Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 22. Juni 2025
Keines fand ein Wort, um zu begütigen und zu versöhnen. Beide fürchteten und verachteten einander. Eins maß das andre mit dem Maß seines Zornes und fand es engherzig und böse. Seit dieser Nacht ließ Jofrid Tönne oft ihre Überlegenheit fühlen. Sie gab ihm in der Gegenwart Fremder zu verstehen, daß er einfältig sei, und half ihm bei der Arbeit so, daß er ihre Kraft erkennen mußte.
Dann sagte er wieder was, was sich auch auf sein Seehandwerk bezog, was ich aber nicht verstand, und dann hielt er ihre Hand und sagte: Kein Mensch hier weiß, wie viel größer das Wasser als das Land ist; jetzt sollst du's sehen draußen vor der roten Tonne, jetzt hab' ich dich auf dem Schiff, und in Indien sollst du auf einem Elephanten reiten, Trudchen!«
Es sei schon sehr spät, und sie würden nicht mehr lange bleiben. Welche Herren? fragte ich, während ich von meiner Tonne herunterstieg. Sie kennen sie ja wohl, erwiderte der Kleine und wendete sich schon, um wieder hineinzugehen. Übrigens wie sie wollen. Die Herren meinten nur-Damit ging er mir voran, und ich besann mich nicht länger, der seltsamen Einladung zu folgen.
Früher hatten sie einander in dem großen Walde nie getroffen, aber jetzt deuchte sie, daß alle Wege des Waldes sich zu einem Netz verschlängen, in dem sie hin und wieder liefen und einander unmöglich vermeiden konnten. Nie wußten sie nun einen Pfad zu wählen, auf dem sie einander nicht begegneten. Tönne hatte einmal einen großen Kummer gehabt.
Es war, als habe er ihr alles eingegeben, was sie Tönne erwiderte. »Wir müssen eingestehen, daß wir das Kind vernachlässigt haben, und müssen Buße tun,« sagte Tönne. »Niemals will ich für etwas leiden, das nicht meine Schuld ist,« sagte Jofrid. »Wer wollte, daß das Kind sterbe? Ich nicht, ich nicht. Welche Art von Buße willst du denn tun? Willst du dich geißeln oder fasten wie die Mönche?
Die Fröhlichkeit war groß. Tönne hielt sich abseits in einer Ecke der Hütte, wie es seine Gewohnheit war, wenn Besuch kam; aber Jofrid war beinahe wild in ihrer Fröhlichkeit. Mit gellender Stimme führte sie die Tanzspiele an und bot eifrig den Gästen das schäumende Bier. Eng war es in der Stube, aber die Spielleute waren flink und der Tanz hatte Leben und Lust.
Aber das Stücklein schien ihm nicht zu gefallen; denn er riß dem Fiedler seine Geigen aus den Händen, warf eine Handvoll Münzen auf seine Tonne und verlangte, daß sie ihm den neumodischen Zweitritt aufspielen sollten.
Wie er dabei verfuhr, mußte sich ja aller Rauch in der Hütte sammeln. Aber es war ja gleichgültig, wie es da wurde. Da würde keine Speise kochen, kein Trank sieden. Dumm war's doch, daß diese Hütte niemals aus ihren Gedanken weichen wollte. Tönne arbeitete mit glühendem Eifer; er war gewiß, daß Jofrid die Absicht verstehen mußte, sobald nur die Hütte fertig war.
Was willst du ihm sagen?« Sie fand jetzt, daß Tönne dumm und eigensinnig sei. So hatte sie ihn zu Beginn ihrer Bekanntschaft gefunden; aber dann hatte sie nicht mehr daran gedacht, sondern ihn lieb gehabt, seines guten Herzens wegen. »Wir müssen dem Vater unsre Schuld gestehen, Jofrid, und ihm Buße bieten.« »Was willst du ihm bieten?« fragte sie. »Die Hütte und die Ziegen.«
Die arme Stieftochter saß aber inzwischen in der Riege in einer alten umgestülpten und mit vielem Geröll bedeckten Tonne, wie eine Maus in der Falle.
Wort des Tages
Andere suchen