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Aktualisiert: 10. Juni 2025
Noch vor kaum einer Stunde hatte er gesagt: »Ich bin doch kein Knabe mehr, der morgen vergißt, was er heute geschworen hat.« Sollte er schreiben: »Gnädige Frau, als ich das sprach, war ich verrückt oder betrunken, und jetzt, nachdem ich wieder zur Besinnung gekommen bin, muß ich Sie bitten, mir mein Wort zurückzugeben?« Zorn und Scham trieben ihm das Blut ins Gesicht, allerhand wirre Gedanken und Bilder schossen ihm durchs Hirn.
»Helfen?! Herr, sind Sie verrückt? Glauben Sie vielleicht, ich habe Medizin studiert, um Krankheiten zu heilen?« Der Tintenfisch wurde immer heftiger. »Mir scheint, Sie halten mich für einen Barbier, oder wollen Sie mich verhöhnen? Sie, Barsch Hut und Stock ja!« Einer nach dem andern schwamm fort: »Was einen hier in diesem Leben doch alles treffen kann, schrecklich nicht?«
Die Dornen wurden durchsichtig; man sah die Gesichter der Soldaten und Viekenludolf wollte schießen. »Bist du verrückt?« schnauzte ihn Wulf leise an; »erst muß das Haupt fallen, dann kommt das andere ran!« Er sah durch das Schießloch, ging zurück, schob sein Gewehr durch, zielte lange und schoß.
Wenn Duclari noch meinte, dass Havelaar »verrückt« sei, hätte man es ihm nicht übel deuten können, wenn er sich in dieser Meinung bestärkt fühlte bei der Wahrnehmung der kurzen Verstörtheit, die, nach dem Naseschnauben und wegen desselben, auf Havelaars Gesicht einen Augenblick zu lesen war. Die erste These liess Havelaar auf sich beruhen, aber ... die zweite!
Ein schöngeistiger Pater hatte sie verrückt gemacht, weil sie Corneillesche Verse deklamierte, daß sich's anhörte wie Musik. Ihr Herr Papa hatte keine Autorität, war auch wohl in den Händen irgend einer Dame, die ihn ebenfalls morganatisch zu heiraten gedachte ... kurz, sie setzte es durch. Ein paar Jahre war sie an österreichischen Provinzbühnen, dann kam sie nach Wien.
Wollen Sie behaupten, daß so ein Mensch nicht verrückt ist? Beobachten Sie ihn nur, Sie werden schon sehen. Ich tue es nicht gerne, aber ich fühle, daß es meine Pflicht und mein Recht ist. Sie ist so aufrichtig, sie kann sich nicht beherrschen. Arme Prossi, ha, ha! Nehmen Sie keine Notiz davon, lassen Sie's gut sein. Ich bin über derlei erhaben. Aber war es recht?
Ich weiß heute noch nicht einmal, ob ich nicht genötigt sein werde, meinen Abschied zu nehmen, wenn ich das ihr gegebene Versprechen einlösen soll.« Da schrie es plötzlich in ihm auf, verrückt war das, was er in dieser letzten Stunde getan hatte! Ein sinnloser Karnevalsstreich war das gewesen, den ihm ein anderer gespielt hatte, der für eine kurze Weile in seine Haut geschlüpft war.
Alles ging ohne Störung oder Sorge, genau so, wie es gehen sollte bis zum Tode der Frau. Aber dann! Weder er noch andere konnten anfänglich die unerwartete Veränderung begreifen, die mit ihm vorging. Manche meinten, der Verlust seiner Frau habe ihn verrückt gemacht; er selber meinte, das spanische Klima sei zu warm für ihn; er müsse fort, er müsse nach Hause.
„Ich werde noch verrückt!“ stöhnte der Commerzienrath, mit beiden Händen seine eigene Stirn fassend und pressend. „Ist denn die Mündel wirklich todt oder lebt sie noch?“
Verrückt war das, wenn man sich die Anschauungen derer zu eigen machte, die, von keiner Tradition beschwert, an jedem durch Jahrhunderte geheiligten Brauch zersetzende Kritik übten. Entweder gehörte man zu der Kaste, die den Begriff der persönlichen Ehre mit besonderen Gesetzen umschrieben hatte, oder man stand draußen. Ein Aussuchen von Fall zu Fall gab es da nicht.
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