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Aktualisiert: 23. Mai 2025


Geier schüttelte ärgerlich den großen Kopf mit den wirren blonden Haaren. »Bebel wird sich dem Beschluß des Parteitages fügen; die anderen freilich, geborene Krakehler, getrieben durch den eigentlichen geheimen Generalstabschef des ganzen Feldzuges, Vollmar, werden die Parteidisziplin ihrer Rechthaberei opfern

Die hier ausgesprochene Hoffnung erfüllte sich rasch. Bereits im Juni fand auf dem Stuttgarter Kongreß eine Verständigung und der Uebertritt der bayerischen Fraktion in unsere Partei statt. Auf meiner Rückreise von Augsburg hielt ich in München eine Volksversammlung ab, in der als Zuhörer der damals zwanzigjährige Georg v. Vollmar anwesend war, wie er mir gelegentlich erzählte.

Vergebens, daß Vollmar von München aus versuchte, der kühlen Vernunft zu ihrem Rechte zu verhelfen, indem er die tatsächlichen Vorteile der Vertretung der Partei im Präsidium hervorhob und die Haltlosigkeit der prinzipiellen Gegnerschaft zu dem »Hofgang« dadurch illustrierte, daß die Parteigenossen in den Einzelstaaten es mit ihrer republikanischen Gesinnung vereinigen müssen, dem jeweiligen Landesherrn Treue zu schwören, der Eid aber doch bedeutungsvoller sei, als ein offizieller Besuch im Kaiserschloß, bis nach Norddeutschland drang seine Stimme nicht.

Niemand beantragte sie. Nur vierundzwanzig unter ihnen mein Mann, Göhre, Vollmar hatten den Vorstandsbeschluß abgelehnt. Und nun stand der zweite Streitpunkt: die Taktik der Partei, die Vizepräsidenten-Frage, auf der Tagesordnung. Bebel referierte. Nach allem Vorhergegangenen erwartete ich eine wütende Philippika. Aber das, was er sagte, übertraf jede Erwartung.

Die Eröffnung einer Ausstellung der Sezession wurde durch ein Festbankett gefeiert, und es waren schon etliche Worte gegen höfische Kunst gefallen, als sich aus der Mitte der Gäste unser Münchner Georg von Vollmar erhob und eine kluge, sehr gemäßigte Rede hielt. Die Aufnahme war freundlich, aber es gab bei allen näher oder offiziell Beteiligten derart betretene Mienen, daß es auffallen mußte.

Vollmar sagte zu mir: „Sehen S’, denen is mit ihren geschmerzten Redensarten über freie Kunst nicht ernst; denen wär nix lieber, als wenn der Kaiser kommet, und wär er da, könnt er über die Rinnsteinkunst sagen, was er möcht, sie hätten alle miteinander die größte Freud drüber ...“ Es zeigte sich, daß er noch mehr recht hatte, als er vielleicht selbst glaubte.

»Ich habe geglaubt, die Leute hätten sich in der Adresse geirrtsagte Vollmar und reckte sich zu seiner ganzen Riesengröße auf, sodaß er turmhoch und turmsicher über der brandenden Woge der Menge stand. »Das ist ein Antrag für die Zentrumspartei, für die Kirchenorgane mit dem Zensor obenan, wo nur eine Meinung gilt. Es genügt nicht, ihn zu bekämpfen, ihn niederzustimmen.

In anderen Prozessen wurde Thomas-Augsburg zu zwei Jahren, Loof-Chemnitz zu einem Jahre vier Monaten verurteilt. Vahlteich erhielt im folgenden Jahre wegen verschiedener Preßvergehen achtzehn Monate Gefängnis, und zu der gleichen Strafe wurde im nächstfolgenden Jahre G.v.Vollmar, der Redakteur derDresdener Volkszeitungwar, verurteilt.

Diese Verurteilungen erregten schließlich in der Partei kaum noch Aufsehen; wer Redakteur oder Agitator war, mußte mit dem Gefängnis als einem unumgänglichen Attribut seiner Stellung rechnen. Mit Vollmar war ich infolge seiner Stellung als Redakteur derDresdener Volkszeitungin lebhafteren brieflichen Verkehr gekommen.

»Sind wir etwa daran schuld?!« fuhr Heinrich auf. »Oder nicht viel mehr die Großinquisitoren der 'Neuen Zeit', die seit Jahr und Tag ihre Spürhunde auf uns hetzen?! Die jungen Leute, die noch nichts geleistet haben, als ihnen nachzubeten, gestatten, gegen alte verdiente Genossen, einen Jaurès, einen Auer, einen Vollmar, wie gegen Schwachköpfe oder Verräter vom Leder zu ziehen?!«

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