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Aktualisiert: 12. Juni 2025


Am anderen Morgen ging die Reise weiter. Wir fuhren 4 Tage lang den Mahakam aufwärts, der bis dicht vor Udju Tepu durch sehr flaches, wenig über den Wasserspiegel emporragendes Land strömt, das bei Hochwasser überschwemmt wird. Die Häuser der malaiischen Dörfer sind auf dieser Strecke daher entweder auf Pfählen längs des Ufers gebaut, oder sie stehen auf Flössen, die mittelst Rotangkabeln am Uferwall befestigt sind und mit dem Wasser steigen und fallen. Das Gleiche geschieht mit den zum Ufer führenden Holzstegen, die meistens aus grossen Baumstämmen bestehen, die der Fluss von oben heruntergeschwemmt hat. Die im Gebirge des Binnenlandes herrschen den Regen bewirken nämlich nicht nur ein Steigen des Wassers, sondern schaffen auch die vor Alter oder bei der Anlage von Reisfeldern ins Wasser stürzenden Bäume in den Hauptfluss und von dort zur Mündung. Bei Hochwasser sieht man den Fluss daher stets ausser Massen von Schlamm eine Menge Blätter,

Werden die Böte hier nicht aufgehalten und sind sie nicht zu schwer beladen, so kann man in 5 Tagen von Long Blu-u nach Udju Tepu reisen und in 10 Tagen von hier wieder zurück sein. So günstige Umstände findet man aber nur sehr selten. Meist dauert ein solcher Zug über einen Monat. Die Verbindung mit dem Murung ist noch viel ungünstiger.

Bezeichnend für das Verhältnis der Bewohner am oberen und mittleren Mahakam war, dass die jungen Kajan vom Blu-u auf unserem Zuge nach Udju Tepu in den Dörfern Long Deho, Batu Pala und Uma Wak mit den jungen Mädchen der Häuser, in welchen wir übernachteten, in intimen Verkehr traten und nur schwer von ihnen zu trennen waren, unterhalb der Wasserfälle jedoch derartige Vertraulichkeiten vermieden, weil sie hier weniger bekannt waren und überhaupt durch allerhand geheimnisvolle Einwirkungen der Bevölkerung auf ihre Gesundheit krank zu werden fürchteten.

Ihre Zufriedenheit mit den politischen Resultaten meiner Reise gaben die Händler dadurch zu kennen, dass sie allgemein beflaggten, als der Kontrolleur uns 2 Tage später mit seinen Böten zum Schiff nach Udju Tepu geleitete, von wo uns der "Sri Mahakam" in Gesellschaft von etwa 20 Kajan und Kenja nach Samarinda bringen sollte.

Einen schmerzlichen Augenblick verursachte mir der Abschied von Hadji Umar, der von Samarinda aus mit uns wieder aufwärts gereist war und nun in Udju Tepu zurückbleiben wollte. Seit unserer Reise zur Küste hatte Umar sich stets geweigert, Chinin einzunehmen, viel leicht in der Hoffnung, an der Küste bessere Arzneien zu finden.

Trotzdem fiel es mir auf, dass die Frauen in Udju Halang z.B. sehr leicht zum Verkauf ihrer Tätowierpatronen zu bewegen waren, während ich mir diese bei den Stämmen oberhalb der Wasserfälle meist nur gegen sehr hohe Preise verschaffen konnte.

Zu unserem Troste brachte Bang eine Post mit, die von Samarinda hinaufgeschickt worden war und die er von Udju Tepu, wo er seine Einkäufe machte, mitgenommen hatte; später fand er eine zweite Postsendung, älteren Datums, in Uma Mehak. Mit Bang zugleich traf auch der Malaie Utas bei uns ein, der aus dem Gebiet des Murung, wo er Handelswaren eingekauft hatte, erst nach Udju Tepu gezogen war.

Um den betroffenen Parteien die Sache nicht zu schwierig zu machen, gab ich in Erwägung, dass einige Kenja mich bei meiner Rückkehr zum Mahakam begleiten sollten, um die Tawangaffaire dort weiter zu behandeln, und wir die ferneren Angelegenheiten, besonders die der Baritostämme, dem Kontrolleur in Udju Tepu überlassen sollten.

Etwas weiter unten begegneten uns 4 Böte der Long-Glat von Long Tepai unter Njok Lea, denen der Kontrolleur Barth in Udju Tepu noch eine Post mit Briefen und Zeitungen für uns mitgegeben hatte. In unseren Böten sitzend vertieften wir uns mit dem grössten Eifer in die Briefschaften und die für uns neuesten Nachrichten aus der zivilisierten Welt.

Früher suchten die Stämme aus den oberen Gebieten ihre Webereien, Reis, Eisenwaren und Böte bereits unterwegs zu verkaufen; jetzt sind Webereien, Reis und Eisenwaren wegen der Zufuhr von unten nicht mehr viel wert; neben Geld bilden in Udju Tepu augenblicklich Böte, Guttapercha, Rotang, Bezoarsteine und Rhinozeroshörner brauchbare Tauschartikel.

Wort des Tages

araks

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