Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 28. Mai 2025
Die souveraene Versammlung Roms war, was die souveraene Versammlung in England sein wuerde, wenn statt der Abgeordneten die saemtlichen Waehler Englands zum Parlament zusammentreten wollten: eine ungeschlachte, von allen Interessen und allen Leidenschaften wuest bewegte Masse, in der die Intelligenz spurlos verschwand; eine Masse, die weder die Verhaeltnisse zu uebersehen noch auch nur einen eigenen Entschluss zu fassen vermochte; eine Masse vor allem, in welcher, von seltenen Ausnahmefaellen abgesehen, unter dem Namen der Buergerschaft ein paar hundert oder tausend von den Gassen der Hauptstadt zufaellig aufgegriffene Individuen handelten und stimmten.
Sulla selbst war ein blasierter, kalter und klarer Kopf, dem die souveraene roemische Buergerschaft ein Poebelhaufen war, der Held von Aquae Sextiae ein bankrotter Schwindler, die formelle Legalitaet eine Phrase, Rom selbst eine Stadt ohne Besatzung und mit halbverfallenen Mauern, die viel leichter erobert werden konnte als Nola. In diesem Sinne handelte er.
Damit gelangten die in der Servianischen Verfassung gegebenen geringen Anfaenge, wie namentlich das dem Heer ueberwiesene Zustimmungsrecht bei der Erklaerung eines Angriffskrieges, zu einer solchen Entwicklung, dass die Kurien durch die Zenturienversammlung voellig und auf immer verdunkelt wurden und man sich gewoehnte, das souveraene Volk in der letzteren zu erblicken.
Gracchus tadelte mit den bittersten Worten die Feilheit des Senats und deckte namentlich den skandaloesen Schacher, den Manius Aquillius mit den kleinasiatischen Provinzen getrieben, mit schonungsloser und gerechter Strenge auf 8. Aber es war desselben Mannes Werk, dass der souveraene Poebel der Hauptstadt fuer seine Regierungssorgen sich on der Untertanenschaft alimentieren liess.
Nur der souveraene Unverstand und die souveraene Gewissenlosigkeit der Poebelherrschaft erklaert diese schmachvollen Vorgaenge.
Bis dahin hatten die Gemeinden Nord- und Mittelitaliens mit wenigen Ausnahmen einzig Kupfercourant, die sueditalischen Staedte dagegen durchgaengig Silbergeld geschlagen und es der Muenzfuesse und Muenzsysteme gesetzlich so viele gegeben, als es souveraene Gemeinden in Italien gab.
Nach dem bisherigen Recht war jede von Rom und Latium gegruendete souveraene Stadt unter die am Bundesfest und Bundestag teilberechtigten Kommunen eingetreten, wogegen umgekehrt jede einer anderen Stadt inkorporierte und also staatlich vernichtete Gemeinde aus der Reihe der Bundesglieder gestrichen ward.
Der souveraene Machthaber war jetzt entweder ein einzelner Mann oder die geschlossene Oligarchie bald der Vornehmen, bald der Reichen. Die Buergerschaft hatte jeden rechtlichen Anteil am Regiment verloren. Die Beamten waren unselbstaendige Werkzeuge in der Hand des jedesmaligen Machthabers. Die Stadtgemeinde Rom hatte durch ihre widernatuerliche Erweiterung sich selber zersprengt.
Es war durchaus folgerichtig, dass die Buergerschaft, eben als der Souveraen, ordentlicher Weise an dem Gang der oeffentlichen Geschaefte sich nicht beteiligte. Solange die oeffentliche Taetigkeit sich beschraenkt auf die Ausuebung der bestehenden Rechtsordnungen, kann und darf die eigentlich souveraene Staatsgewalt nicht eingreifen: es regieren die Gesetze, nicht der Gesetzgeber.
Wort des Tages
Andere suchen