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Aktualisiert: 19. Juni 2025


Und zu einer solchen wurde ihr der Tag, als Tuft zu ihr sagte: "Josefine hierfür müssen wir Amt und Vermögen einsetzen!" Drei Monate waren vergangen, da fühlte sie sich, neubelebt vom Kampf, stark genug, es mit ihrem Bruder aufzunehmen. Sie schrieb ihm, was sie auch verbrochen hätten es müsse Klarheit sein zwischen ihnen; einer Anklage wenigstens müßten sie gewürdigt werden.

Was Josefine fühlte, erfuhr Tuft nicht; ihm selbst ging es nahe. Ein einziges Mal verriet sie, wie ungeduldig sie geworden war. Er hatte sich über den Jungen gebeugt und kam ihm dabei etwas zu nah; Edvard stöhnte und schob ihn mit der Hand von sich. "So laß doch das ewige Rauchen!" sagte sie erbittert. Er wandte sich nach ihr um: "Das werd' ich auch!" antwortete er sanft.

"Hör' mal, Ole!" dazwischen aber weiter kam er nicht. Denn selbst, als er den Schwager mit sich nach Hause nahm, um seine Wunden genauer zu untersuchen, redete Tuft unaufhörlich. Es war, als ob das Entsetzen, die Ungewißheit ihn übermannen würden, wenn er schwiege; und dann Edvard sollte sie so sehen, wie er sie sah, und vor allem, er sollte ihr helfen!

Alle fragten alle antworteten alle, außer Ole Tuft; der blieb stehen, wo der Kamerad ihn losgelassen hatte. Dann wurde es mäuschenstill. Anders Hegge erzählte. Das war sein gutes Recht; er hatte dafür bezahlt. Er erzählte gut, in einer klaren, trockenen Art, die allem einen Schimmer von Doppelsinnigkeit verlieh.

Und Ragni kam. Die Tante ließ sie an sich vorüber. Sie war nicht allein. An der Wand gegen das Zimmer hin, das Ragni eben verlassen hatte, stand ein Sofa, und aus der Sofaecke erhob sich ein hochgewachsener blonder Mann mit mildem Antlitz Ole Tuft. Er war zuerst auf ihr Weinen aufmerksam geworden und war sogar an Kallems Tür gewesen. Ragni sank auf einen Stuhl zwischen Sofa und Tür.

Ein paar Minuten später war er auf dem Weg zu Doktor Kent, der zuerst gefragt werden mußte. Eine klare, kalte Nacht, der Weg vom Tag aufgeweicht, in der Nacht gefroren, so daß Tuft aufpassen mußte dazu die Gedanken, die ihn hetzten es war schwierig genug. Was wurde aus den Dogmen der Bibel, von Schöpfung, Sündenfall und all dem andern was war es wert, wenn der Tod anklopfte?

Es gibt zwei Arten von Menschen, sagte er; die eine glaubt nur das, was sie weiß; die andere tut das auch, aber das, was sie glaubt, läßt sich nicht beweisen wenigstens für niemand, als sie selber." "Er hat recht." Tuft lachte und eilte weiter. Aber sowie er allein war, überfiel ihn Markus 16, Vers 16; das lag noch von seiner "rechtgläubigen" Zeit her im Hinterhalt und lauerte ihm auf.

Und er stemmte die Hände in die Seiten, als wolle er Wache halten. Tuft ging vom Abendbrot in sein Studierzimmer, sah aber die Briefe nicht liegen, weil er gar nicht auf den Schreibtisch blickte. Wie so häufig abends machte er einen kleinen Spaziergang; wäre Josefine dagewesen, so hätte sie ihn wohl begleitet, dachte er.

Ein dicker Brief! Sie drehte und wendete ihn, setzte sich und überlegte, ob sie ihn vielleicht nicht doch Tuft zuerst lesen lassen sollte. Aber möglicherweise stand etwas über ihn darin, was er nicht sehen durfte. Sie öffnete. Kein Wort von ihrem Bruder, kein Wort an sie!

Je mehr er schrieb, desto unmöglicher schien es ihm, dem alten Hagestolz und grilligen Naturforscher verständlich zu machen, was Liebe ist, und was für tiefe Not das Wesen litt, für das er um Hilfe bat. Er zerriß den Brief. Rasch entschlossen schrieb er seinem Vater. Dieser brauchte ja jetzt Ole Tuft nicht mehr zu unterstützen; ob er vielleicht einem andern helfen würde?

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