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Aktualisiert: 24. Mai 2025
"Man hat es gesagt." Mary schwieg. "Ja, sind Sie denn auch nicht mit ihm verlobt gewesen?" "Doch." Da sagte Margrete rasch und freudig: "Aber Sie haben die Verlobung aufgehoben?" Mary nickte. "Das wird manchem eine Freude bereiten; Jörgen Thiis ist Ihrer nicht würdig." Das schien Mary nicht in Erstaunen zu setzen. "Sie wissen etwas?" fragte sie.
Aber sie schwieg. "Nie habe ich solch ein Gefühl gehabt," fing Frau Dawes wieder an, "wenn nicht etwas Entsetzliches bevorstand!" Mary schwieg. "War es etwas mit Jörgen Thiis?" Mary sah sie an. "O Gott, das habe ich mir gedacht! Aber bedenke, Kind, er hat Dich geliebt, seit er Dich zum erstenmal gesehen hat, und nie eine andere. Das ist schwer, siehst Du.
In Hut und Sommermantel stand sie plötzlich unerwartet im Zimmer. Jörgen Thiis sprang vom Klavier auf und ging ihr entgegen, seine Augen waren voll Bewunderung; sie glühte nämlich vor Erregung. Aber etwas Stolzes und Abweisendes in all dem Funkeln bewirkte, daß er es aufgab, sich ihr zu nähern. Da bekamen seine Augen das Saugende, Gierige, das sie so tief verabscheute.
Er hat soviel Kraft." "Muß die sich an uns andern auslassen?" Darüber lachten sie alle, und damit war die Spannung gelöst, in der bis jetzt alle befangen waren. Krog und Frau Dawes fühlten sich sicher vor Franz Röy. Auch Jörgen Thiis. Sie kamen um halb neun wieder nach oben. Mary entschuldigte sich, sie sei müde. Von ihrem Zimmer aus hörte sie Jörgen Thiis spielen. Sie lag und weinte.
Unten in den Kleinstädten lebe man in besserer Kameradschaft, da sei es leichter, eine solche Gesellschaft zusammenzubringen. Jörgen Thiis habe sich bereit erklärt, wenn Mary Krog dabei sein wolle; er wisse, dann bekomme man die andern schon zusammen. Frau Falke setzte Mary das in ihrer Schmeichelkatzenart auseinander, der nur wenige widerstehen konnten.
Weißt Du, Kind, Dein Vater und ich, wir finden beide ..." "Nicht, Tante!" Mary drehte sich rasch nach ihr um nicht gerade unwillig, aber doch so, daß das Gespräch nicht weitergehen konnte. Mary blieb in der Stube. Sie wollte nicht Gefahr laufen, mit Jörgen Thiis zusammenzutreffen. Als Mary Frau Dawes einmal eine Handreichung leistete, sagte diese: "Du weißt, Kind, er beerbt Onkel Klaus?"
Das tat ihr leid; sie hatte ihm einen der schönsten Tage ihres Lebens schlecht gelohnt. Alle waren so reizend zu ihr gewesen. Größere und kleinere gesellschaftliche Zusammenkünfte lösten jetzt einander ab; aber Jörgen Thiis war verschwunden. Zuerst war er eine Zeitlang daheim bei seinen Eltern gewesen, jetzt war er in Kristiania.
Mary wurde rot; sie fühlte es, und daher vertiefte sich das Rot noch. Die beiden starrten sie an. "Ich habe ihn bei Miß Clerq gesehen", antwortete Mary. "Miß Clerqs Mutter und sie sind mehrere Sommer in Norwegen gewesen und dort mit Franz Röys Familie zusammengetroffen; sie sind aus einer Stadt. Soll ich noch weitere Aufklärungen geben?" Jörgen Thiis erschrak. Die andern starrten sie an.
Er aß genau soviel, war genau so pedantisch als Führer der Gesellschaft und blieb unerschütterlich Marys erfinderischer, unablässig hilfsbereiter Diener. Das Schiff war voll Passagiere; darunter viele Ausländer. Aber die fröhliche Gesellschaft von Jörgen Thiis wurde der Mittelpunkt. Die Natur machte so häufig Anspruch auf die Bewunderung der Reisenden, daß nicht allzu große Reibungen vorkamen.
Mary hatte nie weiter an Jörgen Thiis gedacht; aber nun, da er sich fernhielt, besann sie sich darauf, wieviel von jenen schönen Begegnungen mit ihren Altersgenossen auf sein Konto kam. Der wunderliche Toast, den er auf die "Treue gegen das Ideal" ausgebracht hatte, ... als er sprach, da hatte sie nur gedacht: wie sentimental Jörgen Thiis doch sein kann! Jetzt dachte sie: vielleicht galt das mir?
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