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Aber diese Verwandtschaft beruht keineswegs auf einem intimen Studium oder gar auf Nachahmung der Antike, der Luca unter seinen Zeitgenossen besonders fern gestanden zu haben scheint: sie ist vielmehr der Ausfluß einer verwandten künstlerischen Anschauungsweise und verbindet sich bei ihm mit einem völlig eigenartigen und frischen Naturalismus.

Wie müßte dieser Zweig auch ein Licht auf die mit seinem Blühen ganz gleich laufende Zeit werfen, in welcher jene merkwürdigen Kirchen gebaut wurden, deren erhabene Überbleibsel noch heute unsere Bewunderung erregen, wie müßte er auch eine Beziehung eröffnen zur Verzierungskunst jener Zeit in Steinmetzarbeit, in Elfenbein- und Holzschnitzerei, ja zum Beginne der später blühenden großen Malerschulen in dem Norden und Süden Europas, und wie müßte er sogar auf Gedanken über Anschauungsweise der Völker, ihre Verbindungen und ihre Handelswege leiten.

Für beide wird diese Anerkennung freilich von seiten des letzten Motivs her begrenzt, aus dem überhaupt ihre Anschauungsweise quillt und das bei dem einen ein wissenschaftliches, bei dem andern ein künstlerisches ist. Die Wissenschaft befindet sich immer auf dem Wege zu der absoluten Einheit des Weltbegriffes, kann sie aber niemals erreichen; auf welchem Punkte sie auch stehe, es bedarf von ihr aus immer eines Sprunges in eine andre Denkweise: religiöser, metaphysischer, moralischer, ästhetischer Art

Häufig mußte der alte Bernkule von den jenseitigen Verhältnissen erzählen, was anfangs nicht leicht war; denn sie hatte eine bestimmte Vorstellung vom Himmel als einer Art geräumiger und vollzähliger Menagerie oder Arche Noah, wo es nicht nur Löwen und Giraffen, sondern auch Schnecken, Raupen, Grashüpfer und Eidechsen in Menge gab, und wo die Seligen alle die guten Bären und Wölfe, die man hienieden nur von ferne durch ein Gitter betrachten durfte, nach Herzenslust streicheln könnten, und sie litt durchaus keine Schilderung, die von dieser Anschauungsweise abwich.

Nach der Natur der Elemente, die sich zusammenfinden und verschmelzen sollten, mußte das sprödere, gebundenere, durch die Wucht der trägen Masse stärkere asiatische vorerst überwiegen; sollte es gewonnen werden, so war es unvermeidlich, daß die Anschauungsweise, die Vorurteile, die Gewöhnungen der orientalischen Völker die Richtung gaben, in der sie, wenn die abendländische Macht sie nicht bloß unterworfen haben und beherrschen, sondern gewinnen und versöhnen wollte, an diese gewöhnt werden und an dem unendlich reicher entwickelten Wesen der Sieger allmählich teilzunehmen lernen konnten.

Daher ist in jener mythischen Region eigentlich nichts Wunderbares, denn die Substanz jener Götter bilden nur irdische Lebensmächte und sie sind so vollständig in konkrete Individuen übergegangen, daß sie wirkliche menschliche Wesen, nur in gesteigerter Kraft und Stimmung abgeben. Ein modernes Epos nun wie Hermann und Dorothea ist über jene mythische Anschauungsweise hinaus.

Es ist sicher, daß Tony selbst niemals auf diesen Gedanken gekommen wäre; da er es aber sagte, so glaubte sie es, und ihre Gefühle für ihn wurden weicher und zarter dadurch. Was den Konsul selbst anging, so änderte er seine Anschauungsweise nicht und glaubte seiner Tochter mit verdoppelter Liebe ihr schweres Geschick entgelten zu müssen.

»Weil das Gespräch darauf kam. Und dann ist die Hauptsache die, daß Mutter sich über meinen Schritt nicht mehr alterieren kann. Das kann sie heute so wenig wie in einem Jahre ... Herr Gott, Thomas, Mutter hatte doch nicht unbedingt recht, sondern nur von ihrem Standpunkt aus, auf den ich Rücksicht genommen habe, solange sie lebte. Sie war eine alte Frau, eine Frau aus einer anderen Zeit, mit einer anderen Anschauungsweise

Abwechselnd beschrieben ihm Beide die Gegenden, durch welche die Kibitka fuhr. Er wußte, ob in der Umgebung ein Wald oder eine offene Ebene sei, ob sich ein verlorenes Häuschen in der Steppe oder ein Sibirer in der Ferne zeigte. Nicolaus’ Zunge stand selten still. Er liebte es, zu plaudern, und bei seiner eigenen Anschauungsweise der Dinge hörte man ihm gern zu.

In seinem groben Bauernhirn blieben naturgemäß nur die außerordentlichen Ereignisse haften, aber die Lust am Reflektieren, auf die ihn sein einsames Leben hinwies, hatte doch allgemach seine Anschauungsweise geläutert; er verglich gern, kritisierte auch und zog naive Schlüsse aus der Vergangenheit auf die Gegenwart.