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Nach einer Weile hatte sich Uku mehr und mehr an den Lichtschein gewöhnt, er blendete sie nicht mehr, und sie beruhigte sich etwas. Da die Fenster geöffnet waren, erkannte sie nun die Mutter am Bett ihres sterbenden Kindes, allein in der Nacht und in dem großen, dunklen Haus. Uku wurde deutlich, daß der Tod dort Einzug hielt, sie schwieg betroffen und schaute angstvoll hinab.

Wäre die vertrauensvolle Art des Elfen nicht frei von Furcht gewesen, so hätte ihn sicher ein heimliches Grauen vor seiner lautlosen Nachbarin befallen. Uku schwieg lange und sah über die Felder auf das beschienene Land. Es lag ein feiner Nebelschleier über dem Korn, und von weit, weit her hörte man das Bellen eines Hundes. »Ein stilles Land«, sagte sie endlich und seufzte aus tiefster Brust auf.

Von Tag zu Tag wurde es stiller, die Mäuse schlossen ihre Wohnungen bereits, Uku hatte alles für ihren Winterschlaf vorbereitet, und auch Li, das Eichhorn, sammelte eifrig für den Winter, denn wenn spät noch ein schöner Sonnentag kam, so konnte es auch in der kalten Zeit einen Spaziergang durch die Föhrenkronen nicht entbehren, und es wußte, daß solch eine Ausfahrt in die Frische ganz ungewöhnlichen Appetit mit sich brachte.

So hatte Uku recht behalten, aber er ahnte nicht, welche Wohltat er gebracht hatte; ihm war nur, als sei durch ein Wunder den Schmerzen der Mutter ein Ausweg geschaffen worden, die Bahn zum Himmel zu finden.

Bald darauf sagte Uku bedächtig und schloß für einen Augenblick ihre großen runden Augen, die, gerade wie beim Menschen, beide vorne nebeneinander unter der Stirn saßen: »Auf unser Volk ist im Lauf der Jahrhunderte viel Wissen überkommen und hat sich getreulich vererbt, und so habe ich wohl immer erfahren, Elf, daß diejenigen Wesen, die Liebe im Herzen tragen, auch am zuversichtlichsten auf eine Erlösung hoffen, aber glaube es mir, Uku, der alten Eule: Nur wer wahrhaft weise ist, kann glücklich sein

Ich will nicht in Bangen leben, die Nacht ist wundervoll. Mir wird geschehen, wie es im ewigen Rat bestimmt ist. Er erschrak ein wenig, als ihn plötzlich jemand sanft, aber recht vernehmbar, von der Seite anstieß. Es war Uku, die Nachteule, die groß und dunkel dicht neben ihm auf dem Lindenast saß und ihn mit ihrem Flügel angestoßen hatte.

Der grauen Uku am Stamm in ihrer Höhlung war zumute, als müßte ein Wunder geschehen, sie dachte an ihr Alter, und das Baumrauschen war ihr nie so heimatlich zu Herzen gedrungen, nie so beständig in seinem milden Wohllaut, und das Leben erschien ihr gut und freundlich. Welch ein Wunder ist es um die Menschen, dachte sie.

Sie hatte einen sehr schweren Winter hinter sich und war oft drauf und dran gewesen, zurückzukehren, aber nun, mit dem eingekehrten Frühling, schien ihr Los ihr beneidenswert. Uku, die alte Eule, sah von ihrer sicheren Baumhöhle aus auf die Katze nieder.

Ich möchte verstehen lernen, was dich so lieblich macht, du mußt aus einer hellen Welt unvergänglicher Freude stammenUku schwieg und sah nun mit weitgeöffneten Augen in die Weite. Es war so totenstill im Baum und umher im Umkreis, als seien die Zweige und Blätter nicht aus zartem, beweglichem Lebensstoff, sondern erstarrt. Nicht die Spitze eines Blättleins rührte sich.

»Willst du uns verlassen, Lieberfragte es rasch und ängstlich. Da kam auch Uku auf einen niedrigen Ast herabgeflogen, und der Elf wandte sich an sie: »Uku, ich muß in dieser Nacht zur Elfenkönigin