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Aktualisiert: 16. Juni 2025
Der König trug im Herzen Sorge doch und Leid. 158 Da sah ihn also trauern ein Ritter allbereit, Der nicht wißen konnte, was ihm war geschehn: Da bat er König Gunthern, ihm den Grund zu gestehn. "Mich nimmt höchlich Wunder," sprach da Siegfried, 159 "Wie die frohe Weise so völlig von euch schied, Deren ihr so lange mit uns mochtet pflegen."
Ich aber prophezeie Euch: Mein Tod wird über euch kommen und euch alle verderben.« Und er schloß die Augen, tat noch einen Seufzer, der wie »Kriemhild« klang, und verschied in den Blumen. Siegfried, der Held, war tot. Und jäh sank die Sonne unter, und es ward finstere Nacht. Ein eisiger Hauch ging durch den Wald, daß Menschen und Tiere fröstelten, als wäre der Frühling für immer entflohen.
Sie gingen: Gunther und Siegfried, Hagen und viele andere tapfere Ritter. Am Fenster standen die Frauen und weinten. Siegfried stieß vom Lande ab und lenkte das Schiff. Am zwölften Morgen ihrer Reise sahen sie ein Land mit Burgen und Palästen. Da sprach Gunther: Nie habe ich solche Burgen gesehen. Der Herr dieses Landes muß gar mächtig sein.
Das sah Siegfried, und er befragte ihn. Lange zögerte Gunther mit der Antwort. Dann aber gestand er dem Schwager die Ereignisse der Nacht. »Was soll ich tun?« fragte er und knirschte mit den Zähnen. »Ich werde zum Gespött der Welt, wenn ich das Weib nicht zwinge. Und so blendend schön war sie in ihrem Zorn.« »Vertraut mir, Schwager,« begann Siegfried nach einigem Sinnen, »ich habe einen Plan.«
Und je mehr sie sich dem Meere näherten, desto heller und stärker hub Siegfried zu singen an. So ritten sie Tage und Nächte, vom Rheine zur Wesermündung, und eines Morgens rauschte machtvoll hinter den Dünen her die Melodie des Meeres in Siegfrieds Lied.
Ich bitte dich herzlich, laß Boten nach Xanten gehen, die das ersehnte Paar nach Worms laden zur Feier des Sonnenwendfestes und in unsere Arme.« So sprach die Trügerische, und Gunther wagte nicht, ihrem Wunsche entgegen zu sein, aus Furcht, sie könne erfahren, daß er keine Lehnsmacht über Siegfried besitze und Brunhild ihn verachte.
Und die Glocken sangen und jubilierten, als die Vermählten den ragenden Münsterbau verließen und unter den Heilrufen des Volkes in die Königsburg einzogen zum festlichen Mahle. Auf erhöhten Thronsesseln saßen Gunther und Brunhild nieder, und ihnen gegenüber, auf gleich hohen Thronsesseln, saßen Siegfried und Kriemhild. Die Gäste aber ringsum nach Rang und Stand sorglich geordnet.
Der starke Siegfried hörte Gunthers Einladung und antwortete, daß er in zwölf Tagen kommen wollte mit seinem Vater Sigismund und mit Krimhilde. Die Boten kehrten zurück und meldeten, was sie gehört. Ist Krimhilde noch so schön? war Brunhildens erste Frage.
Hätte er es nicht getan, es wäre weiser und besser gewesen. Noch vierzehn Tage dauerte das Hochzeits-Fest; länger konnte Siegfried nicht bleiben; nach Hause mußte er nun ziehen, wo ihn sein Vater schmerzlich erwartete, und wo seine Mutter täglich weinte um den Sohn, den sie verloren glaubte. Wie herzlich küßten die glücklichen Eltern Krimhilde, ihres geliebten Sohnes Weib, als sie ankam.
Vater, sprach eines Tages Siegfried, Vater, ich ziehe nach Burgund; ich will Krimhilde mir zum Weibe gewinnen. Wenn du das willst, sprach der König, dann gehe. Aber wisse, Gunther hat manchen starken Mann. Besonders merke dir Hagen. Ich will in Freundschaft um Krimhildens Hand bitten; aber was ich im Guten nicht gewinne, das kann ich auch erobern mit meiner starken Hand.
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