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Aktualisiert: 24. Mai 2025


Der Doktor wich der Frage aus; er sagte nur: "Jetzt ist vor allem Ruhe nötig." Es wurde still nach dieser Erklärung. "Gnädiges Fräulein dürfen nicht bei dem Kranken wachen, lieber zwei Pflegerinnen." Mary antwortete nicht. Frau Dawes fing wieder zu weinen an: "Ja, jetzt kommen andere Tage." Der Doktor ging, begleitet von Jörgen Thiis.

Es wurden Vorschläge gemacht, die sonst unmöglich gewesen wären; in die Wildheit der Landschaft, in den Rausch von Licht paßten sie hinein. Als Mary eines Tages bei starkem Sturm ihren Hut verloren hatte, sprangen zwei Herren ihm nach. Der eine war natürlich Jörgen Thiis. Die Gemüter waren hoch über den Alltag hinaus gespannt.

"Diesen Winter und im vorigen auch", antwortete Mary leichthin und ihr Eis. Ein junges Mädchen stand daneben. "Es ist eine merkwürdige Sache mit Jörgen Thiis", sagte sie. "Zu uns ist er so nett; aber gegen die Soldaten soll er so schlecht sein." Erstaunt wandte Mary sich zu ihr um. "Wieso schlecht?"

Sie kniete neben ihrer alten Freundin hin und legte den Arm um ihren Hals: "Ach, Tante Eva!" sagte sie und schmiegte den Kopf an ihre Brust. Nach einer Weile fing sie zu weinen an. "Was ist denn? Was ist denn? Was macht Dich so unglücklich?" jammerte Frau Dawes und strich ihr immer und immer wieder mit der Hand über das herrliche Haar. Schließlich blickte Mary auf; Jörgen Thiis war fort.

Am Nachmittag, als sie zu den andern ins Zimmer trat sie hatte ein wenig geruht, es hatte ihr notgetan hörte sie Klavierspiel. Sie wußte sofort, daß es Jörgen Thiis war, der den beiden Alten Gesellschaft leistete. Er war wirklich ein Künstler, und er hatte eine Vorliebe für den Flügel, den sie hatten. Den wollten sie mit nach Norwegen nehmen.

Jörgen Thiis kam mit einer großen, starken Dame an Bord ihre breite Stirn, die warmen Augen, die kleine Nase und das vorspringende Kinn trieben ein leichtes Rot in Marys Wangen, das sie zu verbergen suchte, indem sie sich erhob und fragte: "Sie sind doch die Schwester des Hauptmanns im Geniekorps Franz Röy?"

Es kam auch nicht die geringste Störung vor, was besonders ihrer eigenen formvollendeten Art und ihrer aufmerksamen Rücksichtnahme zu danken war. Als sie von Bord gingen und wieder den Küstendampfer bestiegen, forderte sie aus dem Gefühl aufrichtiger Dankbarkeit Jörgen Thiis auf, mit ihr nach Krogskog zu kommen. "Ich kann nicht so plötzlich Schluß machen", sagte sie.

Daß er ihr nichts davon gesagt hatte und auch Frau Dawes und gleichzeitig wohl auch Jörgen Thiis es verboten hatte, fand sie reizend. Sie tat etwas, was sie sonst sehr selten tat, sie ging hin und gab ihm einen Kuß. Also das war es, worüber ihr Vater so eifrig mit Frau Dawes und Jörgen Thiis getuschelt und geflüstert hatte? Deshalb waren die Zeitungen aus der Heimat ihr vorenthalten worden.

Mary wandte sich nicht zu Jörgen Thiis, sondern fuhr fort: "Ich glaube, das Schiff fährt morgen von le Havre ab." "Ja, ganz recht," antwortete ihr Vater, "aber bis dahin werden wir wohl nicht fertig?" "Doch, das werden wir," sagte Frau Dawes, "wir haben ja den ganzen Nachmittag." "Ich will mit Vergnügen helfen", sagte Jörgen Thiis.

Die Art, wie sie vorüberging, ihr Gesicht, ihre Haltung, ihr Gang, die blendend schöne Haut, die leuchtenden Augen, die Wölbung darüber, die feingeformte Nase ... das war alles aus einem Guß und alles vollendet. Jörgen Thiis war hin. Er selbst war ein großer, schlanker Mensch vom Krogschen Typ; nur die Augen waren ganz anders.

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