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Da ließ sich aus einem Lindenast, dicht am Stamm im Schatten, die Stimme der alten Eule Uku vernehmen, die durch dieses Ereignis trotz der Tageshelle aus ihrer Baumhöhle getreten war. »Preist euch glücklichrief sie laut, »ein Elf will bei euch wohnen!

»Elfsagte sie, »es stirbt ein kleiner Mensch, kannst du nicht der Mutter helfenDer Elf sah betrübt auf und schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Macht über den Tod und darf nicht zu den Menschen sprechen«, sagte er. »Wenn das Kind sterben soll, so ist es in Gottes Rat beschlossenUku schwieg. Es war ihr wirklich nahegegangen, die Mutter vor Schmerzen in laute Klagen ausbrechen zu sehen.

Nie war er den Tieren der Waldwiese schöner erschienen, das Fremdartige und Seltsame, das noch eben alle an dem Elfenkind in heimliche Scheu versetzt hatte, hielt sie nun nicht mehr gebannt, und alle glaubten es, als Uku rief: »Leb’ wohl auf deinem Weg ins Nachtland der Elfenkönigin, du wirst nun sicher zu uns zurückkehren

Da klang es jählings jubelnd draußen über den Feldern auf, ein silbernes Läuten und zugleich ein jauchzendes Schlagen, lieblich trillernd und so zart und voll klaren Wohllauts, daß man seine Augen schließen mußte, um die Seligkeit an diesem Lied im Herzen zu bewältigen. Unten rief eine Stimme in höchstem Erstaunen: »Die Lerche singtWie, dachte Uku, es ist spät im Sommer und die Lerche singt?

Aber Uku wußte hiervon nichts, sie erzürnte sich im Grunde nur über das Licht und versuchte wieder und wieder durch ihre kurzen klagenden Rufe kundzutun, daß der Frieden der Nacht und ihre eigene Ruhe durch den roten Schimmer gestört wurden; sie sah auch nicht in die Stube des Hauses hinein und wußte nicht, was drinnen vor sich ging, und weshalb immer noch die Kerze brannte, obgleich Mitternacht schon vorüber war.

Aber die Eulen haben nichts mit der Verkündigung des Todes zu tun. Wenn die bedrängte Mutter in ihrer Not gewußt hätte, weshalb Uku in den Ahornbäumen schrie, so würde ihre Angst geringer gewesen sein; nun aber zitterte sie vor Schmerz und Entsetzen, denn sie glaubte, die Eule kündete ihr den Tod ihres Kindes an.

Gehst du nicht in der Gestalt eines Engels einher, begleitet von Licht? Warum sollte es das Herz einer Mutter nicht erleichtern, dich zu sehen, da du doch uns alle gesegnet hast? Erlöse sie von ihrem Gram, bedenke, auch dich verlangt danach, einmal erlöst zu werdenDa breitete der Elf seine Flügel aus und flog davon, und Uku atmete tief auf und dachte: Nun wird alles besser werden.

Da kam eine seltsame Ruhlosigkeit über den Elfen, seine Augen schimmerten in einem kühlen, fremden Licht, er verließ seinen Platz neben Uku und flog zum Bach nieder. Dort nahm er das glitzernde Wasser in seine Hand, hob es auf und sagte: »Ein Elf befiehlt dir gehorsam zu sein, Silber im Wasser, werde mein

»Die Liebe hat dich an die Erde gebundensagte Uku, »sie wird dich wieder lösen, ElfenkindErstaunt sah das kleine, helle Menschenwesen zu dem großen Vogel auf.

Aber Uku hatte Grund, über die Katzen nachzudenken, sie hatte vor Jahren einmal zur Nachtzeit eine Katze sterben sehen, die, von der Kugel eines Bauernsohns getroffen, auf dem Hof ihr Leben lassen mußte, auf dem damals auch Uku viel verkehrte. Es war Mondschein gewesen, der junge Mensch stellte den Katzen nach, weil sie seinem kleineren Federvieh Schaden taten.