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Aktualisiert: 16. Mai 2025


So hatte Gisgo Salambo bemerkt. An den kleinen Achatkugeln, die an ihre Schuhe schlugen, hatte er erraten, daß es eine Karthagerin sein müsse, und ergriffen von der Ahnung eines wichtigen Geheimnisses, war es ihm mit Hilfe seiner Leidensgefährten gelungen, aus der Grube hinauszuklettern. Dann hatte er sich auf Ellbogen und Händen die zwanzig Schritte weiter bis zu Mathos Zelt geschleppt.

Der Tag brach an. Von Westen her sah man Mathos Fußvolk heranmarschieren. Gleichzeitig tauchten Reiterscharen auf. Das war Naravas mit seinen Numidiern. Sie setzten über Hecken und Gräben weg und hetzten die Flüchtlinge, wie Jagdhunde die Hasen. Dieser Wechsel des Kriegsglücks überraschte den Suffeten. Er schrie, man solle ihm aus dem Bade helfen. Die drei Gefangenen standen noch immer vor ihm.

Da zersprang das goldne Kettchen, und die beiden Enden raschelten gegen die Leinwand wie zwei zuckende Schlangen. Der Zaimph fiel herab und umhüllte Salambo. Sie sah Mathos Antlitz sich über ihre Brüste neigen. »Moloch, du verbrennst michDie Küsse des Soldaten überliefen sie verzehrender als Flammen. Es war, als ob ein wilder Sturm sie fortriß, als ob die Glut der Sonne sie durchlodere.

Daraufhin beschleunigte Mathos Maultier seinen Gang, und die andern beeilten sich zu folgen. Dann erzählte Spendius weiter, aber immer voll Angst und Furcht. Erst am Abend des vierten Tages ward er ruhiger. Die beiden ritten nebeneinander her, seitwärts rechts vom Heer, auf dem Abhang eines Hügelzuges. Drunten dehnte sich die weite Ebene, in den Nebeln der Nacht verloren.

Doch immer wieder gaben sie ihm Raum und wandten ihre Waffen ab. Mathos Fuß stieß gegen ein Schwert. Er wollte es ergreifen. Da fühlte er sich an Händen und Füßen gefesselt und fiel zu Boden. Naravas war ihm seit einiger Zeit auf Schritt und Tritt mit einem jener großen Netze gefolgt, mit denen man wilde Tiere fängt.

Was barg dort der Kriegshafen, den eine dreifache Mauer beschirmte? Und dort über der Stadt, am Ende von Megara, noch höher als die Akropolis, da ragte Hamilkars Schloß. Dorthin richteten sich unverwandt Mathos' Augen. Er kletterte auf Olbäume und beugte sich vor, indem er die Augen mit der Handfläche beschattete.

In den offenen Speichern lag das Getreide ausgeschüttet, und unter dem Tor stand ein Wirrwarr von Karren, von den Barbaren ineinandergefahren. Die Pfauen auf den Zedernästen entfächerten ihre Schweife und begannen zu schreien. Mathos Unbeweglichkeit setzte Spendius in Staunen.

Einzelne standen schon seit dem frühen Morgen auf ein und derselben Stelle. Sie riefen einander von weitem zu und zeigten ihre Fingernägel, die sie sich hatten wachsen lassen, um sie recht tief in Mathos Fleisch bohren zu können. Andre gingen aufgeregt auf und ab. Manche waren so blaß, als ob sie ihrer eigenen Hinrichtung entgegensahn.

Hinterher ward die Dunkelheit immer um so tiefer, und sie sah nichts mehr als Mathos Augen wie zwei glühende Kohlen durch die Nacht leuchten. Eins fühlte sie: daß das Schicksal sie hierher geleitet hatte, daß sie vor einer wichtigen unwiderruflichen Entscheidung stand. Sich aufraffend, ging sie auf den Zaimph zu und hob die Hände, um ihn zu ergreifen. »Was tust durief Matho.

Alles drohte dem Genie Mathos und dem unüberwindbaren Mute der Söldner zu erliegen. Da erscholl lauter Trommelschlag in der Ferne. Es war eine Schar von Greisen, Kranken, fünfzehnjährigen Kindern, ja selbst Frauen, die ihre Angst nicht länger bezwingen konnten und von Karthago aufgebrochen waren.

Wort des Tages

ungemuth

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