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Aktualisiert: 16. Mai 2025


Seit diese Bekanntmachung im Wechselbureau prangte, war der zittrige Rittershaus nicht mehr zu beruhigen. »Ach Gott, ach Gottstöhnte er den lieben, langen Tag vor sich hin. »Und der Hauptbahnhof, auf den’s die Hunde doch in erster Linie absehen werden, liegt uns gerade gegenüber

Benno nahm das geliehene Opernglas zur Hand und ließ seine Blicke umherwandern. Dort, auf einem Seitenplatz des zweiten Ranges, saß der dicke Rehle vom Wechselbureau und schmauste ein kräftig belegtes Butterbrot, das ihm seine fürsorgliche Alte mitgegeben hatte. Kauend unterhielt er sich mit einem bezwickerten Mädchen, das neben ihm saß und von Zeit zu Zeit vergnügt zu seinen Reden auflachte.

Er wollte vom Krieg nichts hören, und so oft Truppen die Kaiserstraße hinauf zum Bahnhof zogen und das Personal an die Fenster stürzte, um Abschiedsgrüße zu winken, geriet er außer sich und krähte verzweifelt: »Ruhe!! Während der Arbeitsstunden wird nicht hinausgesehenRittershaus war jetzt Alleinherrscher im Wechselbureau, denn der dicke Rehle trug des Königs Rock.

Sicherlich hat se kein Wort von dem verstanden, was ich ausdrücken wollt’, dachte er. Aber eine heimliche Stimme sagte ihm: Se hat’s doch verstanden. Sie is so schön und se muß ein gutes Gemüt haben! Nachdem sie in das Wechselbureau zurückgekehrt waren, teilte Rittershaus Martha ihre Arbeit zu.

Das war ein verrunzelter, knöcherner Zahlenmensch, der sich langsam auf diesen Posten emporgearbeitet hatte, und dem im Laufe der Dienstjahre das bißchen Verstand und Daseinsinteresse eingetrocknet waren. Die eigentliche Herrschaft im Wechselbureau führte denn auch nicht er, sondern der dicke Rehle, der Inhaber des Schalterplatzes.

Aber als ihn am nächsten Tag die neugierigen Beamten frugen, was denn eigentlich mit dem »schönen Adolf« sei, und was das für eine geräuschvolle Dame gewesen sei, antwortete er nur: »Waaß ich’s? Gekindigt hat er haltMartha ging in das Wechselbureau und stellte sich dem Bureauchef Rittershaus vor.

Geben Sie Ihre Adresse unten in der Korrespondenz an! Zimmer neunzehn! Daß Damen nicht in die Pensionsanstalt der Bank aufgenommen werden, dürfte Ihnen bekannt sein. Melden Sie sich Montag früh acht Uhr im WechselbureauDamit war sie entlassen. »Adjö, Herr Direktorsagte sie. Und zu Direktor Birron gewendet, nochmals: »Adjö

Die Herren schmunzelten: Endlich einmal eine, die kein Blatt vor den Mund nimmt und den hohen Herrschaften, die sich Halbgötter dünken, gehörig die Meinung sagt! Der verknöcherte Rittershaus im Wechselbureau rieb sich die Hände und kicherte schadenfroh: »Diesmal bricht sie sich den Hals. Diesmal fliegt sieUnd in einer Aufwallung seines Selbstgefühls krähte er in das Bureau: »Ruhe!

Und doch: Es kamen im Leben so seltsame Sachen vor, Dinge, die man sich gar nicht erklären konnte, und die dennoch Wirklichkeit waren ... Ach, wenn man ihm die dumme Geschichte doch gar nicht erzählt hätte! Als Benno Stehkragen sich dermaßen den Wuschelkopf zerbrach, war Martha bereits nicht mehr im Wechselbureau beschäftigt. Es war zwischen ihr und Rittershaus zu einem Krach gekommen.

»Ohoprotestierten die anderen Beamtinnen, »sind wir vielleicht nicht hübsch?« »Ruhe im Schdaate Dennemarkbegütigte Rehle die Wortführerin. »Du waaßt doch, ich habb’ derr ewige Treu geschworn, von morjens Acht bis abends Sechse mit zwei Schdund Mittagspaus’Er duzte grundsätzlich jedermann. Martha wunderte sich keineswegs über den Ton, der im Wechselbureau herrschte.

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