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Aktualisiert: 14. Juli 2025
Gelt dann bist du auch froh, wenn ich fort bin, dann sind alle, alle froh!« rief sie in einem Ton, der glückselig klang, wie ihn die Patin noch nicht an ihr gehört hatte. Fräulein Stahlhammer erholte sich langsam und für diesen Sommer gab sie ihre Tätigkeit in den Vereinen auf, sie sollte so viel wie möglich im Freien sein.
Es war einer der ersten schönen Frühlingstage, als sie hinausfuhr aus der großen Stadt und das hübsche Häuschen aufsuchte, das am Ende des Städtchens lag, ganz nahe an den Anlagen, die bald in den Wald übergingen. Das neue Dienstmädchen fragte Fräulein Stahlhammer gar nicht erst, ob sie zu sprechen sei, sondern ließ den Besuch ohne weiteres ein.
Da begegnete diesem eines Tages auf dem Schulweg Mine, und mit stolzer Befriedigung erfuhr er, daß die von ihm gesandte Katharine wirklich Gnade gefunden und Mine ihr Platz gemacht hatte. Aber Mine wußte auch noch das allerneuste. Fräulein Stahlhammer läge krank zu Bett und werde wahrscheinlich bald sterben.
»Mir auch nicht, ich hätte so gern gehört, ob er mit der Tante und mit Fräulein Stahlhammer über unsere Zukunft spricht. Mir ist alles recht, wenn sie uns nur beisammen lassen,« sagte Konrad. »Das müssen sie doch! Sie können uns doch nicht aus dem Haus vertreiben!« »Ich glaube nicht, daß wir dableiben dürfen, wer soll denn die Haushaltung führen?«
Er gab selbst noch dem Dienstmädchen die nötigen Aufträge und dann verließen alle drei das Trauerhaus. Herr Stahlhammer und seine Schwester, die heute sein Gast war, verabschiedeten sich von Frau Professor Kuhn. Diese sah den großen Gestalten, die sich ernst und schweigend miteinander entfernten, nach, und leise sprach sie vor sich hin: »Armes Klärchen, könnte ich dich doch bei uns aufnehmen!«
Es war inzwischen Mittag geworden und Fräulein Stahlhammer lud Konrad zu Tisch. Er nahm es dankbar an; noch hatte er die Frage nicht über die Lippen gebracht, ob er einige Tage bleiben dürfe. Daheim war er wie ein Märtyrer angesehen worden, daß er seine Ferienzeit bei Fräulein Stahlhammer zubringen wollte, jetzt aber kam er sich nur wie ein zudringlicher Gast vor.
Die Kleine schrie, streckte beide Arme ängstlich an die Wand und wagte gar nicht, von der Höhe herunter zu schauen. »Da bleibst du nun sitzen,« sagte Fräulein Stahlhammer, »und nimmst dir vor, daß du ein andermal nicht mehr lügen willst. Alle unartigen Kinder werden da oben ganz brav. Sei nur still, denn solange du noch weinst, bist du noch ganz unartig und fällst vielleicht herunter.
Nun nahm Fräulein Stahlhammer einen Anlauf: »Wie wär es, Mine, wenn ich es mit diesem Mädchen versuchte und Sie mit einem andern Dienst?« Zu Fräulein Stahlhammers großem Erstaunen war Mine’s sofortige Antwort: »Gerade wollte ich’s auch vorschlagen!« Einen Monat später war Mine abgezogen, in der Küche hauste das neue Mädchen. Es war der erste Abend.
Gerne hätte sie auch die kleine Schwester dazu genommen, doch war es neben der großen Knabenschar nicht möglich. Der Vormund hatte mit verbindlichem Dank das Anerbieten für die zwei Knaben angenommen und die Überzeugung ausgesprochen, daß seine Schwester, Fräulein Stahlhammer, die in dem nahen Städtchen Waldeck ein Häuschen besaß und die Patin der Kleinen war, diese mit Vergnügen aufnehmen würde.
Nachdem der Vormund getafelt hatte, sagte er zu Fräulein Stahlhammer: »Wie gedenkst du das Kind zu strafen dafür, daß es ohne Erlaubnis das Haus verlassen hat?« »Ach, Bruder, das Kind ist doch genug bestraft; du siehst ja, wie unglücklich es ist. Und überdies ist es nur natürlich, daß es seinem Onkel gefolgt ist.«
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