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Aktualisiert: 22. Juni 2025


Sehr verschieden von dem nationalen Royalismus der Makedonier, der auf ihrem Selbstgefuehl ruhte und dessen politischer Ausdruck war, war in Aegypten das Land vollstaendig passiv, die Hauptstadt dagegen alles und diese Hauptstadt Dependenz des Hofes; weshalb hier mehr noch als in Makedonien und Asien die Schlaffheit und Traegheit der Herrscher den Staat laehmte, waehrend umgekehrt in den Haenden von Maennern, wie der erste Ptolemaeos und Ptolemaeos Euergetes, diese Staatsmaschine sich aeusserst brauchbar erwies.

Denn was auch vom Standpunkt der Hofdamen aus in diesem biographischen Roman gegen die Etikette und eine gewisse loyale Pietät für hohe und höchste Personen gesündigt sein mag, die besonneneren Mitglieder der Preußenvereine wissen sehr wohl, daß man den Royalismus auf alte Art nicht mehr predigen kann.

Alsdann charakterisiert er das Wesen des preußischen Royalismus.

Das Repertoire des Königlichen Theaters fand ich im Schauspiel sehr wenig anziehend, "Waise von Lowood", "Deutsche Kleinstädter", "Geheimer Agent" usw. Es herrscht hier eine Unsitte, mit der sich kein noch so wohlmeinender ästhetischer Sinn vereinbaren läßt, nämlich die Befolgung der Spezialbefehle, welche die einheimischen und fremden höchsten Herrschaften über die Stücke aussprechen dürfen, die sie zu sehen wünschen. Es ist dies eine Form des Royalismus, die in der Tat etwas auffallend Veraltetes hat und in dieser Form in keiner Monarchie der Welt vorkommt. Bald heißt es: "Auf höchstes Begehren", bald: "Auf hohes Begehren", bald: "Auf Allerhöchsten Befehl", bald nur einfach: "Auf Befehl", unter welcher bescheidenem und auch seltener vorkommenden Form sich die Wünsche des Königs zu erkennen geben. Was ist das aber für eine Unsitte, daß die Kammerherren auch jeder durchreisenden, prinzlichen Herrschaft die Stücke bestellen, welche diese zu sehen wünschen! Die geistigen Armutszeugnisse, die sich Prinzen, Prinzessinnen, ab- und zureisende kleine Dynasten und Dynastinnen mit ihren Wünschen um dieses Ballet, um jene Oper, um eine kleine Posse geben dürfen, sind schon an sich kläglich und fallen ganz aus der Rolle, welche die Monarchie heutigen Tages zu spielen hat; aber der Gang der Geschäfte wird dadurch auch auf eine Art unterbrochen, unter welcher Kunst und Publikum leiden. Hat eine Prinzessin eine Empfehlung von auswärts bekommen, die ihr eine Schauspielerin oder Sängerin überbrachte, so bestellt sie die Stücke, in denen sie auftreten soll. Kommt der Hof aus Mecklenburg-Strelitz, so legt man ihm die Stücke vor, die gerade leicht anzurichten sind, er streicht sich einige an und man liest: "Auf höchstes Begehren: 'Der geheime Agent'", ein Stück, das jetzt auf jedem Liebhabertheater gesehen werden kann. Der König besitzt so viel Geist, daß ihm diese Manifestationen des Privatgeschmacks seiner Brüder oder Neffen oder Vettern ohne Zweifel viel Heiterkeit verursachen; er sollte aber einen Schritt weitergehen und diesen Mißbrauch der von den Kammerherren veränderten Repertoires im Interesse der Kunst und des Publikums verbieten. Es macht sich dies öffentlich kundgegebene Denken und Mitreden der "Herrschaften" in einem Staate, der ja doch wohl ein konstitutioneller sein soll, sehr wenig nach dem Geiste der in ihm allein anständigen

Während ein solcher Geist in den einen deutschen Staaten zwar nicht ohne alle Begründung sein mag, jedenfalls aber alles höheren politischen Ernstes und der tieferen Würde entbehrt, in den anderen Staaten aber geradezu als Karikatur dessen erscheint, was man Royalismus nennt, ist der königliche Geist in Preußen eine wohlbegründete politische Anschauungsweise und Richtung.

Seine Bewegungen, sein Benehmen deuteten darauf, daß er den Ansprüchen seiner Jugend noch nicht entsagt habe und entschlossen sei, weder von seinem Royalismus abzulassen, noch von seiner Religion und seiner Neigung zu Liebeshändeln. Ihm folgte eine ganz phantastische Gestalt, die man in den Vordergrund des Gemäldes heben müßte, um sie richtig zu schildern, die jedoch nur eine Nebenrolle spielt.

Wort des Tages

ibla

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