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Aktualisiert: 8. Juni 2025


Sie flocht eifrig an einem Kranz, während ein zweiter, schon fertiger an einer Stuhllehne hing. »Du hier, Ursel! Und Kränze! Wer hat denn Geburtstag?« »Niemand. Es ist nicht Geburtstag. Es ist blos Sterbetag, Sterbetag Deiner Kinder. Aber Du vergißt alles. Blos Dich nicht.« »Ach, Ursel, laß doch. Ich habe meinen Kopf voll Wunder. Du mußt mir nicht Vorwürfe machen. Und dann die Kinder.

Ich weiß es seit lange. Vornehm, vornehm. Ach, ich rede nicht gern davon, aber Deine Vornehmheit ist mir theuer zu stehn gekommenUrsel legte das Sammtkäpsel aus der Hand, steckte die Nadel hinein und sagte, während sie sich mit halber Wendung von ihm ab und dem Fenster zukehrte: »Höre, Hradscheck, wenn Du gute Tage mit mir haben willst, so sprich nicht so.

»So, sosagte sie, während sie mechanisch an dem Kranze weiter flocht und vor sich hin sah, als überlege sie, was wohl zu thun sei. »Soll ich Dich auf den Kirchhof begleitenfrug er, als ihn ihr Schweigen zu bedrücken anfing. »Ich thu's gern, UrselSie schüttelte den Kopf. »Warum nicht?« »Weil, wer den Todten einen Kranz bringen will, wenigstens an sie gedacht haben muß

Bas' Ursel saß, in der schwarzen Tracht und Krepphaube nur wie ein schwindend Häufchen anzuschauen, in einem hohen Sessel und hatte ein Nonnenspielchen vor sich, das, wie sie nachmals mir erzählte, der Herr Baron nach seines Vaters Ableben war er solches itzund wirklich ihr aus Lübeck zur Verehrung mitgebracht.

Sie sann einen Augenblick; dann sagte sie zu dem Mädchen: "Hol mir den Vincenz, Ursel!" Vincenz, der Reitknecht, kam. "Bist du neulich bei dem Bau in der Kapelle gewesen?" fragte die Alte. "Ich bin jeden Tag dort." "Ist die Sakristei auch eingerissen?" "Das geschah schon vor vierzehn Tagen." "Hast du einen Spiegel dort gesehen?" Er besann sich.

Als nun der Tag hinabging, nahm ich Abschied. Unten im Zimmer saß Katharina an einem Stickrahmen; ich mußte der Griechischen Helena gedenken, wie ich sie jüngst in einem Kupferwerk gesehen; so schön erschien mir der junge Nacken, den das Mädchen eben über ihre Arbeit neigte. Aber sie war nicht allein; ihr gegenüber saß Bas' Ursel und las laut aus einem französischen Geschichtenbuche.

Ja, die Sommer- und Baumonate brachten lichtvolle Tage für Hradscheck, und sie hätten noch mehr Licht und noch weniger Schatten gehabt, wenn nicht Ursel gewesen wäre. Zum Glück hatte sie nicht das Bedürfniß Umgang zu pflegen und Menschen zu sehn, lebte vielmehr eingezogener denn je, und begnügte sich damit, Sonntags in die Kirche zu gehn.

Was das Stillschweigen betrifft, so seid außer Sorgen, von mir erfährt es kein Mensch, vor allem meine Ursel nicht: denn ich denke: was sie nicht weiß, macht sie nicht heiß." Der alte Diener lobte den Entschluß des Küsters und nahm am Portal mit einem Händedruck von ihm Abschied.

Und Hradscheck, der durch den Auftritt mehr erschüttert als verdrossen war, war einverstanden und ließ alles, was sich von Einrichtungsgegenständen in der hellblau tapezirten und für Ursel bestimmten Stube befand, nach der andern Seite hinüberbringen. Und siehe da, Frau Hradscheck erholte sich wirklich und sogar rascher, als sie selbst zu hoffen gewagt hatte.

Aber das darf ich Dir sagen, Hradscheck, so steht es mit Dir. Und anstatt Dich zu Deinem Unrecht zu bekennen, sprichst Du von meinen Kindereien und von dem hochwürdigen Bischof, dem Du nicht werth bist die Schuhriemen zu lösen. Und wirfst mir dabei meine Bildung vor.« »Nein, Ursel.« »Oder daß ich's ein bischen hübsch oder, wie Du sagst, vornehm haben möchte.« »Ja, das

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