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Aktualisiert: 5. Mai 2025
Zuweilen im Sommer, in der großen Unterrichtspause am Vormittag, saßen sie miteinander in dem leeren Wirtsgarten promenierten in irgendwelchem Gespräch über das Wiesenland, auf dem die »Fasanen« sich tummelten, und improvisierten einen Aufenthalt mit Limonade in Herrn Stavenüters Anwesen. Herr Stavenüter wischte freudig den rohen Tisch und brachte persönlich die Limonade.
Er war überzeugt, daß niemand außer Stellensuchenden diese Anzeige lesen würde und daß er gewiß ganz unvermerkt während der Unterrichtspause, die von zehn bis ein Viertel auf elf Uhr stattfand, in den Hof des Gymnasiums gehen und sich unter den Dienstmädchen, die da kommen würden, die freundlichste heraussuchen könne.
Ich muß noch einmal ganz zum Anfang zurückkehren, zum ersten Tag. In der Unterrichtspause sprangen Schacht und Schilinski, die ich damals ja noch gar nicht kannte, in die Küche und brachten, auf Teller gelegt, Frühstück in die Schulstube. Auch mir wurde etwas zum essen vorgelegt, aber ich hatte gar keinen Appetit, ich mochte nichts anrühren. »Du mußt essen,« sagte mir Schacht, und Kraus fügte hinzu: »Es muß alles, was da auf dem Teller liegt, sauber aufgegessen werden. Hast du verstanden?« Ich erinnere mich noch, wie widrig mich diese Redensarten berührten. Ich versuchte zu essen, aber voll Abscheu ließ ich das meiste liegen. Kraus drängte sich an mich heran, klopfte mir würdevoll auf die Schulter und sagte: »Neuling, der du hier bist, wisse, daß die Vorschriften gebieten, zu essen, wenn etwas zu essen da ist. Du bist hochmütig, doch sei nur ruhig, der Hochmut wird dir schon vergehen. Kann man etwa die butterbestrichenen und wurstbelegten Stücke Brot auf der Straße auflesen? Wie? Sei du nur ruhig und warte hübsch, vielleicht wirst du noch Appetit bekommen. Jedenfalls mußt du das da aufessen, was hier noch herumliegt, wohlverstanden. Es werden im Institut Benjamenta keine Eßreste auf den Tellern geduldet. Vorwärts, iß. Mach' rasch. Ist das eine sorgenvolle und feinseinwollende Bedenklichkeit. Die Feinheiten werden dir bald vergehen, glaube es mir. Du hast keinen Appetit, willst du mir sagen? Ich aber rate dir, Appetit zu haben. Du hast nur aus Hochmut keinen, das ist es. Gib her. Für diesmal will ich dir helfen aufessen, obschon es total gegen alle Vorschriften ist. So. Siehst du, wie man das essen kann? Und das? Und das? Das war ein Kunststück, kann ich dir sagen.« Wie war mir das alles peinlich. Ich empfand eine heftige Abneigung gegen die essenden Knaben, und heute? Heute esse ich so gut sauber auf wie nur irgend einer der Zöglinge. Ich freue mich sogar jedesmal auf das hübsch zubereitete, bescheidene Essen, und nie im Leben würde es mir einfallen, es zu verschmähen. Ja, ich war eitel und hochmütig im Anfang, gekränkt von ich weiß nicht was, erniedrigt auf ich weiß gar nicht mehr welche Weise. Es war mir eben alles, alles noch neu und infolgedessen feindlich, und im übrigen war ich ein ganz hervorragender Dummkopf. Ich bin auch heute noch dumm, aber auf feinere, freundlichere Art und Weise. Und auf die Art und Weise kommt alles an. Es kann einer noch so töricht und unwissend sein: wenn er sich ein wenig zu schicken, zu schmiegen und zu bewegen weiß, ist er noch nicht verloren, sondern findet seinen Weg durch das Leben vielleicht besser als der Kluge und Mit-Wissen-Vollgepackte. Die Art und Weise: ja, ja.
Sie trauten aber diesem Rudolf Meier nicht viel zu und kamen überein, daß sie den Eltern zunächst kein Wort sagen wollten, es sollte nicht wieder eine Enttäuschung geben. Am Nachmittag empfing Rudolf Meier die beiden Hefte. Am nächsten Tag, in einer Unterrichtspause sagte er leise zu Otto: "Wenn ich deinen Vater empfehle, gibst du mir dann deinen Aufsatz abzuschreiben?"
Mit Beginn dieses Schuljahres wurden in allen Versuchsklassen in eine Unterrichtspause jeden Tages hygienische Körperübungen von fünf bis acht Minuten gelegt, welche als Vorbeugung gegen Tuberkulose und gegen Skoliose eingeführt wurden. Zur klaren Erfassung des Rhythmus wurden die Kinder angeleitet, aus vorgesungenen Liedern den Takt selbst herauszufinden.
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