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In den engen Lagergassen gingen die Posten auf und ab, um sich zu erwärmen, oder sie standen mit der Lanze an der Schulter in trotziger Haltung da, die Augen nach dem Horizont gerichtet. Matho fand Spendius unter einer zerrissenen Leinwand, die über zwei in die Erde gerammten Stöcke gespannt war. Er saß da, die Hände um die Knie geschlungen, mit gesenktem Haupte.

Ein Mann war ihm nachgefolgt, und in der Dunkelheit der Lichterschein des Festes wurde durch die Ecke des Palastes abgeschnitten erkannte er Spendius. »Wegrief Matho. Ohne etwas zu erwidern, begann der Sklave seine Tunika mit den Zähnen zu zerreißen. Dann kniete er neben Matho nieder, faßte behutsam dessen Arm und befühlte ihn, um im Dunkeln die Wunde zu finden.

Die Verachtung, die man gegen die Krämer von Karthago hegte, verstärkte den Mut. Kaum hatte Spendius den Angriffsbefehl gegeben, so war er allerorts auch aufgefaßt und schon ausgeführt. Man entwickelte sich zu einer langen geraden Linie, die über die Flügel des punischen Heeres hinausging, um es zu umfassen.

Spendius, auf einem aus Hamilkars Ställen geraubten Dromedare, erblickte von weitem Matho, der, den Arm in der Binde, barhäuptig und kopfhängerisch ins Wasser starrte, indes er sein Maultier trinken ließ. Sofort eilte der Sklave mit dem Rufe: »Herr, Herrschnurstracks durch die Menge auf ihn zu. Matho dankte kaum für den Gruß.

Am nächsten Tage um die dritte Wache erschien ein zweiter Bote, noch atemloser und mit noch mehr Staub bedeckt. Der Grieche riß ihm eine Papyrosrolle mit phönizischen Schriftzeichen aus der Hand. Man beschwor darin die Söldner, den Mut nicht zu verlieren. Die Tapfern von Tunis würden ihnen mit großer Verstärkung zu Hilfe kommen. Spendius las den Brief an Ort und Stelle dreimal hintereinander vor.

Da sprang ein Gallier, der neben Spendius gestanden hatte, über die Tische weg, gerade auf Gisgo zu und fuchtelte drohend mit zwei bloßen Schwertern vor ihm herum. Ohne seine Rede zu unterbrechen, schlug ihn der General mit seinem schweren Elfenbeinstab auf den Kopf. Der Barbar brach zusammen. Die Gallier heulten. Ihre Wut teilte sich den andern mit und drohte sich gegen die Leibwache zu richten.

Endlich wandte er sich an die Libyer, die am zahlreichsten anwesend waren, und sagte: »Ihr habt alle die furchtbaren Drohungen dieses Mannes gehörtHanno widersprach nicht. Somit verstand er kein Libysch, und Spendius wiederholte, um die Probe fortzusetzen, den nämlichen Satz in den andern barbarischen Sprachen. Man blickte erstaunt einander an.

Die Barbaren verspürten vor dieser Augenweide bei aller Ermüdung vom Marsche wonnevolles Wohlgefühl. Spendius hatte sich für den Erlös seines Kamels einen Sklaven gekauft. Den ganzen Tag lang schlief er, vor Mathos Zelt ausgestreckt. Oft schreckte er empor. Er wähnte im Traume das Sausen der Peitsche zu hören.

»Es wird auch so gehenmeinte Spendius. »Geh voranDamit wagten sie sich in das Innere der Leitung. Das Wasser ging ihnen bis an den Bauch. Bald aber gerieten sie ins Schwanken und mußten schwimmen. Dabei stießen sie mit den Händen und Füßen gegen die Wände des allzu engen Kanals, in dem das Wasser fast unmittelbar unter den Deckplatten hinfloß. Sie rissen sich das Gesicht auf.

Im Nu war in dem Talkessel, von der Drahtsperre bis zu den Felsblöcken, alles auf den Beinen. Der Karthager schritt an den abschüssigen Hängen hin. Die Barbaren sahen ihm von unten aus zu. Spendius nahm einen Ochsenschädel auf, krönte ihn um die Hörner mit einer Art Diadem, aus zwei Gürteln hergestellt, und befestigte ihn als Symbol friedlicher Gesinnung an einer Stange. Der Karthager verschwand.