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Aktualisiert: 13. Mai 2025


In literarischer Hinsicht ist es bereits hervorgehoben worden, dass er der Schoepfer der modernen lateinischen Prosa war; auf seiner Stilistik ruht seine Bedeutung, und allein als Stilist auch zeigt er ein sicheres Selbstgefuehl. Als Schriftsteller dagegen steht er vollkommen ebenso tief wie als Staatsmann.

Von dem ersten zarten Selbstgefuehl, wenn das Maedchen verweilt, den Krug aus dem klaren Wasser wieder heraufzuheben, und indessen ihr Bild gefaellig betrachtet, bis zu jenen hohen Feierlichkeiten, wenn Koenige und Voelker zu Zeugen ihrer Verbindungen die Goetter am Altare anrufen, zeigte sich alles bedeutend und kraeftig.

Sehr verschieden von dem nationalen Royalismus der Makedonier, der auf ihrem Selbstgefuehl ruhte und dessen politischer Ausdruck war, war in Aegypten das Land vollstaendig passiv, die Hauptstadt dagegen alles und diese Hauptstadt Dependenz des Hofes; weshalb hier mehr noch als in Makedonien und Asien die Schlaffheit und Traegheit der Herrscher den Staat laehmte, waehrend umgekehrt in den Haenden von Maennern, wie der erste Ptolemaeos und Ptolemaeos Euergetes, diese Staatsmaschine sich aeusserst brauchbar erwies.

Das wissenschaftliche Grundwerk dieser rhetorischen und politischen Schriften Ciceros gehoert natuerlich durchaus den Griechen und auch vieles einzelne, zum Beispiel der grosse Schlusseffekt in der Schrift vom Staate, der Traum des Scipio, ist geradezu ihnen abgeborgt; doch kommt denselben insofern eine relative Originalitaet zu, als die Bearbeitung durchaus roemische Lokalfarbe zeigt und das staatliche Selbstgefuehl, zu dem der Roemer den Griechen gegenueber allerdings berechtigt war, den Verfasser sogar mit einer gewissen Selbstaendigkeit seinen griechischen Lehrmeistern entgegentreten liess.

Seine Dichtungen ruhen wohl auf der alexandrinischen Kunst, aber doch auch auf dem buergerlichen, ja dem landstaedtischen Selbstgefuehl, auf dem Gegensatz von Verona zu Rom, auf dem Gegensatz des schlichten Munizipalen gegen die hochgeborenen, ihren geringen Freunden gewoehnlich uebel mitspielenden Herren vom Senat, wie er in Catulls Heimat, dem bluehenden und verhaeltnismaessig frischen Cisalpinischen Gallien, lebendiger noch als irgendwo anders empfunden werden mochte.

Kaustisch, kaprizioes, durchaus individuell hat die Lucilische Poesie doch eine scharf ausgepraegte oppositionelle und insofern auch lehrhafte Tendenz, literarisch sowohl wie moralisch und politisch; auch in ihr ist etwas von der Auflehnung der Landschaft gegen die Hauptstadt, herrscht das Selbstgefuehl des rein redenden und ehrenhaft lebenden Suessaners im Gegensatz gegen das grosse Babel der Sprachmengerei und Sittenverderbnis.

Alexandreia war eine Weltstadt so gut wie Rom, an Einwohnerzahl der italischen Hauptstadt schwerlich nachstehend, an ruehrigem Handelsgeist, an Handwerkergeschick, an Sinn fuer Wissenschaft und Kunst ihr weit ueberlegen; in der Buergerschaft war ein reges nationales Selbstgefuehl und wenn kein politischer Sinn, doch ein unruhiger Geist, der sie ihre Strassenkrawalle so regelmaessig und so herzhaft abhalten liess wie heutzutage die Pariser; man kann sich ihre Empfindungen denken, als sie in der Residenz der Lagiden den roemischen Feldherrn schalten und ihre Koenige vor seinem Tribunal Recht nehmen sah.

Ob man verstehen werde ihn zu benutzen, die latinische Nation immer fester an Rom zu ketten, Italien allmaehlich zu latinisieren, die Unterworfenen in den Provinzen als Untertanen zu beherrschen, nicht als Knechte auszunutzen, die Verfassung zu reformieren, den schwankenden Mittelstand neu zu befestigen und zu erweitern das mochte mancher fragen; wenn man es verstand, so durfte Italien gluecklichen Zeiten entgegensehen, in denen der auf eigene Arbeit unter guenstigen Verhaeltnissen gegruendete Wohlstand und die entschiedenste politische Suprematie ueber die damalige zivilisierte Welt jedem Gliede des grossen Ganzen ein gerechtes Selbstgefuehl, jedem Stolz ein wuerdiges Ziel, jedem Talent eine offene Bahn geschaffen haben wuerden.

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