, indem man sechsmal das Zeichen des Kreuzes macht, so ist er alsbald wieder frisch wie ein Apfel.« Als die alte Zigeunerin diesen angeblichen Segen hörte, war sie ganz erstaunt, und noch mehr war es Andres, der wohl sah, daß alles nur eine Erfindung ihres schnell besonnenen Geistes war.
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